Wie vier Organisationen helfen, die Folgen der Pandemie zu bewältigen
Mehr als zwei Jahre COVID-19-Pandemie haben weltweit ihre Spuren hinterlassen. Gesundheitssysteme und Lebensgrundlagen sind unter extremen Druck geraten. Zwar betrifft COVID-19 immer noch Menschen überall auf der Welt, besonders betroffen sind aber die schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen – hauptsächlich Menschen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Wir stellen vier Organisationen vor, die bedürftigen Gemeinden helfen möchten, indem sie soziale Probleme in den Bereichen Gesundheit und Ernährung in Angriff nehmen.
AgriBioTech: Berufliche Perspektiven für Jugendliche in Südafrika
In Südafrika ist die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen in ländlichen Regionen sowie Hochschulabsolventinnen und -absolventen in der Landwirtschaft eine drängende Sorge1. Die Pandemie hat diese Situation sogar verschlimmert. Viele Menschen verloren ihre Arbeit in der Stadt und mussten in ihre Heimat auf dem Land zurückkehren. AgriBioTech hat es sich zum Ziel gesetzt, arbeitslose Menschen zu unterstützen und die Entwicklung einer nachhaltigen ländlichen Lebensgrundlage in Südafrika voranzubringen. Die Non-Profit-Organisation fördert, betreut, schult und unterstützt Agrarunternehmerinnen und -unternehmer dabei, Unternehmen aufzubauen, die eng mit lokalen Kleinbauern zusammenarbeiten. Es haben bereits mehr als 42 Unternehmerinnen und Unternehmer teilgenommen, mit denen aktuell sechs Unternehmen und fünf Genossenschaften weiterentwickelt werden. Außerdem wurden mehr als 300 Kleinbauern für eine Pflanzenzucht-Qualifikation geschult. Ziel ist es, dass 20 Unternehmen auf dem Campus arbeiten und von 5000 Kleinbauern unterstützt werden. Zu den geförderten Innovationen gehören ein Energydrink aus einer nachhaltig angebauten und lokalen südafrikanischen Pflanze, eine Reihe gesunder Obst- und Gemüsesäfte, ein „Slow-Food“-Catering-Unternehmen (das als Campus-Kantine dient), Schädlingsbekämpfungsmittel für Nutztiere und eine Wundheilungspaste, die mit nachhaltig angebauten einheimischen Pflanzen hergestellt wird.
reach52: Zugang zu medizinischer Grundversorgung in Kenia
Während der Pandemie hatten viele Menschen in ländlichen Regionen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung oder Pflege – darunter auch Kinder und schwangere Frauen, die oft Nahrungsergänzungsmittel wie Eisen und Folsäure benötigen. reach52 ruft in Kenia ein lokales Netzwerk mit geschulten Agenten ins Leben, um diesen Frauen dabei zu helfen, den benötigten Zugang zu Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen zu erhalten. Das Sozialunternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den 52 % der Menschen auf der Welt, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben, die erschwinglichen Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen zu verschaffen, die sie brauchen – und das alles dank „reach 52 access“, ihrer ersten Offline-Android-App. Hierfür werden 235 freiwillige Agenten in Kenia geschult, um 4.700 Einwohnerinnen und Einwohnerinnen und Einwohner in einer Aufklärungskampagne anzusprechen.
IPTI: Kleinbauern liefern Schulmahlzeiten in Brasilien
In vielen Ländern ist das Essen in der Schule die wichtigste Mahlzeit für Kinder, da sie zu Hause eventuell kaum Zugang zu Nahrungsmitteln bekommen. Die Pandemie hat die Hungersnot verstärkt, insbesondere für die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen in Brasilien. Das Research Institute for Technology and Innovation (IPTI) ist eine Non-Profit-Organisation, die sich mit ihrem Projekt NHAM (Projekt „Yummy“) für die Ernährungssicherheit in öffentlichen Schulen einsetzt. Sie arbeiten an der Entwicklung einer App, die Schulspeisepläne für Kinder erstellt und dabei ihren medizinischen Bedarf sowie die Produktionskapazitäten von lokalen Kleinbauern im Auge behält, die wiederum die Schulköche im Anschluss mit den entsprechenden Lebensmitteln beliefern. In 29 Bezirken innerhalb vier brasilianischer Staaten ist die App bereits erhältlich. Sie soll auf weitere 45 Bezirke ausgeweitet werden. Zukünftig soll die Technologie auch in anderen Ländern auf den Markt gebracht werden.
Neuvo: Zugang zu Informationen über Familienplanung für junge Frauen in Äthiopien
Die Pandemie hat den Zugang zu Dienstleistungen rund um Familienplanung vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wie Äthiopien unterbrochen. Für viele Frauen war das lebensverändernd: Die Zahlen ungeplanter Schwangerschaften steigen und stehen im Zusammenhang mit einer höheren Müttersterblichkeit und vermehrten unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen2. Das Start-up Neuvo möchte die Situation ändern und hat eine App ins Leben gerufen, die Informationen rund um Familienplanung bereitstellt. Somit können Frauen auch in Krisensituationen wie der COVID-19-Pandemie informiert bleiben. Die Technologie bietet jungen Frauen in Äthiopien eine einfache Quelle für verlässliche Informationen in ihrer lokalen Sprache sowie Anweisungen, wo jugendfreundliche Dienstleistungen angeboten werden. Die Pilot-App ist bereits erhältlich und soll 150.000 Frauen in den städtischen Regionen Addis Abebas zugutekommen.
Soziale Herausforderungen gemeinsam meistern
Wir bei Bayer wollen dazu beitragen, dass alle Menschen auf der Welt Zugang zu Gesundheitsversorgung und ausreichend Nahrung haben und ein gutes Leben führen können. Deshalb unterstützen wir weltweit soziale Projekte mit renommierten Partnern aus dem Non-Profit-Bereich, aber auch mit visionären Sozialunternehmerinnen und -unternehmern. Wir glauben an die alles verändernde Kraft der Innovation. Um soziale Probleme im Zusammenhang mit der Pandemie in den Bereichen Gesundheit und Ernährung anzusprechen und zu lösen, haben wir den Social Innovation Pitch 2021 gestartet. In dessen Rahmen haben wir nach den innovativsten Ideen gesucht, um mit den durch die Pandemie bedingten Problemen umzugehen. Die Gewinner waren die vier oben genannten lokalen Innovationsprojekte. Sie alle wurden jeweils mit einem zusätzlichen Budget von 25.000 Euro von Bayer unterstützt.
Erfahren Sie hier mehr über weitere Förderprojekte und soziale Innovationen unseres Unternehmens.