Brustkrebs

Mastektomie: Ein Tattoo fürs Selbstbewusstsein

A woman is getting her hair done in a salon.

Eigentlich mag die Familie von Elaine Lopes keine Tätowierungen. Doch dann veränderte Brustkrebs das Leben der Brasilianerin. Ein Tattoo half ihr, ihren Körper wieder zu akzeptieren – unterstützt durch Bepanthen.

Als Elaine Lopes in den Spiegel schaut, muss sie weinen. Zwei Stunden lang hat Tattoo-Künstler Miro Dantas an ihrem Körper gearbeitet und mit Nadeln Farbe in ihre Brust gestochen. Dann ist er fertig – dabei hatte Lopes am Morgen noch gedacht, sie wäre erstmal nur zum Vorgespräch im Tattoo-Studio im brasilianischen Vila Madalena, São Paulo. Sie schaut an sich runter – und ist überwältigt.

 

Dantas hat ein plastisches Werk geschaffen. Wer die Brüste der 44-Jährigen anschaut, sieht jetzt wieder zwei Brustwarzen und dunklere Haut um sie herum – so wie vor der Brustkrebserkrankung. „Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Ich bin überglücklich: Ich fühle mich wieder vollständig“, sagt Lopes.

 

Nach einer Operation und Brust-Amputation hatte sie lange mit ihrem Körper gehadert. Der Krebs war weg, aber ein Teil ihrer Brust auch. Jetzt schaut sie dank Dantas' Farbe wieder gerne in den Spiegel. Nur ihre Haut muss jetzt noch heilen und gepflegt werden. Denn das, was Dantas geschaffen hat, soll für immer konserviert bleiben. Er reicht Lopes eine Tube BepanthenTM  – seine Empfehlung für eine optimale Nachsorge der Wunde.

Diese Tipps gibt Miro Dantas nach der Tätowierung mit auf den Weg

Waschen Sie die frisch tätowierte Hautstelle nach dem Entfernen der Schutzfolie vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einer milden Seife ab.


Trocknen Sie die tätowierte Haut anschließend durch vorsichtiges Tupfen mit einem sauberen Handtuch. Sie sollten keinesfalls reiben.


Tragen Sie danach eine dünne Schicht einer feuchtigkeitsspendenden und wundheilungsfördernden Salbe auf. Eine kleine Menge ist ausreichend – gerade so viel, dass die betroffene Hautstelle von einem gleichmäßigen Film bedeckt ist.


Reinigen Sie das Tattoo regelmäßig: Waschen Sie es drei bis sechs Wochen lang mindestens zweimal pro Trag ab und tragen Sie anschließend eine Feuchtigkeitspflege auf.

Jede 4. Frau

erkrankt statistisch gesehen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Quelle: WHO

Miro Dantas ist seit 1995 im Geschäft. Der Tätowierer hat viel gesehen und gehört, auch, wenn es um Wundheilung geht. Seine Kunden nutzen unterschiedliche Salben und Cremes. „Ich kann sofort erkennen, wer BepanthenTM  verwendet hat und wer nicht“, sagt der 46-Jährige. „Die tätowierte Haut erholt sich schneller.“

 

Tatsächlich ist die BepanthenTM-Salbe in Brasilien aufgrund ihrer Zusammensetzung für die Nachbehandlung von Tattoos freigegeben. Sie enthält Dexpanthenol, das rasch in die Haut eindringt und so den natürlichen Regenerationsprozess der Haut unterstützt. „Die ideale Grundlage für die Nachbehandlung von Tattoos ist eine Salbe,die sich aufgrund ihrer Wasser-in-Öl-Formel hervorragend eignet, um die tätowierte Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen“, sagt Maged ElShazly, Global Medical Marketing Leader Bepanthen bei Bayer. „Sie sollte je nach Bedarf, mindestens jedoch zweimal täglich für drei bis sechs Wochen, in einer dünnen Schicht aufgetragen werden. Nach Möglichkeit sollte die Austrocknung der tätowierten Haut vermieden werden, da die Feuchtigkeitsversorgung bei der Nachbehandlung von Tattoos von entscheidender Bedeutung ist“, erklärt Sonja Trapp, Global Medical Strategy Dermatology Lead bei Bayer.

 

Auf dem Weg nach Hause denkt die 44-Jährige noch einmal an die letzten Jahre. Die waren hart. Nach einer Mammografie für ihre Einstellung als Lehrerin bekam sie 2015 die Diagnose Brustkrebs. Der Tumor war bösartig und schon größer als fünf Zentimeter – trotz regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen. „Als der Arzt mit mir sprach, war es, als würde ich den Boden unter den Füßen verlieren. Ich fühlte mich wie gelähmt. Mir gingen tausend Dinge durch den Kopf und vor allem dachte ich: Muss ich jetzt sterben?“

 

Kurze Zeit später wurde sie operiert. Die Ärzte amputierten die rechte Brust, ersetzten sie durch eine Prothese und verkleinerten die linke Brust. Der Tumor war aus dem Körper raus. „Ein Sieg“, erinnert sich Lopes. Aber dann stand sie vor einer Herausforderung, die sie vorher so nicht erwartet hatte: Sich selbst mit dem veränderten Körper annehmen – und das fiel ihr sehr schwer.

 

Nach der Operation waren ihre Brüste kleiner. Damit kam sie klar. Aber an ihrer rechten Brust fehlte die Brustwarze. „Ich konnte nicht in den Spiegel oder an mir herunter schauen. Ich war so unzufrieden mit mir, und die Blicke anderer Leute machten alles noch schlimmer. Ich tanze gerne, aber wenn mich Frauen im Kurs ansahen, fühlte ich mich schlecht.“

 

Natürlich war sie froh, dass die Operation gut gelaufen und ihr Leben gerettet war. „Aber mein Selbstwertgefühl war zerstört.“ Eine Lösung musste her. Lopes recherchierte und las über 3D-Tattoos. Sie suchte weiter und stieß auf den Tätowierer Miro Dantas, der durch seine Arbeit Brustwarzen rekonstruieren kann. „Ich wollte diese Möglichkeit unbedingt nutzen.“

 

Jetzt hat sich ihr Traum erfüllt. Und was sagt die Familie, die Tattoos nie mochte? „Die konnte nicht glauben, wie perfekt es geworden ist. Viele Leute stigmatisieren Tätowierungen leider immer noch, ohne sich vorstellen zu können, was Tattoos für manche Menschen bedeuten können. In meinem Fall war es die Chance, mich wieder selbst zu mögen.“

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