Position zur Abholzung und Schädigung der Wälder

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Die steigende Weltbevölkerung und der zunehmende Druck auf natürliche Ökosysteme, einschließlich der Abholzung von Wäldern und des Verlusts von Lebensräumen, stellen eine große Herausforderung dar. Als ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung hat sich Bayer verpflichtet, diese Probleme anzugehen. Die Erhaltung von Wäldern und natürlichen Lebensräumen steht auch im Einklang mit unserer Vision einer regenerativen Landwirtschaft. In den folgenden Abschnitten werden unsere Bemühungen zum Schutz von Wäldern und Lebensräumen in unserer gesamten Wertschöpfungskette beschrieben.

Hintergrund

Wälder tragen wesentlich dazu bei, das Klima zu schützen, die Biodiversität zu fördern sowie Wasser und Boden zu erhalten. Millionen von Menschen sind auf sie angewiesen, um ihre Ernährung, ihren Lebensunterhalt und ihre Energiequellen zu sichern. Obwohl sich die Abholzungsraten und die Zerstörung der Wälder seit 2000 weltweit verlangsamt haben, sind sie immer noch mitverantwortlich für Herausforderungen wie den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt. Die Abholzung und Schädigung der Wälder sind komplex und haben vielschichtige Ursachen, die von Region zu Region unterschiedlich sind. Die Landwirtschaft gehörte allerdings immer schon zu den wichtigsten Faktoren. Grundsätzlich führt der Bedarf an Nahrungsmitteln, Futtermitteln, Energie, Holz und Wohnraum für eine ständig wachsende und immer wohlhabendere Gesellschaft zur Abholzung der Wälder. Um diesen steigenden Bedarf ohne weiteren Druck zur Entwaldung zu erfüllen, ist es wichtig, überall auf der Welt Ertragslücken durch den Einsatz moderner Technologien und Praktiken in Land- und Forstwirtschaft zu schließen. Der Bedarf in einer Region darf nicht auf Kosten der Wälder in einer anderen Region gedeckt werden.

Die Position von Bayer

Wir wollen die Ursachen der Abholzung und Schädigung der Wälder im Rahmen unserer Einflussmöglichkeiten und auch in Zusammenarbeit mit unseren Kunden in der Landwirtschaft und innerhalb unserer Lieferketten in Angriff nehmen. Wir wollen einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der bestehenden Wälder leisten. Für so große Herausforderungen wie die Entwaldung haben wir nicht alle Lösungen parat. Wir bauen jedoch kontinuierlich unsere Kooperationen mit relevanten lokalen und regionalen Organisationen aus, die unsere Technologien mit ihrem Wissen und ihren Netzwerken ergänzen. Wir beteiligen uns auch an Koalitionen und Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wo immer wir es kontrollieren und beeinflussen können, streben wir an, Abholzungen zu vermeiden.

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Wir wollen einen wesentlichen Beitrag zum Schutz bestehender Wälder leisten.

Unser Beitrag in der nachgelagerten Wertschöpfungskette

Das Engagement in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette ist für Bayer entscheidend. Indem wir unsere Kunden in der Landwirtschaft zu einer nachhaltigen Intensivierung befähigen, können wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Druck zur Ausweitung der Anbauflächen zu verringern.

Innovationen in der Landwirtschaft können bewirken, dass die Agrarflächen weniger auf Kosten natürlicher Lebensräume wie Waldgebiete erweitert werden müssen. Innovative Saatgutsorten, Pflanzenschutzmittel und digitale Lösungen in der Landwirtschaft in Verbindung mit Stewardship-Maßnahmen und Schulungen zum verantwortungsbewussten Einsatz der Mittel ermöglichen es Landwirten, auf ihren Feldern höhere Erträge auf gleicher Fläche zu erzielen. Diese Innovationen benötigen dafür weniger Land, Wasser, Energie und Pflanzenschutzmittel. Dies steht im Einklang mit Bayers Zusage, die Umweltauswirkungen von Pflanzenschutzmitteln und die Treibhausgasemissionen auf den Feldern unserer Kunden bis 2030 um 30 % zu senken.

Bayer hat sich dazu verpflichtet, 100 Millionen Kleinbauern dabei zu helfen, besser von der Landwirtschaft leben zu können. Wir glauben, dass durch eine Steigerung der Produktivität weniger Wälder neuen Agrarflächen weichen müssen und weniger Menschen dazu gezwungen sind, die Wälder auszubeuten, um sich zusätzliches Einkommen zu sichern.

Bayer hat ein eigenes Carbon-Programm initiiert und entwickelt es in 10 Ländern weiter. So ist beispielsweise das Bayer PRO Carbono-Programm in Brasilien eine unserer Säulen. Im Jahr 2023 wurden rund vier Millionen Säcke Soja, die im Rahmen des Pro Carbono Commodities Programs produziert wurden, gemeinsam über Partner ausgeliefert- inklusive gemessenem CO2-Fußabdruck und gesicherter Rückverfolgbarkeit des entwaldungsfreien Anbaus. Weitere Informationen zu dem Programm finden Sie hier. Die teilnehmenden Sojabohnenanbauer verzeichnen Kohlenstoffemissionen, die 70 % unter dem nationalen Durchschnitt in Brasilien und 80 % unter dem weltweiten Durchschnitt pro Tonne produzierter Sojabohnen liegen. Weitere Informationen über diese Programme finden Sie auf unseren Länderwebseiten in Brasilien und Argentinien sowie in unseren Crop Science Sustainability Progress Reports.

Das Amazonas-Forschungsinstitut (IPAM) und das Woodwell Climate Research Center werden die Wechselbeziehung zwischen der Landwirtschaft und der Erhaltung der natürlichen Vegetation im Amazonas- und Cerrado-Biom erforschen. Unterstützt durch Investitionen von Bayer werden die Forscher den Wert der Ökosystemleistungen bewerten, die Wälder und regenerative landwirtschaftliche Praktiken für die Landwirtschaft erbringen. Diese Forschung wird zur Verbesserung der Landschaftsplanung beitragen und Landwirten helfen, die Erhaltung der Wälder zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Mithilfe digitaler Technologien in der Landwirtschaft sucht Bayer nach Möglichkeiten, Landwirte beim Schutz der Wälder und natürlicher Lebensräume auf ihren Flächen zu unterstützen und entsprechende Anreize dadurch zu setzen, dass sie besser bewerten können, welche Vorteile es hat, Lebensräume und Wälder zu schützen, anstatt Grenzertragsstandorte oder weniger produktive Flächen zu bewirtschaften.

Unser Beitrag in der eigenen Produktion

Bei Investitionsprojekten, die 10 Millionen Euro übersteigen, führen wir eine freiwillige ökologische Bewertung durch, um etwaige Auswirkungen zu beurteilen und zu verringern.

Unsere Beiträge in der vorgelagerten Wertschöpfungskette

Bayer unternimmt bedeutende Schritte in Richtung ökologische Nachhaltigkeit, indem es die Umsetzung des Null-Abholzungsprinzips in seiner Lieferkette beschleunigt und die Rückverfolgbarkeitssysteme verbessert. In unserem Streben nach nachhaltigen vorgelagerten Wertschöpfungsketten konzentrieren wir uns verstärkt auf Produkte und Maßnahmen im Zusammenhang mit Abholzungsrisiken. Unser Engagement erstreckt sich auf die Förderung von nachhaltiger Produktion, Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Zertifizierung innerhalb unserer vorgelagerten Betriebe. Erfahren Sie mehr über unser Engagement für eine nachhaltige Beschaffung (Schwerpunkte unserer Nachhaltigkeitsstrategie & Verhaltenskodex für Lieferanten).

Bayer hat sich verpflichtet, 15 sozio-ökologische Bewertungsparameter für seine Aktivitäten in der Soja- und Maissaatgut-Lieferkette in Brasilien anzuwenden und zu überwachen. Diese Überwachung erstreckt sich auf unsere Saatgutproduktion für Agroeste (Handelsmarke von Bayer) und unsere eigene Maissaatgutproduktion. Zu diesen Standards gehören die Überprüfung der Nichtüberschneidung mit indigenem oder Quilombola*-Land und Naturschutzgebieten, der Abgleich mit der Liste der Sklavenarbeit sowie der Liste der von den Umweltbehörden (IBAMA, SEMA und ICMBio) gesperrten Gebiete die Einhaltung des Forstgesetzes und die Bewertungen des Umweltregisters für den ländlichen Raum (CAR).

Beiträge außerhalb unserer Lieferkette

Im Rahmen unserer Klimastrategie für 2030 mit dem Schwerpunkt auf Emissionsreduzierungen investieren wir in zusätzliche Klimaschutzzertifikate. Die Zertifikate ermöglichen es, Projekte zu unterstützen, die dazu beitragen, globale Emissionen außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette zu vermeiden oder zu beseitigen. Unser Engagement auf den freiwilligen Kohlenstoffmärkten erfolgt ausschließlich zusätzlich zu unseren Reduktionsaktivitäten. Bis zum Jahr 2030 wollen wir den gleichen Beitrag leisten, den wir bei den verbleibenden Emissionen innerhalb unserer eigenen Geschäftstätigkeit haben. Durch die Anwendung klarer Kriterien für diese Projekte wollen wir die freiwilligen Kohlenstoffmärkte unterstützen. Die Transparenz der Aktivitäten ist für uns bei Bayer von größter Bedeutung. Wir veröffentlichen hier Details zu jeder Transaktion.

Internationale Kooperationen zur Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung und zum Umweltschutz sind für Bayer von hohem Wert. Deswegen unterstützen wir Maßnahmen zum Schutz der Wälder im Rahmen von Handelsabkommen, sofern sie wissenschaftsbasiert und gerecht sind und ein offenes, diskriminierungsfreies Handelssystem garantieren.

Bei Bayer steht Nachhaltigkeit im Zentrum der Geschäftstätigkeit. Wir definieren und überprüfen unsere Nachhaltigkeitsziele mit der gleichen Sorgfalt wie unsere Finanzziele. Als Wissenschafts- und Innovationsunternehmen wissen wir, dass jedes Bemühen um Innovationen an Nachhaltigkeit gekoppelt sein muss.

 

Angetrieben von unserer Mission „Health for all, Hunger for none“ glauben wir, dass wir die miteinander zusammenhängenden Herausforderungen, die Biodiversität zu erhalten, die Lebensmittelproduktion sicherzustellen und den Klimawandel zu bekämpfen, gemeinsam angehen können.

*Ein Quilombo ist eine Siedlung im brasilianischen Hinterland, die von Menschen afrikanischer Herkunft gegründet wurde und manchmal auch Carabali genannt wird. Die meisten Bewohner der Quilombos, Quilombolas genannt, waren Maroons, eine Bezeichnung für entlaufene Sklaven.