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In einer Zeit noch nie dagewesener hoher Lebenserwartung und sinkender Geburtenraten nähern wir uns einer Zukunft, in der zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit mehr Menschen über 60 als unter 15 Jahre alt sind – eine beispiellose Herausforderung für die Gesundheitssysteme weltweit.
Die Notwendigkeit der kardiovaskulären Gesundheit in einer alternden Gesellschaft
In einer Zeit noch nie dagewesener hoher Lebenserwartung und sinkender Geburtenraten nähern wir uns einer Zukunft, in der zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit mehr Menschen über 60 als unter 15 Jahre alt sind. Organisationen auf der ganzen Welt müssen Maßnahmen ergreifen, um altersbedingte Gesundheitsprobleme wie die steigende Prävalenz und die wirtschaftlichen Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) proaktiv anzugehen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache und haben massive Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Kosten des öffentlichen Gesundheitswesens. Wie können wir heute in die kardiovaskuläre Gesundheit investieren, um morgen eine nachhaltige und gesündere Gesellschaft zu gewährleisten?
Bekämpfung der globalen Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die wirtschaftliche Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den fast 20 Jahren zwischen 2011 und 2030 beläuft sich auf insgesamt 15,6 Billionen Dollar. Um dies ins richtige Verhältnis zu stellen: sie stellen die bei weitem größte wirtschaftliche Belastung unter den vier häufigsten nicht übertragbaren Krankheiten (NCDs) weltweit dar::1
Es handelt sich nicht nur um eine wirtschaftliche, sondern auch um eine sehr persönliche Herausforderung: Für die von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Betroffenen ist die Lebensqualität beeinträchtigt. Wenn sie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind, erkennen sowohl die Patienten als auch ihre Betreungspersonen oft, dass sie ihr Leben nicht mehr so weiterführen können wie bisher. Einige sehen sich gezwungen, der Arbeit fernzubleiben oder ganz aufzugeben, was sich sowohl auf sie selbst als auch auf die Wirtschaft insgesamt auswirkt. Eine rechtzeitige Diagnose und wirksame Behandlungen können wesentlich dazu beitragen, die Belastung durch die Krankheit sowohl für die Patienten als auch für die Gesellschaft zu verringern.
Gemeinsam mit der Global Coalition on Aging (GCOA) haben wir die kardiovaskuläre Gesundheit im Zusammenhang mit der Bevölkerungsalterung untersucht, um drei zentrale Handlungsbereiche zu identifizieren, in denen politische Veränderungen und eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung erforderlich sind:
1. Schärfung des Bewusstseins für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Identifizierung von Handlungsmöglichkeiten
Sinnvolle politische Maßnahmen zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen das Bewusstsein und die Aufklärung der Öffentlichkeit, der Patienten, des Pflegepersonals und der Angehörigen der Gesundheitsberufe fördern, um gesunde Entscheidungen zu unterstützen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit verbundene gesundheitliche Probleme
2. Innovation in der Prävention, Behandlung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorantreiben
Die politischen Entscheidungsträger müssen erkennen, dass sich Innovation in erster Linie durch schrittweise Fortschritte vollzieht, daher müssen wir ein Forschungsparadigma akzeptieren und belohnen, das auf dieses schrittweise Voranschreiten ausgerichtet ist.
3. Ermöglichung der Zusammenarbeit zur Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit
Um die direkten und indirekten Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirksam zu bekämpfen, bedarf es politischer Maßnahmen und Plattformen, die ein breites Spektrum von Akteuren einbeziehen, darunter Regierungsbehörden, Gesundheitssysteme, der Privatsektor, gemeinnützige Organisationen, multilaterale Organisationen und Interessengruppen.
Beginn des „Jahrzehnts für gesundes Altern“
In jüngster Zeit haben neben gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern auch andere multilaterale und nationale Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die G20 erkannt, wie wichtig es ist, die wachsenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Bevölkerungsalterung anzugehen. Das „Jahrzehnt für gesundes Altern“ der WHO und Prinzipien der G20 zur Seniorenwirtschaft und zu aktivem Altern (G20 Principles on Silver Economy and Active Ageing) sind nur zwei Beispiele, die die Notwendigkeit unterstreichen, die globalen Rahmenbedingungen für das Altern neu zu gestalten. Jetzt ist es an der Zeit, einen kulturellen Wandel herbeizuführen und eine Agenda für gesundes Altern bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen voranzutreiben. Die politischen Entscheidungsträger müssen diese Dynamik fortsetzen, um Programme einzurichten und Kooperationen zu schließen, die einen nachhaltigen Kurs für ein gesundes und aktives Altern ermöglichen, wobei Herz-Kreislauf-Erkrankungen besondere Aufmerksamkeit erfordern.
- 1World Economic Forum and Harvard School of Public Health, “The Global Economic Burden of Non-communicable Diseases,” 2011.