Klimawandel und Agrarwirtschaft

Bekämpfung des Klimawandels

A group of corn plants growing in a dirt field.

Der Klimawandel betrifft uns alle, doch besonders Landwirt*innen sehen sich mit den Folgen immer extremer werdender Wetterbedingungen wie Dürre, Hitze und Überschwemmungen und anderen sich verändernden Klimatrends konfrontiert. Diese vielfältigen Herausforderungen erschweren es Landwirtinnen und Landwirten, ihre Nutzpflanzen anzubauen, ihren Lebensunterhalt zu sichern und das weltweite Nahrungsmittelsystem zu unterstützen, auf das wir alle angewiesen sind. Aus diesem Grund setzt sich Bayer für die Dekarbonisierung der Agrarwirtschaft ein und entwickelt neue Lösungen, mit denen Landwirt*innen den Auswirkungen des Klimawandels standhalten und die Ursachen bekämpfen können.

 
Wir bei Bayer fördern die Einführung regenerativer landwirtschaftlicher Praktiken bei unseren Kund*innen durch den Einsatz folgender Technologien: ertragreiche Pflanzengenetik, Pflanzenschutzmittel, Präzisionsbewässerungssysteme, Bodenmanagement durch Direktsaat und Zwischenfrüchte, Fruchtfolgen, Wurzelgesundheit, Düngemanagement, Mikroorganismen und Bodenimpfstoffe, Umstellung auf Direktsaat-Reis sowie digitale Anwendungen. Die Kombination verschiedener Methoden ermöglicht unseren Kundinnen und Kunden rentable und individuell zugeschnittene Lösungen. Darüber hinaus bieten wir Produkte, Partnerschaften, Technologien und Fachkenntnisse an, um Unternehmen entlang der gesamten landwirtschaftlichen Lieferkette bei der Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks zu unterstützen.


Wir wollen unsere Kund*innen befähigen, die Treibhausgasemissionen auf den Feldern pro Masseneinheit Ernteertrag bis 2030 um 30 Prozent gegenüber der insgesamten Treibhausgasintensität im Basisjahr zu reduzieren.1 Dies gilt für Kulturen in Anbausystemen mit den höchsten Treibhausgasemissionen in den Regionen, in denen wir mit unseren Produkten am Markt sind.2


Dieses ehrgeizige Ziel möchten wir erreichen, indem wir uns auf die Bereiche konzentrieren, in denen wir die größte Wirkung erzielen können. Dazu arbeiten wir mit Landwirt*innen und Partnern in der gesamten Wertschöpfungskette zusammen, um den Treibhausgasausstoß der auf dem Feld angebauten Nutzpflanzen zu reduzieren. Wir möchten Landwirtinnen und Landwirten sogar dabei helfen, Kohlenstoff im Boden zu binden und daraus Einnahmen zu erzielen.

Landwirtinnen und Landwirte sind unsere größte Ressource, um Kohlenstoff im Boden zu binden. Daher haben wir neue Geschäftsmodelle entwickelt, die dazu beitragen werde, ihre Beteiligung auf breiter Ebene zu gewährleisten. Unser globaler Ansatz ist darauf ausgelegt, landwirtschaftliche Betriebe jeder Größenordnung zu erreichen. Unabhängig von der Größe ihrer Anbaufläche sollten alle Landwirt*innen von der Kohlenstoffbindung aus der Atmosphäre profitieren können.


Wir machen bedeutende Fortschritte bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Bezug auf unsere wichtigsten Länder und Nutzpflanzen. 

  • Nordamerika: Skalierung mit Farmer*innen und Partnern entlang der Wertschöpfungskette – Neben der digitalen Plattform ForGround, die bereits Millionen von Hektar in Nordamerika bei Methoden der regenerativen Landwirtschaft unterstützt, haben wir Partnerschaften mit Unternehmen wie Perdue AgriBusiness und Mars Petcare geschlossen, um die Ziele zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen zu erreichen.
  • Lateinamerika: Sojabohnen mit abholzungsfreien CO2-Fußabdruck – In Lateinamerika unterstützen wir Landwirtinnen und Landwirte dabei, die Kohlenstoffbindung und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, um die Erträge zu steigern. Landwirte, die regenerative Praktiken anwenden, erhalten Zugang zu exklusiven Vorteilen wie günstigeren Krediten oder einem frühzeitigen Zugang zum Erwerb von Betriebsmitteln. Im Mai 2023 lieferte Bayer im Rahmen eines neuen Warenprogramms die erste Ladung brasilianischer Sojabohnen mit einem rückverfolgbaren, abholzungsfreien CO2-Fußabdruck.
  • Asien: Verringerung der Methanemissionen und Erzeugung von Kohlenstoffgutschriften durch nachhaltigen Reisanbau – Bayer ist in Asien ein bedeutender Partner der Good Rice Alliance, einer Initiative, die derzeit auf 45.000 Hektar in elf indischen Bundesstaaten aktiv ist. Die Good Rice Alliance motiviert Reisanbauer, regenerative Anbaumethoden zu nutzen und den Reisanbau auf überschwemmten Feldern aufzugeben. Landwirt*innen erhalten Schulungen und Unterstützung bei der Umstellung ihrer Anbaumethoden, um den Wasserverbrauch und die Methanemissionen zu reduzieren. Die Good Rice Alliance hat ein robustes System zur Messung, Berichterstattung und Prüfung (MRV) implementiert, das nach dem Gold Standard validiert ist. Dadurch erhalten Landwirte zusätzliche Einnahmen aus zuverlässigen und überprüfbaren Kohlenstoffgutschriften. Bis 2030 plant die Good Rice Alliance, 1 Million Hektar in 15 Staaten zu erreichen und damit die Emissionen um etwa 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu reduzieren. Dies setzt einen Maßstab für ähnliche Bemühungen zur Dekarbonisierung des Reisanbaus.
  • Europa: Unterstützung von Unternehmen in ganz Europa bei der Dekarbonisierung ihrer Wertschöpfungsketten – In Europa führt Bayer individuell zugeschnittene Projekte in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen entlang der Nahrungsmittel-Lieferkette und der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette in mehreren europäischen Ländern durch. Im Rahmen dieser Projekte reduzieren Landwirt*innen, die regenerative Landwirtschaftsmethoden anwenden, im Vergleich zu konventionell arbeitenden Landwirten den Kohlenstoffausstoß im Durchschnitt um 15 Prozent.


Um unseren eigenen Fußabdruck zu verkleinern, haben wir ehrgeizige Ziele zur Reduzierung unserer eigenen Treibhausgasemissionen gesetzt.


Wir haben uns der weltweit führenden Science Based Targets Initiative (SBTi) angeschlossen, die vom CDP, dem United Nations Global Compact, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund For Nature (WWF) ins Leben gerufen wurde. Diese Initiative, die Organisationen bei der Festlegung transparenter Ziele zur Verringerung von Emissionen unterstützt, hat unsere ehrgeizigen Ziele für die Reduzierung unserer Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen genehmigt. Angesichts dieser Ziele haben wir uns verpflichtet, aktiv dazu beizutragen, die globale Erwärmung im Rahmen der Scopes 1 und 2 auf 1,5 °C zu begrenzen. Die Befähigung von Landwirt*innen zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen geht jedoch weit über unsere Vereinbarungen mit diesen Organisationen hinaus. Als führendes Life-Science-Unternehmen sind wir uns bewusst, dass wir einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten können.


Partnerschaften für eine höhere Reichweite und einen größeren Einfluss entlang der Wertschöpfungskette


Wir wissen, dass wir Klimaneutralität nicht allein erreichen können. Deshalb arbeiten wir mit anderen Organisationen zusammen, um neue Wege zur Reduzierung von Emissionen in der Agrarwirtschaft durchzusetzen. Wenn wir unsere Expertise mit dem Fachwissen, den Technologien und dem Einfluss von NGOs, Staaten, internationalen Organisationen, Landwirten, Verbrauchern und Mitgliedern der Nahrungsmittelkette verbinden, können wir gemeinsam eine tiefgreifende Wirkung erzielen.

1 Unser Reduktionsziel bezieht sich auf die insgesamte Treibhausgasintensität im Basisjahr, die die gewichteten Treibhausgasintensitäten von 18 Kombinationen aus Märkten und Anbaukulturen (Crop-Country Kombinationen) beinhaltet. Das Basisjahr wird für jede Crop-Country Kombination einzeln definiert; je nach Verfügbarkeit der Daten entspricht das Basisjahr dem Erntejahr 2020, 2021 oder 2022.
2 Die Crop-Country-Kombinationen Italien-Mais und Spanien-Mais wurden nicht aufgrund dieser Faktoren aufgenommen, sondern hinzugefügt, weil bereits entsprechende Daten vorlagen.