- Auf einen Blick
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Management & Steuerung
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- Der Bayer Bioethics Council
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Positionen
- BASE
- Bioethische Prinzipien
- Schutz der Biodiversität
- Position zu Global Product Strategy
- Position zu Responsible Care
- Position zur Abholzung und Schädigung der Wälder
- Position zum Insektenrückgang
- Höhere Maßstäbe für die Sicherheit von Pflanzenschutzmitteln
- UN Sustainable Development Goals
- Position on Sustainable Beef Production
Erhaltung und Wiederherstellung der Biodiversität in Land- und Forstwirtschaft
Auf einen Blick
- Die Biodiversität ist vor allem durch folgende Faktoren bedroht: veränderte Landnutzung einschließlich des Verlusts, der Schädigung und der Fragmentierung von Lebensräumen – auch auf landwirtschaftlichen Flächen, Abholzung der Wälder, Verstädterung, gebietsfremde invasive Arten sowie mangelndes Wissen und Bewusstsein in Bezug auf die Biodiversität insgesamt.
- Bayer setzt sich mit seinen Technologien und Dienstleistungen für den Erhalt und die Wiederherstellung der Artenvielfalt innerhalb und außerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen ein. Zusätzlich zu unseren aktuellen Ansätzen und Geschäftsmodellen müssen wir kreative Wege finden und neue Partnerschaften aufbauen, um besser auf die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Naturzerstörung und der Verbesserung der Lebensmittelsicherheit eingehen zu können.
- Unser Handeln basiert auf den Prinzipien unserer Strategie zur Biodiversität:
- Innovative nachhaltige Lösungen entwickeln
- Landwirte und Landbesitzer unterstützen
- Wissenschaftliche Ansätze voranbringen, die die Lebensmittelproduktion mit der Förderung der Biodiversität in Einklang bringen
- Zum Schutz der Wälder beitragen und nachhaltiges Vegetationsmanagement fördern
- Zum Klimaschutz beitragen
- Wir wollen Landwirte dabei unterstützen, den Anbau von Nutzpflanzen mit dem Erhalt der Artenvielfalt zu verknüpfen und gleichzeitig die Anbausysteme nach und nach widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel zu machen, indem wir Synergien schaffen sowie Wälder und andere natürliche Lebensräume schützen.
Hintergrund
Die Biodiversität ist bedroht. Laut des jüngsten IPBES1-Berichts zu Biodiversität und Ökosystemleistungen sind durch menschliche Aktivitäten über eine Million Arten vom Aussterben bedroht. In der Landwirtschaft sind veränderte Landnutzung, Klimawandel, Anbaumethoden und Umweltverschmutzung die wichtigsten Faktoren für den Rückgang der Biodiversität2.
Die Landwirtschaft ist auf die Biodiversität angewiesen: Viele Arten schaffen und erhalten wichtige Funktionen wie gesunde Böden, Bestäubung oder Schädlingsbekämpfung und sind daher für die Produktion von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Fasern unerlässlich. Die Erhaltung der Artenvielfalt ermöglicht es landwirtschaftlichen Systemen, widerstandsfähiger gegenüber Belastungen zu sein, einschließlich gegen solche, die durch den Klimawandel verursacht werden. Gleichzeitig besteht aber der Sinn und Zweck der Landwirtschaft darin, eine sichere und gesicherte Nahrungsmittelversorgung für den Menschen zu gewährleisten. Dazu gehört auch der verantwortungsbewusste Einsatz von Maßnahmen, welche die Nutzpflanzen vor Organismen schützen, die die Ernte beeinträchtigen könnten. Unser Ziel besteht darin, hier ein optimales Gleichgewicht herzustellen.
Unser Standpunkt
Die Vielfalt der Ökosysteme, Arten und Pflanzensorten ist grundsätzlich von großem Wert und muss geschützt werden.
Wir wissen, dass die Landwirtschaft, wie viele andere Aktivitäten auch, einen Einfluss auf die Biodiversität hat. Um die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Bedürfnisse einer wachsenden und immer wohlhabenderen Gesellschaft zu erfüllen, müssen wir die landwirtschaftlichen Produktionssysteme weiter optimieren. Wir können dabei auf bestehende Technologien und Lösungen aufbauen, die die Auswirkungen auf die Umwelt vor allem durch eine enorme Steigerung von Produktivität und Effizienz bereits deutlich reduziert haben. Unserer Ansicht nach können wir nur durch eine Vielfalt der landwirtschaftlichen Systeme die Biodiversität erhalten und gleichzeitig andere wichtige Bedürfnisse erfüllen.
Wir setzen uns mit unseren Technologien und Dienstleistungen für den Erhalt und die Wiederherstellung der Biodiversität innerhalb und außerhalb landwirtschaftlicher Flächen ein. Wir halten uns an das „Übereinkommen über die biologische Vielfalt“ (Convention on Biological Diversity, CBD) der Vereinten Nationen und bekennen uns zu seinen Zielen, darunter der Erhalt der biologischen Vielfalt, eine nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile und die faire und gerechte Aufteilung des Nutzens aus genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen.
Es ist unsere Priorität, Landwirten und Landbesitzern den Einsatz von Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität als integralen Bestandteil guter landwirtschaftlicher Praxis zu ermöglichen. Deswegen werden wir in die Entwicklung innovativer Lösungen und Dienstleistungen investieren, welche die landwirtschaftliche Bewirtschaftung verbessern und gleichzeitig ein besseres Gleichgewicht zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Naturschutz herstellen. Allerdings gibt es hier keine Standardlösung. In Anbetracht der unterschiedlichen Anbausysteme, Zulassungsanforderungen und gesellschaftlichen Erwartungen weltweit werden wir vor Ort jeweils mit Experten und Organisationen zusammenarbeiten, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, welche die Herausforderungen jedes einzelnen Bereiches meistern können.
Unsere Maßnahmen:
Innovative nachhaltige Lösungen
Wir setzen uns dafür ein, die Umweltauswirkungen des Pflanzenschutzes im Rahmen unseres Einflussbereichs um 30 % zu reduzieren, indem wir mehr als jeder andere der Branche in folgende Maßnahmen investieren:
- Eine neue Generation von Pflanzenschutzlösungen mit verbesserten Eigenschaften in punkto biologische Abbaubarkeit und Selektivität entwickeln, die ältere, weniger umweltfreundliche Wirkstoffe ersetzen können.
- Den Einsatz von integriertem Pflanzenanbau und Technologien zur Präzisionsanwendung voranbringen, damit Landwirte Pflanzenschutzmittel gezielter anwenden und zwar nur wo und wann es erforderlich ist.
- Innovative biotechnologisch verbesserte Sorten, neue Formulierungstechnologien und Saatgutbeizmittel entwickeln, um die Aufwandmenge an Pflanzenschutzmitteln deutlich zu reduzieren.
Darüber hinaus werden unsere Innovationen in der Pflanzenzüchtung und in der digitalen Landwirtschaft die Effizienz der Stickstoffdüngung der Kulturen steigern, was zu weniger Nitrataustrag führt – eine der Hauptursachen für Eutrophierung und Versauerung. Wir nutzen unsere globale Reichweite, um dafür zu sorgen, dass die modernen nachhaltigen Lösungen weitreichend Anwendung finden.
Landwirte und Landbesitzer unterstützen
- Wir werden Landwirte kontinuierlich mit kollaborativen Ansätzen unterstützen, indem wir zur Entwicklung nachhaltiger Anbaumethoden, Stewardship-Aktivitäten und Schulungsprogrammen wie BayGAP oder Better Life Farming für Kleinbauern beitragen.
- Wir werden Landwirten und Landbesitzern die Teilnahme an Initiativen ermöglichen, welche die Biodiversität vor Ort fördern, indem sie die Teilnehmer dabei unterstützen, im Rahmen einer umfassenden Landschaftsplanung innerhalb und außerhalb ihrer bewirtschafteten Flächen natürliche oder naturnahe Lebensräume zu schaffen, um die mit der Landwirtschaft verbundene Biodiversität, aber auch bedrohte Arten zu schützen. Wir bieten bereits Zugang zu relevanter Beratung, Förderprogrammen oder Netzwerken, um die Teilnahme an diesen Programmen für Landwirte attraktiver zu machen.
- Zusätzliche Bemühungen und weitere Daten sind nötig, um die Synergien zwischen biodiversitätsfördernden Maßnahmen und dem Engagement der Landwirte zu identifizieren. Wir glauben jedoch fest daran, dass der Erhalt und die Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemleistungen Werte sind, die die Landwirte für die Gesellschaft generieren können.
- Unser langfristiges Ziel besteht darin, die besten Anreizmodelle für Landwirte zu identifizieren, damit sie sich engagieren und Methoden nutzen, die der Biodiversität zugutekommen. Wir bemühen uns nach wie vor darum, den Verlust von Biodiversität als Folge der Landwirtschaft zu reduzieren und möchten gleichzeitig für Landwirte und Landbesitzer, die sich unseren Bemühungen zum Schutz der Biodiversität anschließen, Mehrwert schaffen.
Wissenschaftliche Ansätze voranbringen, welche die Lebensmittelproduktion mit der Förderung der Biodiversität in Einklang bringen
- Wir werden weiter forschen, um die grundlegenden Ursachen für den Rückgang der Insekten zu ergründen und angemessene Gegenmaßnahmen entwickeln, die für die Landwirte praktisch umsetzbar sind und sowohl der Biodiversität als auch der Landwirtschaft zugutekommen. Unsere Forschungskooperationen zum Bestäubermanagement zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse.
- Wir setzen uns für wissenschaftsbasierte Politik ein und fördern Innovationen, die zu einem ausgewogenen Ergebnis führen.
Zum Schutz der Wälder beitragen und nachhaltiges Vegetationsmanagement fördern
- In Zusammenarbeit mit Landwirten und externen Partnern werden wir uns in Programmen engagieren, die sich auf Wiederaufforstung konzentrieren und der Abholzung Einhalt gebieten.
- Wir werden Landbesitzern Lösungen zur Verfügung stellen, um gebietsfremde invasive Arten zu bekämpfen, und zwar mit Maßnahmen des Vegetationsmanagements, welche die Wiederansiedlung heimischer Pflanzen und die Wiederherstellung vielfältiger Lebensräume fördern.
- Wir streben eine “netto“ abholzungsfreie Lieferkette bis 2021 an und ermutigen unsere Lizenznehmer, sich dem anzuschließen.
Zum Klimaschutz beitragen
- Auch der Klimawandel ist ein die Biodiversität beeinflussender Faktor, der näher erforscht und besser verstanden werden muss. Unser Unternehmen verfolgt das klare Ziel, die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in den Anbausystemen, die wir bedienen und die am stärksten zum Klimawandel beitragen, bis 2030 um 30 % zu senken. Außerdem werden wir die CO2-Bilanz unserer eigenen Betriebsabläufe verbessern (CO2-neutral bis 2030).
- Die Synergien zwischen Biodiversität und Klimaschutz werden wir verstärken. Bodengesundheit und die Biodiversität des Bodens spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, da die entsprechenden Maßnahmen wie Anbau von Zwischenfrüchten, erweiterte Fruchtfolgen oder Schaffung von Lebensräumen am Feldrand zu einer erheblichen Speicherung von CO2 im Boden führen können. Böden, die reich an organischem Material sind, helfen Landwirten, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels (Dürre, erosive Niederschläge) zu stärken. Wir werden daran arbeiten, unsere Geschäftsmodelle auf kreative Art und Weise neu auszurichten und neue Partnerschaften aufzubauen, damit die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und der Schädigung der Natur gezielter angegangen werden können ohne die nötige Verbesserung der Lebensmittelsicherheit zu beeinträchtigen.
1 Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services
2 FAO 2019, IPBES 2019