COVID-19

Corona-Brennpunkt: Wie wir COVID-19 in Brasilien bekämpfen

A man wearing a face mask in a city street.

Das Coronavirus wütet in Brasilien. Das Land ist nach den USA von der Pandemie weltweit am schwersten betroffen. Die größten Probleme liegen in den Armenvierteln der Megastädte São Paulo und Rio de Janeiro. Doch auch die indigene Bevölkerung im Hinterland hat das Coronavirus inzwischen erreicht.

Wo sich sonst Einheimische und Touristen an der Copacabana tummeln, ragten vor wenigen Wochen einhundert schwarze Kreuze aus dem Sand empor. Auf einem Schild ist zu lesen: „Brasil, país das covas“ (Brasilien, das Land der Gräber“). Die Kreuze am berühmten Strand von Rio sollen stille Mahnmale sein und an die Opfer der Pandemie erinnern. Gleichzeitig heben Bagger an vielen Orten im Land echte Massengräber aus. Brasilien ist zum Epizentrum der Corona-Pandemie geworden. Seit Wochen werden jeden Tag 1.000 Tote durch COVID-19 gezählt, über zwei Millionen Menschen sind infiziert.

 

Die Situation in Brasilien ist kompliziert

„Wir durchleben eine schlimme Krise“, sagt Marc Reichardt, Senior Bayer Representative in Brasilien. Die Krise dauert nun bereits fast vier Monate an. Als das Coronavirus in Brasilien auftauchte, reagierte Bayer schnell: Noch bevor die Regierung Quarantänemaßnahmen anordnete, arbeiteten viele Beschäftige bereits von Zuhause. An den brasilianischen Bayer-Standorten wurden strenge Sicherheitsmaßnahmen wie etwa Social Distancing, Maskenpflicht und Fiebermessungen eingeführt, um die Menschen vor Ort zu schützen.

Bayer unterstützt weltweit mithilfe seiner Produkte, technischen Ausrüstung, Know-how und dem Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Einen aktuellen Überblick bietet:

 

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Am Eingang zu den Bayer-Standorten wird die Temperatur gemessen.

Trotzdem fühlen sich viele verunsichert. „Deshalb haben wir täglich Updates zur Lage an unsere Beschäftigten geschickt“, berichtet Marc Reichardt. Darüber hinaus gibt es Tipps zur physischen und psychischen Gesundheit, virtuelle Gesprächskreise und offene Arztsprechstunden, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

 

„Mission COVID-19“ – Wie Bayer-Mitarbeiter gemeinsam die Pandemie bekämpfen

Im März startete der Bayer LifeHub São Paulo die „Mission COVID-19“. Ziel der Kampagne war es, Mitarbeiter zu mobilisieren, Ideen zur Bekämpfung der Pandemie zu teilen. Die Resonanz war riesig: Kolleginnen und Kollegen entwickelten konkrete Maßnahmen in den Bereichen Corona-Wissen und Mobilität, Ideen zur Optimierung der Gesundheitsdienste, Tipps für die emotionale und körperliche Gesundheit, Dienstleistungen für ältere Menschen zu Hause und Vorschläge für Einzelhandel und Logistik. Dank ihrer Vorschläge konnten unter anderem 8.000 Liter Händedesinfektionsmittel an Bayer-Standorten verteilt werden.

Ein Mann steht vor einem Bayer-Logo.
Indem wir alle zusammenarbeiten, können wir insbesondere den Gemeinschaften, in denen wir leben und arbeiten, etwas zurückgeben.
Caspar van Rijnbach
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Leiter IT und digitale Transformation in Brasilien

„Innovation und Zusammenarbeit sind unerlässlich, wenn wir die Gesellschaft positiv beeinflussen und unsere Zielen für eine nachhaltige Entwicklung erreichen wollen“, erklärt Caspar van Rijnbach, Leiter IT und digitale Transformation in Brasilien. „Indem wir alle zusammenarbeiten, können wir insbesondere den Gemeinschaften, in denen wir leben und arbeiten, etwas zurückgeben.“

 

Mitarbeiter am Standort Uberlândia funktionierten 3D-Drucker um, mit denen sie Masken für das örtliche Krankenhaus druckten. Andere nähten gemeinsam mit Freunden hunderte Community-Masken per Hand, die sie spendeten. In Zusammenarbeit mit zwei anderen brasilianischen Unternehmen organisierten Bayer-Mitarbeiter 80.000 Flaschen mit Handdesinfektionsmittel für das „Hospital de Amor Barretos“ in São Paulo. Eine Menge, die den Bedarf des Krankenhauses für etwa 30 Monate deckt. Darüber hinaus wurden 2.000 Bepanthen-Produkte an Beschäftigte des Gesundheitswesens gespendet, um ihnen zu helfen, ihre Haut unter den Gesichtsmasken zu schützen.

 

In Sao Paulo hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt, doch für eine Entwarnung ist es zu früh. Das Virus geht jetzt im Hinterland um – dort, wo Krankenhäuser und Labore mitunter mehrere Tagesreisen entfernt sind. Damit wird COVID-19 auch für die indigenen Völker Brasiliens zur tödlichen Gefahr, etwa für die Yanomami. Ihr Reservat liegt im äußersten Norden Brasiliens, tief im Urwald an der Grenze zu Venezuela. Doch nicht einmal diese Abgeschiedenheit schützt die Yanomami vor der Pandemie. Holzfäller und Goldsucher tragen die Infektion in ihr Gebiet. Die Yanomami dürfen derzeit ihre Dörfer nicht verlassen und halten Social Distancing und Quarantäne auf ihrem Land ein.

 

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Auch die brasilianischen Ureinwohner versuchen sich mit Gesichtsmasken und Social-Distancing-Maßnahmen vor dem Virus zu schützen.

 

Weitere Soforthilfe: Bayer spendet eine Million Euro

Die Infrastruktur und Versorgung in diesen entlegenen Gebieten ist schlecht. Deshalb unterstützt Bayer Hilfsaktionen von Unicef mit Spenden, die insbesondere Kindern, Jugendlichen und sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen in diesen Regionen zugute kommt sowie Hilfsaktionen der brasilianischen Regierung und des nationalen Gesundheitssystems mit einer Million Euro (5,7 Millionen Brasilianische Real).

 

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Die Spenden-Pakete für die Unicef-Hilfskationen werden gepackt.

 

„Die Corona-Krise fordert uns alle heraus. Zu ihrer Überwindung ist die Kooperation von Behörden, Unternehmen und Zivilgesellschaft notwendig“, sagte Marc Reichardt, Senior Bayer Representative in Brasilien. „Unsere Unterstützung geht weit über die finanzielle hinaus: unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten Tag und Nacht dafür, dass weiterhin ausreichend Medikamente und Nahrungsmittel in Brasilien zur Verfügung stehen.“ Ganz im Sinne unserer Vision „Health for all, hunger for none“.

So hilft Bayer vor Ort:

  • Finanzielle Hilfen: Bayer spendet eine Million Euro zur Bekämpfung von COVID-19 in Brasilien.

  • Produktspenden: 80.000 Flaschen mit Handdesinfektionsmittel, 2.000 Bepanthen-Produkte sowie Masken, Einmalhandschuhe und Schutzbrillen für Krankenhäuser.

  • Soziales Engagement: In Petrolina sammelten Beschäftigte Spenden für bedürftige Familien, die mehr als 2.600 Kilogramm Lebensmittel entsprachen. Im Rahmen einer Blutspendeaktion spendeten brasilianische Kolleginnen und Kollegen außerdem Blut für die regionale Blutbank HEMOPE. In Santa Cruz das Palmeiras organisierten Beschäftigte Stoffreste und Gummibänder für mehr als 300 Gesichtsmasken für soziale Einrichtungen.

  • Partner und Netzwerke: Bayer arbeitet mit Universitäten und anderen Unternehmen zusammen, um die Pandemie zu bekämpfen und unterstützt Hilfsaktionen der brasilianischen Regierung, des nationalen Gesundheitssystems und von UNICEF.

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