Mentale und Frauengesundheit

Unsere Gesundheit sollte nie tabu sein

Too tab o for you?.

Es ist einfach, bestimmte Themen nicht anzusprechen, weil sie unangenehm sind. Doch was wäre, wenn dies der erste Schritt zu einem gesünderen Leben wäre?

Wodurch wird ein Thema zum Tabu?

Wann haben Sie das letzte Mal mit Ihrem besten Freund oder Ihrer besten Freundin über Verstopfung geredet? Oder wann haben Sie zuletzt ein Gespräch über bakterielle Vaginose geführt? Wenn es um unsere Gesundheit geht, gibt es einige Dinge, über die wir einfach nicht sprechen. Weil sie „unangenehm“ oder „intim“ sind, sind sie für uns tabu.
Genau das ist das Problem: Denn über Tabus zu sprechen ist oft der erste Schritt zur Besserung. In einer Zeit, in der es so wichtig ist, auf sich selbst zu achten, müssen wir den Austausch über unsere Gesundheit von der Last sozialer Ängste befreien. Kurz gesagt: Beim Thema „Self Care“ ist Befangenheit fehl am Platz.

Ein Beispiel: Mehr als ein Drittel der Frauen, die zum ersten Mal eine bakterielle Vaginose haben, reagieren darauf „verlegen und verlassen sich lieber auf sich selbst“. Statt mit einer medizinischen Fachkraft zu sprechen, stellen sie lieber eine Eigendiagnose. Das mag für den Augenblick zwar angenehmer sein, aber das Stillschweigen über Beschwerden kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Betroffene, die ihre Gesundheit ignorieren, sind zu stillem Leiden verdammt.

Und was wäre, wenn der erste Schritt zu einer gesünderen Zukunft nur ein unangenehmes Gespräch wäre? Denn wenn wir über Tabus sprechen, können Ärzte bessere Entscheidungen treffen, Verbraucher sich über verfügbare Lösungen informieren und Familien besser aufeinander Acht geben.

Tabus digital begegnen

In einer 2018 durchgeführten Studie wurden über 100.000 Menschen zu 70 unangenehmen Gesundheitsthemen befragt. Dabei kam heraus, dass das Internet die Hauptinformationsquelle bei der Suche nach stigmatisierten Gesundheitsthemen ist.1 Doch die Qualität und Richtigkeit der Informationen zu diesen 70 Themen waren alles andere als einheitlich. Zwischen dem, was in einem Chatroom geschrieben wird, und ärztlichen Empfehlungen besteht eine große Diskrepanz. In einer zunehmend digitalen Welt haben glaubwürdig handelnde Akteure aus dem Gesundheitswesen die Verantwortung, Verbrauchern korrekte und verständliche Informationen zu liefern.

Die COVID-19-Pandemie hat dazu geführt, dass in letzter Zeit der Zugang zu zeitnaher und zuverlässiger Gesundheitsfürsorge erheblich eingeschränkt ist. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist es in 90 % aller Länder zwischen März und Juni 2020 zu Einschränkungen bei medizinischen Leistungen gekommen.2 In 58 % der Länder werden persönliche Arzttermine mittlerweile durch Telemedizin (Telefon- oder Online-Beratung) ersetzt.

Mehr und mehr Menschen finden online vertrauenswürdige Antworten auf ihre Gesundheitsfragen. Gleichzeitig eröffnen Technologien weitere Möglichkeiten, Self-care über die reine Selbstmedikation hinaus auszuweiten. Zum Beispiel: Wir sind dabei, einen digitalen mobilen Ratgeber zu entwickeln, der Frauen im Bereich Intimgesundheit unterstützt – von den ersten Symptomen einer bakteriellen Vaginose über die Diagnose und Behandlung bis hin zur Beantwortung von Fragen zur Nachkontrolle. Denn das Internet kann dazu beitragen, als peinlich empfundene Gespräche über Gesundheitsprobleme etwas einfacher zu machen. Vielen Menschen fällt es leichter, sich in virtuellen Communities mit anderen Betroffenen und Fachleuten über „Tabuthemen“ auszutauschen und so zuverlässigen medizinischen Rat zu bekommen.

 

 20200922_bayer_map_square_german.gif
Wollen Sie mehr über gesundheitliche Tabuthemen rund um die Welt wissen?
Autor
Ein Mann im blauen Anzug posiert für ein Foto.
David Evendon-Challis
Leiter F & E Bayer Consumer Health

Wie werden Tabus zur Normalität?

Im Jahr 2018 erschien in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ ein Artikel über die Enttabuisierung der Menstruation und die Selbstbestimmung von Mädchen.3 Obwohl es in dem Artikel um Menstruation ging, ist dies ein gutes Beispiel dafür, wie wir an der Entstigmatisierung von Medizin- und Gesundheitsthemen arbeiten sollten. Wir müssen auf allen Ebenen über Tabus sprechen: als Verbraucher, Pädagogen, Politiker, Regierungen und als Gesundheitspersonal. Die einzige Möglichkeit zur Enttabuisierung schwieriger Themen ist die öffentliche Debatte und das offene Gespräch.


Wir bei Bayer machen es uns deshalb zur Aufgabe, so viele Menschen wie möglich anzusprechen und sie durch unsere Produkte und Lösungen zu unterstützen, aufzuklären und ihnen bei Fragen weiterzuhelfen.

 

Ein weiteres Beispiel: Statistisch gesehen erkranken schätzungsweise 70% der Bevölkerung irgendwann einmal in ihrem Leben an Fußpilz.4 Menschen mit Fußpilz möchten häufig die infizierte Haut zwischen ihren Zehen nicht berühren und unterlassen aus diesem Grund manchmal die Behandlung des Fußpilzes. Als mein Team von diesen Bedenken erfuhr, entwickelte es in Zusammenarbeit mit einem externen Hersteller einen neuen Applikator, mit dem die Erkrankten unsere Canesten-Fußcreme ohne Hautberührung auftragen können.

 

Mit Partnern gegen Tabus vorgehen und unsere Vision umsetzen

Das Brechen von Tabus ist eine Herkulesaufgabe, bei der auch gesellschaftlicher und kultureller Gegenwind zu erwarten ist. Niemand wird das allein schaffen. Wir bei Bayer haben eine ambitionierte Vision, die Health for all, Hunger for none lautet. Diese Vision treibt uns an und bestärkt uns in der Erkenntnis, dass die heimlichen Leiden, über die wir am wenigsten sprechen, manchmal die größten Hindernisse für ein gesundes Leben darstellen können. Wir forschen und entwickeln weiter, damit unsere Innovationen nicht da aufhören, wo ein Stigma beginnt.

Ein offener Dialog über gesundheitliche Tabus führt zu besseren Behandlungsergebnissen. Außergewöhnliche Partnerschaften in einem offenen Innovationsumfeld helfen dabei, durchschlagende wissenschaftliche Erkenntnisse über gesundheitliche Tabubereiche zu gewinnen, bessere Lösungen anzubieten und damit eine echte Verbesserung der täglichen Gesundheit vieler Menschen zu bewirken. Wir möchten mit den innovativsten und spannendsten Start-ups und Technologieunternehmen zusammenarbeiten, um Verbraucher zu stärken und Innovationen für eine Welt zu schaffen, in der die Gesundheit der Menschen niemals ein Tabu ist. 

4 Min. Lesedauer