Strategische Nachhaltigkeitsschwerpunkte
Bayer arbeitet kontinuierlich daran, Nachhaltigkeitsthemen im Einkauf strategisch weiterzuentwickeln, insbesondere in Bezug auf Umwelt- und Menschenrechtsthemen und im Zusammenhang mit dem Programm zur Förderung der Diversität unserer Lieferanten.
Klimaschutz in der Lieferkette
Klimaschutz ist ein wesentlicher Bestandteil der Bayer-Strategie und wird durch unseren Verhaltenskodex für Lieferanten unterstützt. Im Jahr 2020 sind wir der Science-Based-Targets-Initiative beigetreten und haben uns zum Ziel gesetzt, unsere direkten Treibhausgas-Emissionen deutlich zu reduzieren - sowohl die aus unseren eigenen Aktivitäten (Scope 1 und 2) als auch die, die z.B. in der Lieferkette oder bei unseren Kunden entstehen (Scope 3).
Im Rahmen unserer Verpflichtung zur Science-Based-Targets-Initiative werden wir die direkten Scope-3-Treibhausgas-Emissionen aus eingekauften Waren und Dienstleistungen, Investitionsgütern, brennstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Transporten und Vertrieb sowie Geschäftsreisen bis 2029 um 12,3 % gegenüber der Ausgangsbasis von 2019 reduzieren.
Um die Dekarbonisierung voranzutreiben, hat Bayer ein internes Programm aufgesetzt, um die Reduzierung der Scope-3-Emissionen zu beschleunigen. Für 2024 wird sich dieses Programm auf vier Schlüsselprioritäten konzentrieren:
- Förderung des Engagements unserer wichtigsten Lieferanten, um die Transparenz ihrer Emissionen (Scope 1, 2 und 3 der Lieferanten sowie PCF-Daten) sowie ihren Anteil von Elektrizität aus erneuerbarer Energien zu steigern
- Verlagerung unseres Einkaufsvolumens auf umweltfreundlichere Lieferanten und Lösungen
- Verbesserung unserer internen Rechnungslegungsmethodik und Berichterstattung, um lieferantenspezifische Emissionsreduktionen zu berücksichtigen
- Stärkung des Engagements entlang der Wertschöpfungskette, durch Mitwirkung und Förderung verschiedener Industriepartnerschaften, mit Schwerpunkt auf Scope 3
Hiermit setzt Bayer den Weg zur Dekarbonisierung seiner Wertschöpfungskette konsequent fort. Darüber hinaus fordern wir über die CDP Supply Chain Initiative unsere strategisch wichtigen Lieferanten und diejenigen, die für einen signifikant hohen Anteil unserer Scope-3-Emissionen verantwortlich sind, auf, ihr Klimaschutzprogramm mit Bayer offenzulegen.
Nachhaltige Palmöl- und Soja-Lieferketten:
Die Verpflichtung von Bayer für eine Netto-Null-Entwaldung und der uneingeschränkten Wahrung der Menschenrechte in der gesamten Wertschöpfungskette schließt das Ziel einer nachhaltigen Beschaffung von Palmkernöl- und Sojaderivaten ein. Bayer ist davon überzeugt, dass zukunftsfähige Wertschöpfungsketten mit dem Fokus auf nachhaltige Produktion, Transparenz, Nachverfolgbarkeit und Zertifizierung möglich sind. Unsere Aktivitäten orientieren sich an den Elementen des Accountability Framework. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Lieferanten wollen wir unseren ökologischen Fußabdruck weiter verkleinern und soziale sowie ethische Maßstäbe setzen.
Zum Schutz erneuerbarer natürlicher Ressourcen und Reduzierung von CO2 müssen unsere Lieferanten die Anwendung von allgemein anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und -zertifizierungen einhalten, die von verschiedenen Interessengruppen entwickelt wurden. Im Jahr 2022 haben wir unsere Aktivitäten in den Bereichen Palm- und Sojaöl in der CDP Forest-Umfrage offengelegt und die Bewertung „B“ erhalten. Darüber hinaus haben wir die Fragen in der WWF Palm Oil Scorecard beantwortet.
In Bezug auf Nachhaltigkeit bei Palmöl unterstützen wir als Einkäufer von Pflanzenölderivaten die zertifizierte, nachhaltige Produktion dieser Rohstoffe, was besonders in Südostasien, aber auch in anderen Regionen von Bedeutung ist. Wir sind Mitglied der Organisation „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO) und kaufen seit 2017 sogenannte „RSPO-Credits“ gemäß unseren Verbrauchsmengen. Bayer hat 2021 beschlossen, anstelle des RSPO Credit-Systems, nun zur RSPO-Lieferkettenzertifizierung, das höherwertige Mengenbilanz-Modell (RSPO Supply Chain Certification – Mass Balance) anzuwenden. Wir akzeptieren auch gleichwertige Standards.
Angesichts der Komplexität unserer Wertschöpfungsketten haben wir sukzessive Änderungen beschlossen, um unser Ziel zu erreichen. 2022 möchten wir eine Mengenbilanz-Zertifizierung von 50%, im Jahr 2023 von 60%, im Jahr 2024 von 70%, im Jahr 2025 von 80%, im Jahr 2026 von 90% und im Jahr 2027 von fast 100% zertifiziertem nachhaltigem Palmkernöl erreichen. Wir bitten alle Stakeholder, diese Entwicklung zu verfolgen und zu unterstützen.
In Bezug auf Nachhaltigkeit bei Soja unterstützen wir als Einkäufer von Pflanzenölderivaten die zertifizierte, nachhaltige Produktion dieser Rohstoffe, was besonders in Südamerika, aber auch anderen Regionen von Bedeutung ist. Wir sind Mitglied der Organisation „Roundtable on Responsible Soy“ (RSPO) und kaufen entsprechend unserer Verbrauchsmengen sogenannte „RTRS-Credits“. Der finanzielle Wert der Credits kommt Landwirten zugute, die sich zu einem legalen sowie ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigen Anbau von Soja verpflichten und diesen im Rahmen eines auditierten Zertifizierungsprozesses nachweisen. Zudem kooperiert die Division Crop Science mit dem RTRS. Ziel der Zusammenarbeit ist die gegenseitige Unterstützung bei der Zertifizierung von brasilianischen Sojaproduzenten nach den hohen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien des RTRS-Standards. Weitere Informationen über Crop-Science-Partnerschaften im Rahmen der Food Chain Partnership, Zertifizierung und Projekte mit dem RTRS finden Sie hier.
In der Division Pharmaceuticals werden einige Hormone auf Basis von Sterinen synthetisiert. Diese entstehen beispielsweise als Nebenprodukt bei der Herstellung von Pflanzenölen aus Soja sowie bei der Holzverwertung. Zusätzlich beziehen wir Steroide, die aus Diosgenin oder dessen Zwischenstufen hergestellt werden. Diese Substanz stammt größtenteils aus der Yamswurzel, die u. a. in China angebaut wird. Unsere Division Consumer Health setzt Pflanzenextrakte ein, um Arzneimittel auf pflanzlicher Basis herzustellen. Wir verwenden große Sorgfalt beim Anbau und der Gewinnung von Rohstoffen, die nach lokalen oder internationalen Standards, z. B. den GACP-Richtlinien (Gute Anbau- und Sammelpraxis für Arzneipflanzen), erfolgen.
Unterstützung von Menschenrechten in der Lieferkette
Wir unterstützen ausdrücklich die Durchsetzung von Menschenrechten. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Achtung vor dem Menschen für eine nachhaltige Geschäftstätigkeit unverzichtbar ist. Dabei thematisieren wir insbesondere die folgenden Bereiche: "Vermeidung von Kinderarbeit", "Freie Arbeitswelt", "Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen", "Arbeitszeit, Löhne und Sozialleistungen", "Nichtdiskriminierung und faire Behandlung", "Lokale Gemeinschaften und gefährdete Gruppen", "Einsatz von Sicherheitskräften unter Einhaltung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten" sowie "Gesundheit und Sicherheit".
Weitere Informationen zu unserer Position zu Menschenrechten finden Sie auf der Website zum Thema Menschenrechte.
Im Jahr 2023 führten wir die Weiterbildungsmaßnahmen, zur Achtung der Menschenrechte in der Lieferkette, für unsere Beschäftigten im Einkauf sowie für unsere Lieferanten fort. Auch haben wir damit begonnen, die Strategie für unsere Beschaffungskategorien auszubauen und unter anderem verantwortungsvolle Einkaufspraktiken zu verankern, um unsere Beschaffungsprozesse so zu verbessern, dass sie den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) entsprechen. In der Agrarindustrie sind Saatgutproduzenten besonderen Risiken ausgesetzt, insbesondere im Hinblick auf die Achtung der Menschenrechte. Wir setzen weiterhin Maßnahmen um, um solche Risiken zu verhindern und zu mindern.
Im Jahr 2024 planen wir, unsere Beschaffungsprozesse weiter zu verbessern und zusätzliche Maßnahmen in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte in unserer Lieferkette zu ergreifen.
Die Beschaffung von Mineralien, die aus instabilen Regionen der Welt stammen, kann zur Finanzierung von Konflikten und Verletzung von Menschenrechten führen. Daher setzen wir uns für eine verantwortungsvolle Beschaffung sogenannter Konfliktmineralien ein.
Hierzu haben wir zusätzlich Prüfprozesse zur Erfüllung internationaler Regularien etabliert, wie u. a. die Vorschriften, die Unternehmen zur Offenlegung der Herkunft bestimmter Rohstoffe auffordern. Dies betrifft z. B. die sogenannten Konfliktmineralien aus Regionen wie der Demokratischen Republik Kongo oder deren Nachbarstaaten. Zur Befragung unserer relevanten Lieferanten benutzen wir das „Conflict Minerals Reporting Template“, um Verwendung, Quellen und Herkunft bestimmter Mineralien in unserer Lieferkette zu identifizieren. Aus einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen leiten wir Maßnahmen zur rechtzeitigen Initiierung von Prozessverbesserungen ab. Dabei unterstützen wir unsere Kunden bei der Erfüllung der Sorgfaltspflicht bezüglich der Herkunft bestimmter Rohstoffe in ihrer Lieferkette. Lieferanten, die diese Anforderungen nicht erfüllen, werden umgehend darauf hingewiesen, dass diese Standards einzuhalten sind und geeignete Maßnahmen eingeleitet.
In unserem Bayer-Verhaltenskodex für Lieferanten drücken wir eine explizite Erwartungshaltung an unsere Lieferanten aus. Die Lieferanten sollen sicherstellen, dass keine Produkte an Bayer geliefert werden, die Metalle enthalten, deren Ausgangsrohstoffe aus einer Konfliktregion stammen, wo sie direkt oder indirekt zur Finanzierung oder Unterstützung bewaffneter Gruppierungen beitragen oder Menschenrechtsverletzungen verursachen oder begünstigen.
Vielfalt in unserer Lieferantenbasis
Bayer bekennt sich zu Inklusion und Vielfalt. Dies spiegelt sich in den ehrgeizigen Zielen wider, die Anfang 2021 bekannt gegeben wurden. Mitarbeiter und Zulieferer spiegeln die Vielfalt des Kundenstamms wider und sollten ein Umfeld fördern, in dem Vielfalt geschätzt und gewürdigt wird. Das Engagement für die wirtschaftliche Entwicklung von Bayer durch das Supplier Inclusion & Diversity Program unterstützt das Unternehmen in seiner Mission "Health for all, hunger for none“. Das Supplier Inclusion & Diversity Program von Bayer setzt sich für kleine und vielfältige Lieferanten ein und bietet ihnen Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung.
Der Verhaltenskodex für Lieferanten von Bayer ermutigt Lieferanten zur Zusammenarbeit mit Unternehmen mit vielfältiger Eigentumsstruktur und zur Unterstützung der Bayer-Ziele im Bereich Inklusion und Vielfalt.