Häufig gestellte Fragen
Es ist uns wichtig, bei unserer Arbeit mit Versuchstieren transparent zu sein und alle aufkommenden Fragen zu beantworten. In diesem Kapitel finden sie Antworten auf die häufigsten Fragen zu Tierversuchen.
Über die Forschung an Tieren
Tierversuche sind nötig, um beurteilen zu können, wie der menschliche Körper auf eine neue Substanz reagieren wird. Sie sind in der Wissenschaft unverzichtbar. Bahnbrechende medizinische Fortschritte der Vergangenheit wären ohne Tierversuche nicht möglich gewesen. Darüber hinaus schreiben Regulierungsbehörden vor, dass neue Substanzen zum Nachweis ihrer Unbedenklichkeit und Wirksamkeit an Tieren getestet werden. Gleichwohl forschen wir aktiv an Alternativen zu Tierversuchen, um diese wo irgend möglich durch neue Methoden ersetzen zu können.
In den meisten Fällen ja. Auf der Grundlage von sequenzierten Genomen, also „entschlüsselten“ genetischen Bauplänen, und anderen biochemischen Erkenntnissen können Wissenschaftler aus Tierversuchen in der Regel aussagekräftige Schlüsse zur – beabsichtigten oder möglicherweise auch unerwünschten – Wirkung eines Medikaments auf den menschlichen Körper ziehen.
Hierbei handelt es sich um Studien- und Versuchsmethoden, die mit einer geringeren Zahl oder ganz ohne den Einsatz von Tieren auskommen. Bayer arbeitet aktiv an der Entwicklung solcher alternativen Verfahren und an ihrem Einsatz. Die Einsatzmöglichkeiten alternativer Methoden sind noch immer begrenzt, da sie in den meisten Fällen weniger aussagekräftig sind, als Tierversuche.
In den Bereichen Gesundheit (Division Pharmaceuticals) und Pflanzenschutz (Division Crop Science).
Computersimulationen sind fester Bestandteil unserer Projekte. Sie sind in der Lage auf der Basis der der chemischen Struktur einer neuen Substanz toxische Effekte vorherzusagen oder einfache physiologische Prozesse in einem festgelegten Rahmen zu simulieren. Das kann sehr wertvoll sein, aber noch können diese Vorhersagesysteme Tierversuche nicht vollständig ersetzen.
Pflege und Einsatz von Tieren
Fast ausschließlich von qualifizierten Versuchstierzüchtern mit besonderer Genehmigung, die ständig von den tierärztlichen Behörden und unserem Tierschutzbeauftragten kontrolliert werden. Die wenigen Ausnahmen von dieser Regel bilden landwirtschaftliche Nutztiere und Fische, für die es keine spezialisierten Versuchstierzüchter gibt. Bayer bezieht diese Tiere von ausgewählten Höfen und Fischzüchtern.
Hauptsächlich Nagerarten, im Wesentlichen Mäuse und Ratten. Der Grund dafür ist, dass ihre Physiologie der des menschlichen Körpers ähnlich ist, es viele historische Daten gibt und sie leicht zu halten sind. In der Regel schreiben die Aufsichtsbehörden sowohl Studien an Nagetieren als auch an Nichtnagern vor.
Ein professionelles Team aus Tierärzten, Biologen und Tierpflegern, die eng mit dem Institut für „Animal Management“ und dem Tierschutzbeauftragten zusammenarbeiten. Bei ihrer Arbeit orientieren sie sich eng am deutschen Tierschutzgesetz, sodass die Tiere so gefüttert, trainiert und gehalten werden, wie es für ihre Art angemessen ist.
Die Tierversuche bei Bayer werden von den Tierschutzbeauftragten überwacht. Außerdem führen die tierärztlichen Aufsichtsbehörden Zufallskontrollen durch.
Wenn irgend möglich, werden Hunde und Katzen in ein Adoptionsprogramm aufgenommen. Müssen Versuchstiere nach einem Versuch eingeschläfert werden, werden dabei angemessene und zugelassene Verfahren eingesetzt.
Verpflichtungen, Anforderungen, Ethik
Für ein forschungsbasiertes Life-Science-Unternehmen wie uns sind Tierversuche von entscheidender Bedeutung. Rund 90 Prozent der Tierversuche, die wir durchführen, sind gesetzlich vorgeschrieben. Um sicherzustellen, dass der Nutzen unserer Produkte bedeutender ist als ihre Risiken, spielt Forschung an Tieren eine wichtige Rolle. Gleichwohl beteiligen wir uns aktiv an der Forschung nach den Grundsätzen der „ drei R“ (Reduce, Refine, Replace: die Zahl der Tierversuche verringern, sie verfeinern oder ersetzen) und bringen, wo immer es sinnvoll erscheint, alternative Verfahren anstelle von Tierversuchen zum Einsatz. Wenn Sie mehr über unsere Grundsätze zu Tierwohl und Tierversuchen erfahren wollen, finden Sie dies hier.
Die gesetzliche Grundlage in Deutschland ist das deutsche Tierschutzgesetz, während für Europa die EU-Richtlinie 2010/63 gilt. Diese Gesetze schreiben vor, dass die Zahl der durchgeführten Tierversuche auf das benötigte absolute Mindestmaß beschränkt sein muss, und dass Tiere nur in einer Studie eingesetzt werden dürfen, wenn deren Ziele nicht durch andere Verfahren erreicht werden können. Darüber hinaus muss Bayer die Auflagen der EU-Richtlinien und des deutschen Arzneimittelgesetzes befolgen. Diese Gesetze schreiben vor, dass ein Wirkstoff, ehe er in klinischen Studien verwendet werden darf, an Tieren getestet werden muss.
Durch ein etabliertes Verfahren und regelmäßige Kontrollen stellen wir sicher, dass alle unsere Partnerunternehmen in regelmäßigem Turnus kontrolliert und besichtigt werden.
Medizinische und pharmazeutische Forschungen an Tieren dienen nicht dem Selbstzweck. Sie sind gerechtfertigt, weil sie Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen verbessern – und abhängig von dem zu entwickelnden Produkt auch von Tieren. Medikamente für erkrankte oder verletzte Tiere sind häufig nur geringfügig abweichende Varianten von Arzneimitteln für Menschen. Die Wirkstoffe von Antibiotika, Schmerzmitteln, Entzündungshemmern oder Krebsmedikamenten werden in der Menschenmedizin eingesetzt.
Die Durchführung von Tierversuchen erfordert immer ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Unnötiges Leiden muss den Tieren erspart bleiben. Alle Bayer-Mitarbeiter, die an Tierversuchen beteiligt sind, werden dazu ausgebildet und regelmäßig geschult, damit sie diese wichtige Vorschrift erfüllen.
Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und müssen folglich geschützt und entsprechend behandelt werden. Das ist die ethische Grundlage für die Anforderungen des Gesetzes und für die Grundsätze von Bayer. Tierversuche dürfen nur durchgeführt werden, wenn man sich von ihnen einen bedeutenden Nutzen für die Gesundheit von Mensch und Tier verspricht. Bei Bayer ist es selbstverständlich, dass alles getan wird, um das Leiden von Tieren auf ein Minimum zu beschränken. Außerdem werden alle neuen Studien zuvor sorgfältig bewertet, damit sichergestellt ist, dass sie wirklich nötig sind. Es ist ein Ergebnis dieser Bemühungen, dass die Zahl der Versuchstiere bei Bayer in den letzten Jahren stetig gesunken ist.