Unterkunft für Ukraine

„Niemand in Not darf allein gelassen werden“

Ukrainian refugees

Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine haben Bayer-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter eine einzigartige Initiative ins Leben gerufen, um für ukrainische Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien Unterkünfte und Unterstützung in den Nachbarländern zu organisieren – ein außergewöhnliches Beispiel für Solidarität und gemeinsames Engagement des Teams. 

 

Es passierte innerhalb von Stunden. Nachdem russische Truppen am 24. Februar 2022 ihren Angriff auf die Ukraine gestartet hatten, begannen sofort Tausende Menschen aus der Ukraine zu fliehen, um dem Krieg zu entkommen und Schutz zu suchen. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) überquerten in der ersten Woche mehr als eine Million Flüchtlinge – hauptsächlich Frauen und Kinder – die Grenzen in die Nachbarländer, bis heute 2,8 Millionen. Viele weitere sind unterwegs. Fast alle ziehen in den Westen, mehr als jeder Zweite – bisher 1,7 Millionen – ist nach Polen geflüchtet. 

 
Die Menschen in Mittelosteuropa haben dies unmittelbar gespürt. Als Bayer-Leiter für Central Eastern Europe mit Sitz in Warschau leitet Markus Baltzer das Bayer-Team in Polen, Ungarn, der Slowakei – allesamt Nachbarländer der Ukraine – und Tschechien. Länder, die sich an vorderster Front der humanitären Krise befinden, die die Invasion verursacht. Als Baltzer und sein Team die Fotos und Videos von den Massen sahen, die ihre Heimat in der Ukraine verließen, war ihnen sofort klar, dass sie schnell und pragmatisch helfen mussten. 

Bayer colleagues from Gdansk in a Teams-Call quickly set up a support hotline for colleagues from Ukraine
Bayer-Kolleginnen und -Kollegen aus Danzig richteten kurzerhand eine Support-Hotline für Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine ein. 

„Die letzten zwei Wochen waren extrem belastend, auch emotional“, sagt Baltzer. Mit einer beispiellosen Initiative hilft das Bayer-Team in Polen und anderen Nachbarländern, Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien aus der Ukraine in Sicherheit zu bringen. Die Initiative in Polen begann mit dem Team in Danzig, wo Bayer ein großes Service-Center betreibt. Das Team, dem auch ukrainischsprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehören, formierte innerhalb von zwei Tagen ein Einsatzteam, das die Koordination und die operative Unterstützung der Hilfsinitiativen übernahm. Ein Kollege aus Berlin entwickelte eine Plattform, auf der sich Bayer-Kolleginnen und -Kollegen für die Bereitstellung von Unterkünften anmelden konnten. Bayer-Führungskräfte der Nachbarländer der Ukraine bildeten außerdem einen Krisenstab, um für psychologische Unterstützung, Transporte von den Grenzen und andere kritische Themen Lösungen zu finden. 

 
Das Ergebnis: Seit Anfang März ist eine Hotline für ukrainische Kolleginnen und Kollegen sieben Tage die Woche, Tag und Nacht erreichbar. Über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Familien wurde ein sicherer Unterschlupf besorgt. Rund 600 Bayer-Kolleginnen und -Kollegen aus verschiedenen europäischen Ländern in der Nähe der Ukraine haben sich für die Bereitstellung von Unterkünften für Flüchtlinge angemeldet. Und fast 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich als „Border Angels“, holen Flüchtlinge an den Grenzen ab und bringen sie in Polen, Moldawien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei sicher unter. „Der Einsatz des Teams ist überwältigend. Ich bin sehr stolz darauf, wie wir unseren ukrainischen Kolleginnen und Kollegen und ihren Familien helfen“, sagt Baltzer. 

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Bayer colleagues from Gdansk quickly set up a support hotline for colleagues from Ukraine

“The last two weeks were extremely stressful, also emotionally,” says Baltzer. With an unprecedented initiative, the Bayer team in Poland and other neighboring countries is helping to get colleagues and their families from Ukraine to safety. The initiative in Poland started with forming a fast-response team in Gdansk where Bayer operates a large Service Center. The team, which includes Ukrainian speakers, was operational in less than two days and took on the coordination of operational support and other services. A colleague from Berlin developed a platform where colleagues could sign up to provide shelter. Bayer leaders of all neighboring countries of Ukraine set up one crisis team to discuss psychological support, transport from the borders and other critical topics.  

The result: Since beginning of March, a hotline for Ukrainian colleagues is working 7 days a week, day and night. Safe shelter or support was provided to over 300 colleagues and their families. Around 600 Bayer colleagues from various European countries near Ukraine signed up for providing shelter for refugees. And more than 120 colleagues are volunteering as “Border Angels”, picking up refugees at the borders and getting them safely into shelter in Poland, Moldova, Romania, Hungary and Slovakia. “The engagement of the team is overwhelming. I am very proud of how we are stepping up to help our Ukrainian colleagues and their families,” says Baltzer.

Sicherheit und Stabilität geben

Besonders beeindruckt ist Baltzer davon, wie sich sein Team dafür einsetzt, Flüchtenden Unterschlupf zu bieten und ihnen zu helfen, sich wie zu Hause zu fühlen: „Wir versuchen, den Flüchtenden wirklich das zu geben, was sie brauchen. Als eine achtköpfige Familie nicht getrennt werden wollte, wir aber niemanden hatten, um eine so große Gruppe unterzubringen, haben wir eine Wohnung für sie gemietet. Als sich herausstellte, dass eines der Kinder ein begnadeter Klavierspieler war, organisierte der Kollege, bei dem er jetzt lebt, ein Keyboard“, erzählt er. 

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Ivan und Tetiana haben bei Bayer-Kollegen eine Unterkunft gefunden.  

Markus Baltzer selbst hat zwei Frauen und ein Kind in seinem Haus in Warschau untergebracht. Er weiß daher, dass emotionale und psychologische Unterstützung genauso wichtig sind wie Sicherheit. Deshalb organisiert Bayer solche Hilfen auch für die, die Schutz bieten. 

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Ivan and Tetiana have found shelter in houses of Bayer colleagues

Markus Baltzer himself welcomed two women and a child to his home in Warsaw. He therefore knows that emotional and psychological support is just as important as safety. That’s why Bayer also organizes such support for those who are offering shelter. 

Ein Mann mit Brille und roter Jacke.
„Als die Flüchtenden bei uns ankamen, hatten sie mehr als 50 Stunden nicht geschlafen. Es fällt mir manchmal auch schwer, mit all den Emotionen umzugehen. Eine Sache, die mich bei ihrer Ankunft sehr berührt hat, war, dass sie in ihrem kleinen Gepäck mit so wenig Hab und Gut eine Flasche Champagner dabei hatten – für jeden, der Unterschlupf bieten würde. Was sie jetzt am meisten brauchen, ist Sicherheit und Stabilität.“
Markus Baltzer
,
Bayer- Leiter in Central Eastern Europe

Ein Krisenstab überwacht laufend die Lage und entscheidet, was als nächstes zu tun ist. Viele Flüchtende haben – sobald sie emotional dazu in der Lage sind – angeboten, im Service Center zu helfen, um Unterkünfte für andere zu organisieren, Telefonate entgegenzunehmen und in der Muttersprache zu beraten. 


Obwohl Baltzer weiß, dass die Initiative seines Teams bereits vielen Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine hilft, hofft er, dass Weitere dem Beispiel seines Teams folgen. Dies ist umso wichtiger, als das UNHCR in den kommenden Wochen mit bis zu 4 Millionen Flüchtenden aus der Ukraine rechnet. „In diesen schwierigen Zeiten darf niemand in Not allein gelassen werden. Wir stehen jeden Tag vor neuen Hürden, aber bisher haben wir alle Herausforderungen gemeistert. Und wir spüren die Dankbarkeit und was es den Menschen bedeutet. Das gibt uns viel Motivation weiterzumachen.“  

Bayer verstärkt humanitäre Hilfe für die Ukraine 
 

Neben der Initiative zur Bereitstellung von Unterkünften hat Bayer einen Katastrophenhilfefonds in Höhe von 3 Millionen Euro eingerichtet, um die humanitären Hilfen als Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine zu stärken. Der Fonds kommt internationalen und lokalen humanitären Organisationen zugute, die sich in der Ukraine und in den osteuropäischen Nachbarstaaten engagieren. 

  
Der Fonds umfasst Mitarbeiterspenden von mehr als 900.000 Euro an das Deutsche Rote Kreuz, die von Bayer verdoppelt werden. Darüber hinaus hat Bayer auf Anfrage des ukrainischen Gesundheitsministeriums wichtige medizinische Produkte, darunter Antibiotika, für 27.000 Patienten bereitgestellt. 

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