Der Erste Weltkrieg und seine Folgen (1914–1925)
BDer Erste Weltkrieg unterbricht eine glänzende Entwicklung. Die großen Exportmärkte gehen weitgehend verloren, und entsprechend sinkt der Absatz von Farbstoffen und Medikamenten. Bayer wird in steigendem Maße in die Kriegswirtschaft eingegliedert und stellt nun verstärkt Kriegsmaterial, darunter auch Sprengstoffe und chemische Kampfstoffe, her. Während des Krieges nimmt 1917 das dritte deutsche Bayerwerk in Dormagen den Betrieb auf.
Unruhige Jahre
Die Bilanz des Krieges ist verheerend. Das Auslandsvermögen geht weitgehend verloren, und die Exportmärkte, von denen die weitere Entwicklung abhängt, bleiben zum großen Teil versperrt. In Russland wird die Tochterfirma infolge der Russischen Revolution enteignet. In den USA wird 1917 das Firmenvermögen einschließlich der Patente und Warenzeichen beschlagnahmt und anschließend an Konkurrenten weiterverkauft. 1919 erreicht der Umsatz nur noch zwei Drittel des Wertes von 1913. Die Inflation zehrt die finanziellen Reserven auf, und im Jahr 1923 zahlt Bayer zum zweiten Mal nach 1885 keine Dividende.
Die unruhigen Jahre nach der Niederlage im Krieg, von der Novemberrevolution bis zur Stabilisierung in Deutschland 1923/24, können nur dank der guten Zusammenarbeit von Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretungen relativ ruhig überstanden werden.