Unternehmensgeschichte

Der Weg zum inter­nationalen Unter­nehmen (1881–1914)

In der Zeit von 1881 bis 1913 entwickelt sich Bayer zu einem international tätigen Chemieunternehmen. Farbstoffe bleibt zwar immer noch der größte Geschäftsbereich, doch kommen neue Geschäftsfelder hinzu. Grundlegende Bedeutung für die weitere Entwicklung des Unternehmens hat der Aufbau einer leistungsfähigen Forschung durch Carl Duisberg (1861–1935). In Wuppertal-Elberfeld – von 1878 bis 1912 auch Firmenzentrale – entsteht ein Wissenschaftliches Laboratorium, das für die Industrieforschung Maßstäbe setzt. Ergebnisse der Bayer-Forschung sind zahlreiche Zwischenprodukte, Farbstoffe und Arzneimittel, darunter das von Felix Hoffmann entwickelte und 1899 auf den Markt gebrachte Jahrhundert-Pharmakon Aspirin™.

 

Die Pharmazeutische Abteilung wird gegründet

Bereits 1888 richtet Bayer eine Pharmazeutische Abteilung ein, die einen zunehmend größeren Anteil vom Gesamtumsatz erwirtschaftet. In diese Zeit fällt auch die Aufnahme der Herstellung von organischen Grund- und Zwischenprodukten für Farbstoffe und Arzneimittel sowie von anorganischen Chemikalien. 1904 beginnt Bayer mit der Herstellung von Fotochemikalien - Entwickler für Filme - und 1906 werden Forschungsarbeiten zur Kautschuksynthese aufgenommen.

 

Internationale Präsenz

Ein entscheidendes Fundament für die Unternehmensentwicklung ist der Aufbau einer weltweiten Vertriebsorganisation. Schon in der Gründerzeit liefert das Unternehmen Farbstoffe in viele Länder. 1913 stammen gut 80 Prozent des Umsatzes aus dem Export.

 

In nahezu allen Ländern der Erde ist Bayer vertreten. Bereits 1865 wird ein Vertreter für Bayer in den USA tätig. Wenige Jahre später erwirbt man eine Beteiligung an einer Teerfabrik in Albany im Bundesstaat New York. In den folgenden Jahrzehnten kommen weitere Beteiligungen im Ausland hinzu, um die Stellung auf wichtigen Märkten abzusichern und auszubauen. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg besitzt das Unternehmen Tochtergesellschaften in Russland, Frankreich, Belgien, Großbritannien und den USA. Von den etwa 10.000 Menschen, die Bayer 1913 beschäftigt, arbeiten fast 1.000 in den ausländischen Firmen.

 

Leverkusen wird Firmensitz

Der Standort Elberfeld erweist sich im Laufe der Jahre für die stetige Expansion als zu klein. Deshalb kauft Bayer 1891 zunächst die Alizarinrot-Fabrik von Dr. Carl Leverkus & Söhne nördlich von Köln und später weiteres Gelände am Rhein hinzu. Nach Plänen Duisbergs, der das Unternehmen von 1912 bis 1925 als Generaldirektor leitet, baut Bayer diesen Standort ab 1895 systematisch aus. 1912 wird Leverkusen Firmensitz.

 

Der Japanische Garten in Leverkusen

Der Japanische Garten ist bereits 1912 entstanden. Auf Initiative des damaligen Generaldirektors der Farbenfabrik Friedrich Bayer & Co. – Carl Duisberg – wurde unter professioneller Anleitung eine Gartenlandschaft entwickelt, die seit den 50er Jahren auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist. Heute zieht der Japanische Garten viele Mitarbeiter aus dem Chempark an, die hier regelmäßig ihre Mittagspause verbringen. MEHR