Bayer Social Innovation Award

Mit sozialen Innovationen gegen die Wasserkrise

Several hands reaching water

Weltweit sind rund vier Milliarden Menschen – also fast zwei Drittel der Weltbevölkerung – für mindestens einen Monat im Jahr von schwerer Wasserknappheit betroffen.1 Wir haben es mit einer globalen Wasserkrise zu tun, die insbesondere hilfsbedürftige Länder im Globalen Süden enorm belastet. Im Rahmen seines Social Innovation Awards hat sich Bayer auf die Suche nach den innovativsten Sozialunternehmen gemacht, die sich dafür einsetzen, mehr Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen zu verschaffen. 110 soziale Innovatoren aus 40 Ländern haben sich für den Preis beworben. Nach mehreren Auswahlrunden kamen 12 Unternehmer und ihre Lösungen ins Finale. Nun freuen wir uns, die vier Gewinner aus Chile, Mexiko, Uganda und Indonesien vorzustellen.

Wasser aus der Luft: FreshWater Solution aus Chile

34 Millionen Menschen in Lateinamerika haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Verschärft durch die COVID-19-Pandemie steigt dadurch das Risiko von Erkrankungen, die auf unzureichendes Händewaschen zurückzuführen sind. Die Mission von FreshWater Solutions in Chile ist, aus der Luft sauberes Wasser zu gewinnen. Die Wasserreinigungslösung des Unternehmens bindet die Mikropartikel von Wasser, die in relativ feuchter Luft schweben. Mit Brunnen im ländlichen Raum, in Vorstädten und Städten sollen viele Gebiete bewohnbarer werden und die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen verbessert werden, ohne in die Umwelt einzugreifen. Durch die Wassergewinnung aus der Luft könnten Haushalte 82 % ihrer monatlichen Wasserkosten einsparen. Darüber hinaus zeigte sich in Gebieten mit konstanter Wasserversorgung ein Anstieg regelmäßiger Schulbesuche um 28 %, da durch Wasser übertragbare Erkrankungen unter Kindern seltener wurden.

Wasser aufbereiten für bessere Sanitärversorgung: CPlantae aus Mexiko

In Mexiko haben über 22 Millionen Menschen keinen Zugang zu einer Abwasserinfrastruktur. Gleichzeitig sind mehr als 80 % der Wasserökosysteme in Mexiko verschmutzt. Im restlichen Lateinamerika sieht es ähnlich aus: Nur ein Fünftel des Abwassers durchläuft einen Klärungsprozess. Im sogenannten „WormPod“ von CPlantae wird das Abwasser mithilfe von Würmern und Pflanzen gereinigt, um Methan- und Nährstoffverschmutzungen zu vermeiden. Der „WormPod“ ahmt die Bedingungen des Regenwaldbodens nach:  250.000 Liter Abwasser werden täglich durch die Systeme und Installationen von CPlantae gereinigt. Nebenbei geht das Unternehmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit im Land vor und vermittelt wichtige Kenntnisse zum Umweltschutz an die junge Generation. 

Trinkwasserreinigung mit Moringabäumen: Tusafishe aus Uganda

Unzureichende Sanitäreinrichtungen und der Mangel an sauberem Wasser können zu Krankheiten führen, die durch Wasser übertragbar sind. 92 % der Bevölkerung im ländlichen Uganda hat keinen Zugang zu aufbereitetem Wasser und ist stattdessen von unzuverlässigen Abkochmethoden abhängig. Tusafishe hat ein kostengünstiges Filtersystem für den ländlichen Raum entwickelt, das aus einheimischen Materialien besteht. Die Filterung erfolgt mit Hilfe von Moringabäumen, wobei die Samen des Baumes für die Reinigung des Wassers genutzt werden. Gleichzeitig setzt sich Tusafishe für das Pflanzen von Moringabäumen ein, um eine Kreislaufwirtschaft sicherzustellen. Darüber hinaus werden speziell Frauen darin geschult, die Filter richtig anzuwenden und die Bäume zu pflanzen. Bisher wurden 58 kommunale Filter installiert und 2.320 Frauen ausgebildet. Fast 100.000 Menschen haben nun täglich Zugang zu sauberem Trinkwasser, und die Zahl der Krankheiten in der Bevölkerung ist stark zurückgegangen.

Sauberes Trinkwasser zu Hause: Nazava Water Filters aus Indonesien

Im globalen Süden – und vor allem auch in Indonesien – ist es ein Luxus, ständig sauberes Trinkwasser zu haben. Die Aufnahme von kontaminiertem Wasser führt zu einer ganzen Reihe von Gesundheitsproblemen, die auf durch Wasser übertragbare Krankheiten zurückzuführen sind, von Entwicklungsstörungen bei Kindern über Durchfall bis hin zum Tod. Nazava produziert kostengünstige Wasserfilter und Wasseraufbereitungslösungen (Nazava Murni). Murni ist ein praktisches Filtersystem, mit dem der Zugang zu sauberem Trinkwasser deutlich günstiger ist als mit Wasserflaschen. Der Filter ist eine umweltfreundliche Alternative zum Abkochen, da potenzielle CO2-Emissionen eingespart werden. Nazava beschäftigt 66 Frauen als Wiederverkäuferinnen, die mit dem Vertrieb der Wasserfilter ein zusätzliches durchschnittliches Monatseinkommen generieren.

Über den Bayer Social Innovation Award


Der Bayer Social Innovation Award zeichnet Unternehmer*innen und Start-ups aus, die einen echten Mehrwert für die Gesellschaft erbringen. Gemeinsam mit dem internationalen Start-up-Wettbewerb „Get in the Ring“ machte sich Bayer auf die Suche nach innovativen Lösungen, um den Lauf der Wasserkrise zu verändern und in Lateinamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Asien-Pazifik eine nachhaltige gesellschaftliche Veränderung zu bewirken. Die besten Bewerbungen hatten die Chance, ihre Lösungen zu präsentieren und ein Preisgeld von 35.000 EUR zu gewinnen. Durch die Kooperation mit Bayer und „Get in the Ring“ dürfen sich die Finalisten über ein weit gespanntes Netzwerk, fundiertes Wissen und große Aufmerksamkeit für ihre Lösungen freuen.
 

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