Augenheilkunde

Diabetisches Makulaödem (DMÖ)

A close up of an elderly woman's eye.

Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für eine Erkrankung, die ihr Sehvermögen schädigen kann. Eine dieser Erkrankungen ist das diabetische Makulaödem, von dem jeder dritte Mensch mit Langzeitdiabetes betroffen ist.

Das Auge, die Netzhaut und die Makula

Die Netzhaut (Retina) ist das Gewebe im hinteren Teil des Auges, die das Sehen ermöglicht. Sie besteht aus Zellen, die Photorezeptoren genannt werden. Wenn Licht ins Auge fällt, wandeln die Photorezeptoren es in Signale um, die vom Gehirn verarbeitet werden können. Es gibt zwei Arten von Photorezeptoren, Stäbchenzellen, die besonders lichtempfindlich sind, und Zapfenzellen, die das Farbensehen ermöglichen.


In der Mitte der Netzhaut ist die Makula, die Stelle des schärfsten Sehens. Dort sind die Zapfenzellen dicht gedrängt. Die Makula ermöglicht beispielsweise tägliche Aktivitäten wie das Lesen oder das Autofahren.


 

Was ist diabetisches Makulaödem (DMÖ)

Die Netzhaut enthält sehr viele kleine und empfindliche Blutgefäße (Kapillaren), die die Photorezeptoren mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Bei Diabetes ist der Zuckergehalt im Blut höher als normal. Wenn der Blutzuckerspiegel nicht kontrolliert wird, kann ein zu hoher Blutzucker die Kapillaren der Netzhaut schädigen.

 

Geschädigte Kapillargefäße führen zur Bildung eines bestimmten Proteins, dem vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF). VEGF ist unter anderem dafür verantwortlich, dass Flüssigkeit aus den Kapillargefäßen in die Makula gelangt, also dem Teil des Auges, der für das scharfe zentrale Sehen verantwortlich ist. Unter dem Einfluss von VEGF werden auch neue Blutgefäße gebildet, (Neovaskularisation), die ebenfalls Flüssigkeit absondern können.

 

Die ausgetretene Flüssigkeit verursacht eine Schwellung (Ödem), bekannt als diabetisches Makulaödem (DMÖ, was die Makula verformt und zu einer verschwommenen Sicht führt. Unbehandelt kann DMÖ zu einem vollständigen Verlust des zentralen Sehvermögens führen.

 

Fast jede dritte Person, die seit 20 oder mehr Jahren unter Diabetes leidet, entwickelt ein DMÖ.1 Heute leben weltweit etwa 27 Millionen Menschen mit DMÖ.2

 

 

Was kann ich tun, um DMÖ zu verhindern?

Wenn Sie Diabetes haben, ist das Wichtigste für Sie, auf einen gut eingestellten Blutzuckerspiegel zu achten, um eine Schädigung der empfindlichen Kapillargefäße im Auge zu vermeiden. Ihr Arzt kann Sie beraten, wenn Sie sich bezüglich Ihrer Diabetesbehandlung unsicher sind.

 

Es ist wichtig, dass Sie regelmäßig einen Augenarzt aufsuchen, damit Kapillarschäden in der Netzhaut frühzeitig entdeckt und behandelt werden können. Sollten Sie plötzlich eine verschwommene Sicht bemerken, sollten Sie dies umgehend Ihrem Augenarzt berichten.


 

Wie wird DMÖ behandelt?

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei DMÖ. Einige Patienten mit DMÖ werden mit einem speziellen Laser behandelt, der undichte Kapillaren verschließt und die Schwellung reduziert. Andere werden mit Steroiden behandelt, die direkt ins Auge gespritzt werden, um die Entzündung zu reduzieren. 

 

Eine andere Klasse von Medikamenten, die so genannten Anti-VEGF-Therapien, richten sich gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF). Nach Injektion ins Auge stoppen diese Medikamente die Wirkung von VEGF und reduzieren die Schwellung im Auge. Bei DMÖ sind Anti-VEGF-Therapien effektiver als Laser- oder Steroidbehandlungen.3

 

Anti-VEGF-Therapien können bewirken, dass sich bestehende Ödeme und neue, krankhaft gebildete Blutgefäße in der Aderhaut zurückbilden. So können noch nicht vollständig zerstörte Photorezeptorzellen gerettet werden. Dadurch kann die fortschreitende Erblindung gestoppt werden. Bei einigen Patienten verbessert sich sogar die Sehschärfe. 

 

Die üblichen anti-VEGF-Therapien erfordern häufige Injektionen. Für die Patienten bedeutet das eine große zusätzliche Belastung und einige Patienten mit DMÖ haben Probleme, die Therapietreue einzuhalten. Außerdem müssen die Injektionen in einer Augenarztpraxis oder -Klinik verabreicht werden, so dass die damit verbundene Krankheitslast auch die Betreuer betrifft. 

 

Therapieoptionen mit längeren Behandlungsintervallen können ein wichtiges Patientenbedürfnis erfüllen, in dem sie weniger Injektionen ermöglichen und damit Patienten mehr Zeit für Dinge geben, die ihnen wichtig sind.
 

Bayer setzt sich dafür ein, fortschrittliche Behandlungsoptionen mit einem Nutzen für Patienten voranzubringen.



Quellen:
 

[1] Duphare C, et al. Diabetic macular edema. In: StatPearls [Internet]. USA: StatPearls Publishing. 2023.

[2] Cheung N, et al. Eye (Lond) 2020;34:999–1002.

[3] Blinder et al. 2017. Anti-VEGF treatment of diabetic macular edema in clinical practice: effectiveness and patterns of use (ECHO Study Report 1). Available at: https://doi.org/10.2147%2FOPTH.S128509

Hinweis für Patienten

Jeder Körper reagiert anders auf Medikamente. Deswegen können wir Ihnen nicht sagen, welches Medikament für Sie das richtige ist. Bitte fragen Sie Ihren Arzt.