Relevante Positionen

Unsere bioethischen Prinzipien

DNA Structure

Als Life Science Unternehmen, das sich der Innovation in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft verschrieben hat, richten wir unser Handeln an unserer Mission „Health for all, Hunger for none“ aus. Wissenschaft und Technologie machen rasante Fortschritte und eröffnen neue Möglichkeiten. Wir wollen dieses Potenzial ausschöpfen, um das Leben der Menschen weltweit zu verbessern. Dabei sind wir uns der Verantwortung bewusst, unseren Patienten und Landwirten Lösungen und Produkte anzubieten, die gesellschaftlich akzeptiert und nachhaltig sind.

 

Bei all unseren Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die wir intern oder mit Dritten durchführen, sind wir bestrebt, eine umfassende Risiko-Nutzen-Abwägung durchzuführen. Wir halten uns strikt an die geltenden rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie an internationale Konventionen. Wir verpflichten uns, innovative wissenschaftliche Ansätze in allen unseren Geschäftsbereichen auf ethisch verantwortungsvolle und transparente Weise zu nutzen und dabei die gesellschaftliche Wahrnehmung der Nutzung von Wissenschaft und Technologie zu berücksichtigen.

Sechs Schwerpunktbereiche leiten unsere Arbeit bei Bayer im Bereich der bioethischen Perspektiven
Bioethische Prinzipien bei Bayer (auf Englisch)
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Daher haben wir bioethische Prinzipien definiert, die als klare und unternehmensweite* Leitplanken für Forschungs- & Entwicklungs-Aktivitäten, Innovationen und den Einsatz von Technologien dienen. Unsere bioethischen Prinzipien beruhen auf unseren geschäftsethischen Grundlagen und unseren Unternehmenswerten. Wir überprüfen unsere hohen ethischen Standards und lassen uns von einer Gruppe führender Experten beraten, zu denen auch die Mitglieder unseres unabhängigen Bioethics Councils gehören.
*Die bioethischen Prinzipien gelten für die Bayer AG und alle Bayer-Konzerngesellschaften.
 

Die bioethischen Prinzipien von Bayer sind in sechs aktuelle Schwerpunktbereiche gegliedert und leiten unsere Arbeit aus einer bioethischen Perspektive:

Gentechnologie

Umgang mit Gentechnologie in unserer Division Pharmaceuticals:

Gene tech

Bei Bayer betrachten wir Gentechnologie als sehr leistungsstarkes Werkzeug für die Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten. Wir nutzen gentechnologische Instrumente zur Erforschung menschlicher Krankheiten, zur Verbesserung von Herstellungsverfahren und zur Entwicklung neuer Behandlungen, einschließlich regenerativer Gentherapien. Bayer ist davon überzeugt, dass Gentherapien ein vielversprechendes Potenzial haben, um Patienten mit seltenen monogenen Krankheiten (wie der Pompe-Krankheit) oder breiteren Patientengruppen mit komplexen Krankheiten (wie Herzinsuffizienz) einen enormen Nutzen zu bieten. Gentechnologie bietet neuartige Behandlungsmöglichkeiten für Krankheiten, für die es bisher keine Behandlungsalternativen gibt oder bei denen die derzeitige Standardtherapie nur die Symptome in unterschiedlichem Maße behandelt. Bayer sieht in der Gentechnologie auch das Potenzial, gezieltere, personalisierte Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Wir nutzen Gentechnologie unter Einhaltung ethischer Richtlinien und Konventionen. Wir unterstützen dabei auch die Empfehlungen aus der Wissenschaft von 2015  und 2023  sowie den Ethikbericht von 2020 , um einen verantwortungsvollen Weg nach vorne zu definieren.

  • Wir nutzen Gentechnologie unter Einhaltung ethischer Richtlinien und Konventionen. Wir unterstützen dabei auch die Empfehlungen aus der Wissenschaft von 2015  und 2023  sowie den Ethikbericht von 2020 , um einen verantwortungsvollen Weg nach vorne zu definieren.
  • In jedem Fall überprüfen wir sorgfältig den potenziellen Nutzen und die potenziellen Risiken von therapeutischen Anwendungen, die auf genetisches Material abzielen.
  • Wir wollen verstehen, wann und warum der Nutzen größer ist als die Risiken, und wir ergreifen Maßnahmen zur Verringerung möglicher Schäden, denn die Gesundheit der Menschen hat für uns höchste Priorität. Wir entwickeln keine Gentechnologien, die darauf abzielen, die menschliche Keimbahn zu manipulieren. Das heißt, Bayer führt keine Geneditierung am Menschen durch, mit dem Ziel, die veränderten Eigenschaften vererbbar zu machen und somit an künftige Generationen weiterzugeben.

Gentechnologie beschreibt die beabsichtigte und gezielte Veränderung oder Modifizierung von Nukleinsäuresequenzen mit Hilfe biotechnologischer Werkzeuge (z. B. Geneditierung mit CRISPR/Cas, Gentechnik, synthetische Biologie).

Umgang mit Gentechnologie in unserer Division Crop Science:

Gene tech

In unserem Geschäftsbereich Crop Science setzen wir gentechnische Verfahren ein, um Saatgut, Pflanzen und Mikroben mit vorteilhaften Eigenschaften zu erzeugen, die ernährungsphysiologische, agronomische und wirtschaftliche Vorteile bieten und die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft durch Produktivitätssteigerungen erheblich verringern. 
Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels bieten Gentechnologien schnelle Methoden zur Entwicklung und Selektion widerstandsfähigerer Nutzpflanzen, welche die herkömmlichen Züchtungsmethoden ergänzen.
Wir sind uns möglicher ökologischer und ethischer Aspekte im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Anwendung von Gentechnologie bewusst. Wir nehmen die Grundsätze von verantwortungsvollem Stewardship sehr ernst, indem wir beispielsweise verpflichtende Richtlinien für unsere eigenen Standorte und die unserer Saatgutproduzenten aufstellen. Zu diesen Maßnahmen gehört auch der Schutz lokal bedeutender Landsorten. Bayer setzt sich für eine kontinuierliche und kooperative Unterstützung der Landwirte ein. Dazu gehören die Mitgestaltung nachhaltiger Anbaumethoden, Stewardship, Qualitätsmanagement-Aktivitäten und Schulungsprogramme im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Anwendung unserer Gentechnologie.

  • Wir nutzen und vermarkten Gentechnologie nur nach einer umfassenden Risikobewertung, und nur dann, wenn der potenzielle Nutzen die potenziellen Risiken eindeutig überwiegt, unter Einhaltung rechtlicher, regulatorischer und ethischer Grundsätze.
  • Wir verpflichten uns, transparent darzulegen, wie und warum wir Gentechnologie anwenden. 
  • Bei der Entwicklung neuer Produkte tauschen wir uns mit den Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette darüber aus, was für sie wichtig ist, z. B. Produktidentifikation und Transparenz entlang der Wertschöpfungskette, um Wahlfreiheit zu ermöglichen.
  • Bayer fördert die Einführung von Produktverantwortungsprogrammen und Qualitätsmanagementsystemen für den gesamten Lebenszyklus von gentechnisch veränderten landwirtschaftlichen Produkten.
  • Wir setzen Gentechnologie in kommerziellen Produkten ein, die für Betriebe jeder Größe geeignet sind, von Großbetrieben bis hin zu Kleinbauern.

Gentechnologie beschreibt die beabsichtigte und gezielte Veränderung oder Modifizierung von Nukleinsäuresequenzen mit Hilfe biotechnologischer Werkzeuge (z. B. Geneditierung mit CRISPR/Cas, Gentechnik, synthetische Biologie).

Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen I Bayer´s Beitrag zu einem faktenbasierten öffentlichen Diskurs (auf Englisch):
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Menschliche Stammzellen

Menschliche Stammzellen

Menschliche Stammzellen bieten großes Potenzial für die regenerative Medizin und die Arzneimittelforschung. Es gibt zwei Arten von pluripotenten Stammzellen, die sich in praktisch jede Art von Zelle im menschlichen Körper umwandeln können: embryonale Stammzellen und induzierte pluripotente Stammzellen, die aus bereits spezialisierten Zellen, z. B. Blutzellen, gewonnen werden. Bayer will diese Zellen nutzen, um regenerative Therapien für schwere und lebensbedrohliche Krankheiten wie Parkinson oder Herzversagen zu entwickeln. Darüber hinaus nutzt Bayer diese Zellen auch, um neue Medikamente an menschlichen Zellen zu testen. Dabei sind wir sind uns jedoch bewusst, dass die Verwendung humaner embryonaler Stammzellen für einige Menschen mit Bedenken verbunden ist. 

  • Bei Bayer verwenden wir ausschließlich bereits vorhandene humane embryonale Stammzellen, die in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen erzeugt und von den zuständigen nationalen Behörden genehmigt wurden.
  • Wir verpflichten uns, auf eine Technologieplattform für induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) hinzuarbeiten, die nach Möglichkeit der Arbeit mit iPSC gegenüber humanen embryonalen Stammzellen den Vorzug geben wird.
  • Wir beteiligen uns nicht an Aktivitäten, durch die neue humane embryonale Stammzellen erzeugt werden, und unterstützen diese auch nicht.
  • Wir beteiligen uns nicht an Aktivitäten, die zur Erzeugung eines vollständigen und lebensfähigen menschlichen Embryos führen könnten, und unterstützen diese auch nicht.

Induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) sind Stammzellen, die die Fähigkeit haben, praktisch jeden Zelltyp des erwachsenen menschlichen Körpers zu bilden. Sie werden aus adulten, bereits spezialisierten Zellen (z. B. Blutzellen) durch Umprogrammierung in einem pluripotenten Zustand erzeugt. Im Gegensatz zu humanen embryonalen Stammzellen werden sie nicht aus Embryonen gewonnen, besitzen aber das gleiche biologische Potenzial und die Fähigkeit, theoretisch unbegrenzt kultiviert und erweitert zu werden.
 

Biologische Proben vom Menschen

Humanbiologische Proben

Die Forschung an humanbiologischen Proben (HBS), wie Gewebe und Blut, wird durchgeführt, um das Wissen über menschliche Krankheiten zu erweitern, Diagnosen zu verbessern und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entdecken und zu entwickeln.
Die Forschung an humanbiologischen Proben ist entscheidend für die Entwicklung sicherer und wirksamer neuer Arzneimittel und Therapien.

  • Bayer verwendet HBS auf ethische und verantwortungsvolle Weise sowie unter Einhaltung aller rechtlichen und regulatorischen Anforderungen.
  • Wir verwenden nur Proben, die auf der Grundlage einer freiwillig erteilten, informierten Zustimmung und ohne Zwang entnommen wurden. Jegliche Vergütung muss mit den Grundsätzen der freiwilligen Spende übereinstimmen und den lokalen wirtschaftlichen Bedingungen angemessen sein.
  • Wir erforschen menschliche Proben nur zu dem Zweck, zu dem sie entnommen wurden und für den die Zustimmung des Spenders vorliegt. 
  • Wir schützen die Privatsphäre der Spenderinnen und Spender und behandeln die persönlichen Daten aus der Probe mit höchster Vertraulichkeit.
  • Wir führen keine Forschung an menschlichen Föten oder fötalem Gewebe durch.
     

Studien am Menschen

Studien an MenschenStudien am Menschen spielen bei der Entwicklung von Arzneimitteln und Consumer-Health-Produkten eine wichtige Rolle, da sie wesentliche Erkenntnisse über die Sicherheit und Wirksamkeit neuer Produkte liefern.
Bei Bayer legen wir größten Wert auf das Wohlergehen, die Würde, die Sicherheit und die Rechte des Menschen. Unsere ethischen Überlegungen für Studien am Menschen drehen sich um vier grundlegende Prinzipien:

1)    Die Selbstverpflichtung, den Nutzen für den Studienteilnehmer zu berücksichtigen oder anderen zu helfen (Fürsorgeprinzip)
2)    Die Selbstverpflichtung, dem Teilnehmer oder anderen keinen Schaden zuzufügen (Nichtschadensprinzip)
3)    Die Selbstverpflichtung, die Teilnehmer mit Fairness und Gerechtigkeit zu behandeln (Gerechtigkeitsprinzip)
4)    Achtung der Autonomie des Teilnehmers
 

  • Wir verpflichten uns, sicherzustellen, dass die Studienteilnehmer aus freien Stücken ihre Zustimmung gegeben haben und über die möglichen Risiken und Auswirkungen der Studie informiert sind.
  • Wir stellen sicher, dass das Studienprotokoll und die Einverständniserklärung von einem unabhängigen institutionellen Prüfungsausschuss/ Ethikkomitee genehmigt wurden, wie es die geltenden Vorschriften verlangen.
  • Wir stellen sicher, dass Maßnahmen ergriffen werden, um Risiken für die Privatsphäre und die Vertraulichkeit des Einzelnen zu minimieren.
  • Wir sorgen für die Offenlegung von Studieninformationen.
  • Wir führen nur Studien durch, die einen legitimen wissenschaftlichen Zweck verfolgen.
  • Wir konzipieren keine Studien, die aufgrund ihrer Konzeption bestimmte Bevölkerungsgruppen diskriminieren oder spezielle Bevölkerungsgruppen (z. B. Pädiatrie, Geriatrie) nicht berücksichtigen würden.

Künstliche Intelligenz (KI) im Kontext der menschlichen Gesundheit

KI

KI wird immer bedeutsamer, um Fortschritte in Bereichen wie den Biowissenschaften sowie in vielen Gesellschaftsbereichen zu erzielen. Wir bei Bayer glauben, dass KI ein sehr wichtiger technischer Wegbereiter für viele Aspekte unseres Geschäfts und unserer Aktivitäten ist. So spielt KI bereits heute eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten, bei personalisierten medizinischen Behandlungen und bei der Verbesserung der Diagnostik. Da sich die KI ständig weiterentwickelt, werden wir unsere bioethische Haltung und unsere Prinzipien kontinuierlich weiterentwickeln, um einen verantwortungsvollen und umsichtigen Einsatz dieser Technologie zu gewährleisten.

  • Bei Bayer verpflichten wir uns zu einem transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit KI. Wir respektieren die persönliche Autonomie und sind bestrebt, das individuelle und kollektive Wohlergehen zu fördern und Schaden zu verhindern. Gleichzeitig bemühen wir uns um Inklusion bei unseren Datensätzen sowie um Fairness und Verantwortung.
  • Wir halten uns stets an die geltenden Gesetze, Vorschriften und professionellen Verhaltensregeln.
  • Wir arbeiten regelmäßig mit Forschern, Aufsichtsbehörden und anderen relevanten Fachorganisationen zusammen, um gemeinsam vertrauenswürdige KI-gestützte Lösungen zu entwickeln.
  • Wir legen bei Unternehmen, mit denen Bayer zusammenarbeitet oder deren Produkte oder Dienstleistungen bezogen werden, denselben Standard an, der auch für Bayer gilt.
  • Wir bemühen uns um klare Relevanz, Herkunft, Vielfalt und ausreichende Qualität der Datenquellen.
  • Wir verifizieren, ob die für das KI-Training verwendeten Datensätze repräsentativ für die Umgebung sind, in der das KI-System eingesetzt werden soll.
  • Wir verwenden keine schlechten, unvollständigen oder ungeprüften Daten, die zu falschen oder verzerrten Ergebnissen unserer KI-Anwendungen führen könnten.
  • Wir werden sicherstellen, dass die KI-Lösungen, die wir entwickeln, verkaufen oder nutzen, die menschliche Autonomie bewahrt. Wir werden interne Ressourcen, Strukturen und Sicherheitsvorkehrungen entwickeln, bereitstellen und in die Praxis umsetzen, um eine angemessene interne Aufsicht, Inspektion und Wartung von KI-Lösungen zu unterstützen.

Künstliche Intelligenz (KI) ist die Entwicklung von Computersystemen, die Aufgaben ausführen können, die menschliche Intelligenz erfordern, wie die Analyse von Daten, das Erkennen von Mustern und das Treffen von Entscheidungen. Es geht um die Entwicklung von Algorithmen und Modellen, die es Maschinen ermöglichen, zu lernen und menschliche kognitive Fähigkeiten zu imitieren.

Tierschutz

Tierversuche

Tierversuche spielen nach wie vor eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass der Nutzen unserer Produkte die potenziellen Risiken für Mensch, Tier und Umwelt überwiegt. Daher sind Tierversuche nach wie vor Teil der derzeitigen Standarddatenanforderungen und des Zulassungsverfahrens für unsere Produkte durch die Regulierungsbehörden.

  • Bei Bayer gelten die höchsten Standards, um den größtmöglichen Tierschutz zu gewährleisten.
  • Wir sind dem 3R-Prinzip “Refine, Reduce, Replace” verpflichtet und optimieren, verringern und ersetzen Tierversuche, wo und wann immer dies möglich ist.
  • Wir beteiligen uns aktiv an der Erforschung von Alternativen zu Tierversuchen, den so genannten "New Approach Methodologies" (NAMs), z. B. bei der Entwicklung von Tests unter Verwendung von Zelllinien anstelle von ganzen Tieren.
  • Wir stehen aktiv im Austausch mit den Regulierungsbehörden, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen, um sicherzustellen, dass die sich entwickelnden Vorschriften zweckmäßig und wissenschaftlich fundiert sind, und um gegebenenfalls einen frühzeitigen Übergang zu NAMs zu ermöglichen.