Augenheilkunde

Bei der altersabhängigen Makuladegeneration

A woman is having her eyes examined by a doctor.

 

Bei der altersabhängigen Makuladegeneration werden die Nervenzellen im Bereich der Makula – dem Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut – zerstört. Verantwortlich dafür sind Ablagerungen unter der Netzhaut, die auf lokale Störungen des Stoffwechsels der Netzhaut zurückgehen.

Altersabhängigen Makuladegeneration: Die häufigste Ursache für Erblindung bei Menschen ab 65 Jahren

Älterwerden, das bedeutet mehr Erfahrung, mehr Wissen und mehr Weitblick - so wünschen wir es uns jedenfalls. Rund 170 Millionen Menschen weltweit leiden jedoch an altersabhängiger Makuladegeneration (AMD),1 eine der häufigsten Ursachen für hochgradige Sehbehinderung und Erblindung bei Menschen über 65 Jahren in Industrieländern.2 

 

Weil wir immer älter werden, wird die AMD bis zum Jahr 20401 voraussichtlich noch weit mehr Menschen betreffen als heute. Schätzungen gehen von 288 Millionen Menschen weltweit aus. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.

 

Die Auswirkungen von Sehverlust im Alltag sind drastisch. Wer das Sehvermögen verliert, verliert im täglichen Leben an Selbstständigkeit, stürzt öfter und kann sich verletzen. Auch geistige Aktivitäten, mentale Gesundheit und die berufliche Situation werden negativ beeinflusst.3 

 

 

Erste Symptome der Makuladegeneration

Wenn plötzlich gerade Linien gebogen aussehen, kann dies ein erster Hinweis für die altersabhängige Makuladegeneration sein. Weitere Anzeichen für eine Makuladegeneration zeigen sich beim Lesen. Beispielsweise verschwimmen beim Anschauen eines Textes die Buchstaben, und es ist nur noch ein undeutlicher Fleck zu sehen. 

 

Dieser Fleck wird im Laufe der Zeit immer größer. Betroffene können dann zwar eine Uhr sehen, aber nicht die Uhrzeit lesen. Oder sie erkennen noch die Umrisse ihrer Gesprächspartner, doch nicht deren Gesichtszüge. Normalerweise beginnt die Erkrankung auf nur einem Auge, jedoch ist sehr wahrscheinlich im späteren Verlauf auch das zweite Auge betroffen. 

 

Verschiedene Erkrankungsformen

Die "trockene" altersabhängige Makuladegeneration (AMD) kommt am häufigsten vor. Sie schreitet nur langsam voran, und der Sehverlust bleibt begrenzt. Wesentlich schwerwiegendere Einschränkungen des Sehvermögens werden durch die "feuchte" Form der altersabhängigen Makuladegeneration (feuchte AMD) verursacht, von der etwa 10 Prozent aller AMD-Fälle betroffen sind.2 Die feuchte AMD entsteht, wenn aus krankhaft veränderten Blutgefäßen Gewebeflüssigkeit und Blut in die Makula einsickern und dort Ödeme (Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitsansammlung) verursachen. 

 

Zusätzlich bilden sich bei der feuchten AMD neue, krankhafte Blutgefäße in der Aderhaut unter der Netzhaut. Die Folge: Die Nervenzellen der Netzhaut sterben nach und nach ab und das zentrale Sehvermögen kann dadurch innerhalb nur weniger Jahre verloren gehen. Kommt es zu Einblutungen, kann das Sehvermögen sofort vollständig verloren gehen. Die Messung der Netzhautdicke ist ein wichtiger Indikator für den Krankheitsverlauf. 

 

Ein Wirkstoff gegen die feuchte AMD

Zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration werden heute üblicherweise Medikamente eingesetzt, die einen bestimmten Wachstumsfaktor hemmen, den sogenannten VEGF (vascular endothelial growth factor). VEGF ist ein natürlich vorkommendes Protein im Körper. Das VEGF-Protein regt im gesunden Organismus die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) an und spielt beim Wachstum von Gewebe und Organen eine Rolle. VEGF ist auch an der krankhaften Neubildung von Blutgefäßen im Auge (Neovaskularisation) mit abnormal erhöhter Durchlässigkeit beteiligt, was zu Ödemen (Schwellungen) führen kann.

 

Die Anti-VEGF-Therapie verlangsamt das abnorme Wachstum neuer Blutgefäße im Auge. Diese Therapien werden ins Auge gespritzt und können dafür sorgen, dass sich bereits bestehende Ödeme (Schwellungen) und neue, krankhaft gebildete Blutgefäße in der Aderhaut zurückbilden. Noch nicht vollständig zerstörte Photorezeptorzellen können so gerettet werden. Dadurch kann die fortschreitende Erblindung gestoppt werden. Bei einigen Patienten verbessert sich sogar die Sehschärfe.

 

Die üblichen anti-VEGF-Therapien erfordern häufige Injektionen und damit Besuche im Krankenhaus oder bei niedergelassenen Augenärzten. Für Patienten und deren Betreuer bedeutet das eine große zusätzliche Belastung. Häufige Injektionen sind außerdem eine Herausforderung bei der Therapietreue, was sich negativ auf die Therapie-Ergebnisse auswirken kann.

 

Therapieoptionen, die längere Behandlungsintervalle ermöglichen, haben das Potential, die Krankheitslast erheblich zu reduzieren. Längere Intervalle bedeuten weniger Injektionen und weniger Arztbesuche. Damit wird auf ein wichtiges Patientenbedürfnis eingegangen, und Patienten ermöglicht, mehr Zeit für Dinge zu haben, die ihnen wichtig sind.

 

 

Bayer setzt sich dafür ein, fortschrittliche Behandlungsoptionen mit einem Nutzen für Patienten voranzubringen.


 

Quellen:

 

[1] Khachigian LM, et al. J Transl Med 2023;21:133.

[2] Morris B, et al. Postgrad Med J 2007;83:301–307.

[3] Welp A et al., editors. Vision for Tomorrow. Washington (DC): National Academies Press (US); 2016 Sep 15

Hinweis für Patienten

Jeder Körper reagiert anders auf Medikamente. Deswegen können wir Ihnen nicht sagen, welches Medikament für Sie das richtige ist. Bitte fragen Sie Ihren Arzt.