Reduzierung der Umweltauswirkungen unserer Pflanzenschutzmittel
Pflanzenschutzmittel haben neben Düngemitteln und Fortschritten bei der Saatgutzucht dazu beigetragen, dass die Menschheit in der Lage ist eine ständig wachsende Bevölkerung zu ernähren und gleichzeitig die Vergrößerung der Anbauflächen zu begrenzen, was ein wichtiger Schritt ist, um Landnutzungsänderung zu minimieren. Doch Pflanzenschutzmittel steigern nicht nur den Ertrag - sie haben auch Auswirkungen auf die Umwelt, wenn sie auf den Feldern angewendet werden. Wir bei Bayer sind bestrebt, Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, die dem Landwirt den gleichen oder einen besseren Nutzen bringen und gleichzeitig deren Umweltauswirkungen zu verringern.
Das Paradox der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft verändert per Definition die natürliche Umwelt, um Nahrungsmittel zu produzieren, die wir weltweit konsumieren. Landwirte müssen sich um ihr Land kümmern, um ihre Pflanzen vor schädlichen Insekten, Krankheiten und Unkraut zu schützen, die um denselben Boden, die gleichen Nährstoffe und das gleiche Wasser konkurrieren.
Der Pflanzenschutz ist nicht nur für die Landwirte von entscheidender Bedeutung, sondern auch unerlässlich für unser Lebensmittelsystem. In der Vergangenheit haben Ernteausfälle durch beispielsweise Kraut- und Knollenfäule sowie Schädlinge zu Hungersnöten und Konflikten geführt. Diese Bedrohungen bestehen in vielen Ländern weiterhin. Pflanzenschutzmaßnahmen gewährleisten eine sicherere Lebensmittelversorgung und schützen die Ernten vor solchen Zerstörungen.
Der Pflanzenschutz erhöht auch die Erträge, was es den Landwirten ermöglicht, mehr Nahrungsmittel auf einer kleineren Fläche anzubauen – eine Notwendigkeit, die heute dringlicher ist denn je. Im Vergleich zu 1961 nutzen Landwirte heute weniger als ein Drittel der Fläche, um die gleiche Menge an Nahrungsmitteln zu produzieren. Diese gesteigerte Effizienz reduziert den Druck, die landwirtschaftliche Produktion auf natürliche Lebensräume auszudehnen.
Es ist entscheidend, dass die Landwirtschaft ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Bedarf an Pflanzenschutzmitteln und den potenziellen Zielkonflikten eines erhöhten Einsatzes findet. Mit neuen Produkten und Technologien streben wir nach Lösungen, die sowohl den Bedürfnissen und dem Wohlergehen der Landwirte dienen als auch die Umweltauswirkungen der Produkte reduzieren.
Unsere Verpflichtung:
Bis 2030 wollen wir die über die behandelten Flächen gewichteten Umweltauswirkungen der weltweit ausgebrachten Pflanzenschutzmittel von Bayer pro Hektar um 30 Prozent gegenüber einem durchschnittlichen Ausgangswert aus den Jahren 2014 bis 2018 reduzieren.
Dies erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der von der Art der Entwicklung bis zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln reicht.
- Wir setzen uns dafür ein, die Menge der pro Hektar benötigten Pflanzenschutzmittel und die Emissionen unserer Produkte in die Umwelt zu reduzieren. Gleichzeitig möchten wir das Umweltprofil unserer Wirkstoffe verbessern, ohne ihre Wirksamkeit zu beeinträchtigen. CropKey ist die mutige Demonstration von Bayer, wie wir die Zukunft des nachhaltigen Pflanzenschutzes erschließen wollen. Viele CropKey-Technologien und -Grundsätze tragen direkt dazu bei, dass Bayer Pflanzenschutzprodukte auf den Markt bringt, die zu diesem Nachhaltigkeitsziel beitragen.
- Im Rahmen unserer Stewardship-Bemühungen engagieren wir uns für den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
- Gemeinsam mit externen Experten entwickeln wir modernste Methoden zur Messung der Umweltauswirkungen unserer Pflanzenschutzprodukte.
Fortschritt
Als Marktführer im Bereich Pflanzenschutz haben wir bereits außergewöhnlich wenige Umweltauswirkungen mit unserem Portfolio erreicht, streben jedoch stets nach weiteren Verbesserungen. Laut gesammelter Daten zwischen 2018 und 2022 konnten wir die über die behandelten Flächen gewichteten Umweltauswirkungen unserer weltweit ausgebrachten Pflanzenschutzmittel im Vergleich zum Basiszeitraum 2014 bis 2018 um 12 Prozent reduzieren. Dieser Fortschritt ist vor allem auf die Innovationen in unserem Pflanzenschutzmittelportfolio in den letzten Jahren zurückzuführen, der zu einem stetigen Wandel des Bayer Portfolios beigetragen hat.
Wir übernehmen Verantwortung für unseren Anteil an den Auswirkungen
Wir prüfen bereits die Auswirkungen unserer neuen und bestehenden Produkte auf die Umwelt, aber mit dieser neuen Methode werden wir in der Lage sein, das gesamte globale Pflanzenschutzportfolio zu bewerten. Und wir werden noch besser in der Lage sein, den Landwirten zu helfen, ihre Erträge zu steigern, bei gleichzeitiger Reduktion der Umweltauswirkungen.
Die Methodik zeigt, dass trotz unserer führenden globalen Marktposition die Bayer-Produkte im Jahr 2021 nur etwa 2 % der Umweltauswirkungen des Pflanzenschutzes ausmachen. Diese neue Messung ist ermutigend für unser Geschäft und bestärkt uns in unserer Entschlossenheit, die Auswirkungen unseres Portfolios weiter zu reduzieren und eine Vorreiterrolle bei der Transformation für die gesamte Branche zu übernehmen.
Sicherheit und Transparenz als oberste Priorität
Obwohl Pflanzenschutzmittel unbestreitbare Vorteile für unsere Lebensmittelversorgung bieten, müssen wir ihre Auswirkungen auf die Umwelt außerhalb der landwirtschaftlichen Flächen im Blick behalten. Wir streben stets danach, Produkte zu entwickeln und anzubieten, die den Landwirten den gleichen oder sogar einen verbesserten Nutzen bieten und gleichzeitig die Umweltauswirkungen reduzieren.
Durch umfangreiche Tests und Risikobewertungen gewährleisten wir, dass unsere Produkte keine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben und lediglich akzeptable Umweltauswirkungen zeigen, sofern sie gemäß den Anweisungen und Kennzeichnungen angewendet werden.
Unsere Sicherheitsstandards entsprechen den Richtlinien und Normen internationaler Organisationen wie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie den Vorgaben lokaler Aufsichtsbehörden weltweit.
Mit dem Wachstum der Weltbevölkerung und den zunehmenden gesellschaftlichen Bedenken bezüglich des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel steigt auch unser Bedarf an der Produktion weiterer Produkte. Daher ist es entscheidend, dass unsere Pflanzenschutzmittel eine positive und nachhaltige Wirkung auf die Umwelt haben. Wir sind stolz darauf, als einziges Unternehmen in unserer Branche eine messbare Verpflichtung für unser gesamtes Pflanzenschutzportfolio einzugehen und dabei öffentlich zugängliche wissenschaftliche Modelle zu nutzen.
Messung der Auswirkungen
Wir setzen zwei führende, extern entwickelte wissenschaftliche Modelle ein und veröffentlichen transparent, wie wir diese nutzen.
Als erstes Unternehmen in der Agrarbranche bewerten wir mithilfe extern entwickelter Konsensmodelle die potenziellen globalen Umweltauswirkungen unseres Pflanzenschutzportfolios.
- PestLCI wird seit 2006 von der Technischen Universität Dänemark (DTU) in Zusammenarbeit mit anderen Instituten und Organisationen entwickelt und etabliert. Dieses Modell schätzt, wie viel von einem Wirkstoff nach der Ausbringung eines Pflanzenschutzmittels auf dem Feld in die angrenzende Umwelt gelangt. Dabei berücksichtigt es alle relevanten Prozesse.
- USEtox® wird seit 2008 unter der Schirmherrschaft von UNEP-SETAC in Zusammenarbeit verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickelt. Dieses Modell ermittelt die Konzentration von Pflanzenschutzmitteln in der direkten Umgebung und bewertet deren potenzielle Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme (definiert als aquatische Organismen, die nicht Zielobjekt waren). USEtox® wird auch von der Europäischen Kommission als Modell für die Analyse des Lebenszyklus und des ökologischen Fußabdrucks eines Produkts empfohlen.
Da sich die Forschung zur Bewertung der Umweltauswirkungen ständig weiterentwickelt, arbeiten wir eng mit dem wissenschaftlichen Konsortium zusammen, das die Modelle entwickelt, sowie mit anderen Experten auf diesem Gebiet, um die Leistungsfähigkeit der aktuellen Modelle zu erweitern. Derzeit beschränken sich die Modelle auf mögliche Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme. In Zukunft planen wir, die Berechnungen auch auf Bodenorganismen und Bestäuber auszuweiten, sobald diese Modellerweiterungen vom wissenschaftlichen Konsortium veröffentlicht wurden. Diese Modelle und die zugrunde liegende Methodik sind öffentlich zugänglich.