Mit sozialen Innovationen Kleinbauern unterstützen
Bayer und das Start-up-Unternehmen myAgro verhelfen durch ihre Zusammenarbeit afrikanischen Kleinbauern und ihren Familien zu einer besseren Ernte und mehr Gesundheit. Ein gutes Beispiel dafür, dass Innovationen auch sozial vieles bewirken können.
Als ich das erste Mal von der Idee hörte, dass Kleinbauern in Afrika Geld mit ihrem Mobiltelefon sparen können, war ich fasziniert. Der Gedanke, den myAgro-Gründerin Anushka Ratnayake hatte, war so simpel wie genial: Die Landwirte haben keine Bankkonten und meistens auch keinen Zugang zu Krediten. Sie haben also keine Möglichkeit, Geld anzusparen, um zum Beispiel nach der Ernte neues Saatgut und Dünger zu kaufen. So gut wie jeder besitzt allerdings ein Mobiltelefon. Warum also nicht – so die innovative Idee von myAgro – das Handy nutzen, um per Scratch Card Geld in kleinen Beträgen von einem oder zwei Dollar anzusparen?
Warum arbeiten wir als Bayer gerade mit diesem besonderen Start-up zusammen? Die Landwirtschaft der Zukunft und die Ernährung der steigenden Weltbevölkerung erfordert eine Vielfalt von Antworten. Dazu gehört neben dem Bio-Landbau auch der konventionelle Ackerbau, der Nahrungsmittel in großen Mengen produzieren kann. Eine ganz wichtige und oft unterschätzte Rolle nehmen global gesehen allerdings die Kleinbauern ein. Zwischen 70 und 80 Prozent der Nahrungsmittel auf der Welt werden von ihnen produziert. Und besonders für die Ernährung der Bevölkerung in Afrika und Asien spielen sie eine entscheidende Rolle. Viele leben allerdings in Armut. Die Frage ist daher, wie wir den Kleinbauern – von denen übrigens 70 Prozent Frauen sind – helfen können, aus dem Kreislauf der Armut auszubrechen und selbstständige Unternehmer zu werden? Das funktioniert nur, wenn die Kleinbauern nachhaltig befähigt werden, langfristig eine ertragreichere Ernte zu erreichen. myAgro verfolgt dazu ein innovatives und umfassendes Konzept und ist somit für uns ein toller Partner. Denn neben der innovativen digitalen Plattform, die den Bauern beim Sparen hilft, bietet myAgro auch Trainings an. In diesen Trainings geht es um landwirtschaftliche Methoden, aber auch um Gesundheit und Ernährung, da sich viele Frauen sehr dafür interessieren.
Wurminfektionen als Armutsrisiko
Viele Familien in Westafrika sind von epidemieartigen Wurminfektionen betroffen. Sie treffen insbesondere Kinder hart und hindern sie in ihrer Entwicklung. Die Kosten für die Medikamente sind hoch und für die Landwirte oft nicht finanzierbar – ein weiteres Armutsrisiko. Für uns bei Bayer sind die Bereiche Ernährung und Gesundheit zentral. Daher sind wir eine Partnerschaft mit myAgro eingegangen, in deren Rahmen Trainings im Bereich Gesundheit und Ernährung entwickelt und durchgeführt werden und Kinder mit Medikamenten zur Entwurmung versorgt werden. Allein in Mali – derzeit im Hauptfokus von myAgro – wurden von Mai bis Ende Juni insgesamt 31.000 Kinder im Rahmen der gemeinsamen Entwurmungsinitiative behandelt und mehr als 16.000 Frauen nahmen an Schulungen teil.
Bayer fördert Innovationen
myAgro ist ein gelungenes Beispiel für soziale Innovation. Für Unternehmertum, das mit innovativen Ideen gesellschaftlichen Fortschritt erzielt. Wenn man es wie myAgro schafft, mit einer innovativen Geschäftsidee Menschen zu befähigen, sich selbst zu helfen, dann ist das ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Start-ups wie myAgro können durch ihr spezielles Know-how in gewissen Feldern und ihre Agilität Innovationen schnell vorantreiben. Wir als Bayer können dann die Tür für Innovationen öffnen, wir können unsere Expertise und Mittel zur Verfügung stellen, um Ideen zu verwirklichen und weiter auszubauen. Darin sehen wir auch unsere Verantwortung als Forschungsunternehmen. In unserer Innovationsstrategie hat daher die enge Zusammenarbeit mit externen Partnern – zum Beispiel mit Universitäten, Forschungseinrichtungen oder eben Start-ups – einen hohen Stellenwert. Damit wollen wir gemeinsam ein Ziel erreichen, das uns am Herzen liegt: Lösungen zu finden, die uns helfen, die Probleme der heutigen Zeit anzugehen.