Farmer Voice

Stimmen aus der weltweiten Landwirtschaft – so vielfältig wie das Land selbst

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Gemeinden, Nationen und die ganze Welt – wir alle sind auf Landwirte und Landwirtinnen angewiesen.

Das ist die Kernaussage. Ihre Arbeit und die daraus hervorgehenden Ernten sind ein Grundpfeiler der globalen Wirtschaft. Ohne Landwirt*innen gäbe es keine Nahrungsmittel. Ein guter Grund, zuzuhören und in Erfahrung zu bringen, was sie bewegt.

Bei Bayer ist das von zentraler Bedeutung. Wenn wir uns die Zeit nehmen zuzuhören und die vielfältigen Bedürfnisse und Perspektiven von Landwirt*innen besser zu verstehen, können wir unsere Ressourcen optimal einsetzen und Innovationen vorantreiben, die diese Anforderungen erfüllen.

 

Wir sind fest entschlossen, jeden Tag aufs Neue auf die Stimme der Landwirt*innen weltweit zu hören und von ihnen zu lernen.

In der im Jahr 2023 gestarteten Umfrage Farmer Voice werden Daten zu Motivation, Wahrnehmungen und Perspektiven von mehr als 2.000 Landwirt*innen in über 8 Ländern und 6 Kontinenten erfasst. Was wir von diesen Landwirt*innen hören, ist immer informativ, manchmal überraschend und oft inspirierend.

Wichtige Ergebnisse der Farmer Voice-Umfrage

In diesem Jahr wurden die Landwirt*innen in der Umfrage Farmer Voice um ihre Ansichten zu einer Reihe von Themen gebeten. Hierzu zählen die wichtigsten geschäftlichen Herausforderungen und Chancen, Innovationen und digitale Technologien, regenerative Landwirtschaft sowie ihre Erwartungen an die Landwirtschaft als wichtigen Beitrag zur Gesellschaft und als Berufsfeld.

 

Wir haben Folgendes erfahren:

Alle sind sich darüber einig, dass die Landwirtschaft für die weltweite Ernährungssicherheit entscheidend ist. Landwirt*innen bekommen heutzutage jedoch Druck von fast allen Seiten zu spüren. Die Volatilität im Hinblick auf Preise, Einkommen und Witterung steht ganz oben auf der Sorgenliste, dicht gefolgt von politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie Personalkosten und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften.

Farmer Voice 2024 Challenges
  • 95 % der Landwirt*innen sehen sich als ein wesentlicher Faktor für die Nahrungsmittelsicherheit und 94 % betrachten ihre Arbeit als wichtig für die Gesellschaft.
  • 75 % der Landwirt*innen denken, dass der Klimawandel heute schon große Auswirkungen hat, und diese bereiten ihnen Sorgen. 61 % geben an, dass sie in den letzten 2–3 Jahren deutliche Einkommensverluste aufgrund von ungewöhnlichen Wetterereignissen hinnehmen mussten.
  • Der Anteil der Landwirt*innen, die politische oder regulatorische Entscheidungen als eine der Top-3-Herausforderungen der nächsten Zeit nennen, hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt – von 14 % im Jahr 2023 auf 29 % im Jahr 2024

Im Allgemeinen erkennen Landwirt*innen den Mehrwert digitaler Technologien als eine Möglichkeit zur Optimierung ihrer Landwirtschaftsbetriebe und zur Bewältigung agronomischer oder operativer Herausforderungen. Doch es gibt Einschränkungen, die überwunden werden müssen, um eine breitere Akzeptanz zu ermöglichen.

Farmer Voice 2024 Digital Farming
  • Unter Anwendern sind die 3 wichtigsten Gründe für Digitalisierung: verbesserte Erträge (88 %), Kosteneinsparungen bei Betriebsmitteln (85 %) und Qualitätsverbesserungen (84 %).
  • Fast die Hälfte der Landwirt*innen nutzt digitale Technologien für Prognosen und zur Optimierung ihrer betrieblichen Entscheidungen.
  • Auf die Frage nach den Grenzen der Nutzung digitaler Technologien nannten 62 % den Investitionsbedarf, 56 % fehlende Kompetenzen und 47 % die Verfügbarkeit. 
  • 62 % der Landwirt*innen möchten mehr über KI-Anwendungen in der Landwirtschaft erfahren, aber nur 6 % kennen sich schon heute gut damit aus.

Der altbekannte Spruch, dass Landwirt*innen die ersten Umweltschützer waren, gilt auch heute noch. Landwirt*innen wissen heutzutage, dass die Feldgesundheit für die Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe sowie für die Erntemenge und -qualität entscheidend ist. Sie kennen die Prinzipien und sind überzeugte Anhänger der regenerativen Landwirtschaft, auch wenn die Vorstellungen von regenerativ betriebener Landwirtschaft weit auseinandergehen.

Farmer Voice 2024 Regenerative Agriculture
  • Weltweit wenden Landwirt*innen im Durchschnitt fast 7 verschiedene regenerative Praktiken in ihren landwirtschaftlichen Betrieben an.
  • Fruchtwechsel, Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, Überwachung der Bodengesundheit und reduzierte Bodenbearbeitung sind die am weitesten verbreiteten Praktiken.
  • Für Landwirt*innen sind Bodengesundheit, höhere Erträge und Produktivität sowie eine verbesserte Existenzsicherung die wichtigsten Ergebnisparameter der regenerativen Landwirtschaft.

Landwirt*innen sind Praktiker. Sie suchen beständig nach Lösungen, um die Welt besser zu ernähren, einzukleiden und zu versorgen. Sie sind fest davon überzeugt, dass ihre Arbeit für die Gesellschaft wichtig ist. Zudem sind sie auf der Suche nach neuen Technologien und Tools, die ihnen helfen, sich an Herausforderungen wie den Klimawandel anzupassen. Mit Blick nach vorne suchen sie jedoch auch die Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern, regulatorischen Behörden, der Gesellschaft – und der nächsten Generation.

Farmer Voice 2024 New Technologies
  • Änderungen der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen werden am häufigsten als die wichtigsten Faktoren genannt, von denen landwirtschaftliche Betriebe besonders profitieren. Ganz oben auf der Liste stehen der Zugang zu besserer Pflanzenschutztechnologie und besserem Saatgut sowie zu Pflanzenmerkmalen, die auf Klimaresistenz ausgelegt sind.
  • 89 % der Landwirt*innen sind der Meinung, dass ihre Stimme mehr Gehör finden sollte.
  • 90 % betrachten eine berufliche Laufbahn in der Landwirtschaft als sinnvoll und 65 % würden auch nachfolgenden Generationen dazu raten.
Ein genauerer Blick auf Landwirt*innen in aller Welt

Klicken Sie unten auf die Kreise, um weitere Einzelheiten über Landwirt*innen in den teilnehmenden Ländern zu erhalten:

Australien

Bei Landwirt*innen in Australien ist die Akzeptanz digitaler Technologien und der regenerativen Landwirtschaft hoch.
 

  • 90 % von ihnen nutzen digitale Tools, um Prozesse zu verbessern und Kosten zu senken.
  • 85 % wechseln die Fruchtfolge und 84 % geben an, dass sie durch Direktsaat oder reduzierte Bodenbearbeitung regenerativer wirtschaften.
  • Australische Landwirt*innen sehen das derzeitige politische und regulatorische Umfeld als größte Herausforderung für ihre landwirtschaftlichen Betriebe.
Brasilien

Brasilianische Landwirt*innen sind im Hinblick auf die Landwirtschaft optimistisch und akzeptieren regenerative Praktiken in höherem Maß.
 

  • 91 % sind offen für die Nutzung neuer Technologien, um sich dem Klimawandel anzupassen. Weltweit liegt dieser Wert nur bei 75 %.
  • Sie setzen durchschnittlich 9,8 regenerative Praktiken ein, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 6,6.
  • 89 % würden künftigen Generationen empfehlen, den Beruf des Landwirts bzw. der Landwirtin zu ergreifen.
China

Chinesische Landwirt*innen sehen große Herausforderungen vor sich und sind weniger positiv gestimmt als andere.

 

  • 49 % nutzen derzeit irgendeine Form von digitaler Technologie, wohingegen 23 % keine solche Technologie nutzen und es auch nicht vorhaben.
  • 66 % wechseln die Fruchtfolge und ungefähr die Hälfte verwendet Biodünger oder andere Methoden zur Erhaltung der Bodengesundheit.
  • 58 % würden künftigen Generationen davon abraten, eine berufliche Laufbahn in der Landwirtschaft einzuschlagen.
Deutschland

Deutsche Landwirt*innen stehen in Bezug auf regenerative Technologien und Technologieanpassung an vorderster Front.

 

  • 86 % nutzen digitale Tools in ihren landwirtschaftlichen Betrieben und durchschnittlich werden 8,7 regenerative Praktiken eingesetzt.
  • Für 76 % zählen politische oder regulatorische Entscheidungen zu den bedeutendsten Herausforderungen.
  • 54 % finden, dass politische oder regulatorische Veränderungen von Vorteil wären.
Indien

Indische Landwirt*innen sind positiv gestimmt und offen für Technologie.

 

  • 75 % würden andere zu einer beruflichen Laufbahn in der Landwirtschaft ermutigen.
  • Obwohl heute nur 8 % digitale Tools nutzen, planen 85 %, diese künftig einzusetzen.
  • Regenerative Landwirtschaft wird seltener angewendet und im Durchschnitt kommen weniger Praktiken zum Einsatz – 4,3 Praktiken gegenüber dem weltweiten Durchschnitt von 6,6 Praktiken.
Kenia

Für kenianische Landwirt*innen ist die Landwirtschaft ein gutes Geschäft, gleichzeitig halten sie aber auch weitere Investitionen für erforderlich.

 

  • Kenianische Landwirt*innen sind positiver gestimmt als alle anderen Gruppen: 94 % ermutigen künftige Generationen, die Landwirtschaft als Berufsfeld in Betracht zu ziehen.
  • 42 % nutzen heute irgendeine Art von digitalen Tools und 42 % planen dies für die Zukunft.
  • 48 % sehen in den Kosten für Saatgut die größte Herausforderung. Zudem betrachten sie den Zugang zu besserem Saatgut, zu Pflanzenschutztechnologien und zu Finanzierungsoptionen als besonders vorteilhafte Faktoren. 
Ukraine

Ukrainische Landwirt*innen trotzen einzigartigen Herausforderungen

 

  • Die Volatilität im Hinblick auf das Wetter, auf Preis- bzw. Einkommensschwankungen und auf Betriebsmittelkosten sind die größten kurzfristigen Schwierigkeiten, aber für 29 % zählt der Marktzugang zu den 3 größten Herausforderungen – mehr als in jedem anderen Land.
  • 96 % nutzen digitale Tools – der höchste Anteil weltweit – und sind eher offen dafür, sich mit neuen Technologien dem Klimawandel anzupassen.
  • Aktuell werden durchschnittlich 6,1 regenerative Praktiken eingesetzt.
USA

Im Vergleich zu ihren Kollegen weltweit sind die US-amerikanischen Landwirt*innen technikaffiner und beziehen ihre Motivation aus Produktivität und Erträgen.

 

  • 60 % empfinden die Preis- bzw. Einkommensvolatilität als die größte Herausforderung.
  • 91 % nutzen digitale Technologien. Der globale Vergleichswert liegt bei 65 %.
  • 46 % nennen höhere Erträge und mehr Produktivität als Hauptziele der regenerativen Landwirtschaft.
Farmer Voice Survey Map
Klimasorgen unter Kleinbauern weit verbreitet

Parallel zur weltweiten Studie Farmer Voice wurde eine separate Umfrage unter 1.450 Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Indien und Indonesien durchgeführt. Diese bot wertvolle Einblicke in die Gefühlswelt und die Denkweise dieser Gruppe von Landwirt*innen, die für die Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung entscheidend sind.

 

Die Daten zeigen, dass Landwirt*innen in beiden Ländern einerseits mit steigenden Kosten für Betriebsmittel ringen, andererseits mit zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel konfrontiert sind. Eine bedeutende Mehrheit der befragten Kleinbauern und Kleinbäuerinnen spüren bereits die Auswirkungen des Klimawandels – über 80 % geben an, dass ihre Betriebe schon heute davon betroffen sind.

 

Diese Herausforderungen werden durch das Bewusstsein für regenerative landwirtschaftliche Praktiken, deren Umsetzung und die Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools ausgeglichen.

Stimmen aus der weltweiten Landwirtschaft: Eine Podcast-Mini-Serie in Zusammenarbeit mit dem Global Farmer Network

Die von Bayer in Auftrag gegebene Umfrage Farmer Voice sammelte Erkenntnisse von über 2.000 Landwirt*innen in Australien, Brasilien, China, Deutschland, Indien, Kenia, der Ukraine und den USA. Die Teilnehmer*innen wurden nach dem Zufallsprinzip aus jedem Markt ausgewählt, um eine repräsentative Stichprobe zu gewinnen, die die Vielfalt der Landwirtschaft exakt widerspiegelt. Die Umfrage wurde unabhängig von Kynetec durchgeführt, einem weltweit führenden Anbieter von Daten, Analysen und Erkenntnissen auf den Gebieten Landwirtschaft, Tiergesundheit und Ernährung. Wichtiger Hinweis: Zur Vermeidung einer eventuellen, die Antworten beeinflussenden Voreingenommenheit wussten die Befragten im Einklang mit den Best Practices der Marktforschung nicht, dass die Umfrage im Auftrag von Bayer erfolgte. Die Interviews wurden im Juni und Juli 2024 geführt. Der Abschlussbericht wurde in Zusammenarbeit mit Kekst CNC erstellt, einem globalen Unternehmen für strategische Kommunikation.