Tröpfchenbewässerung

Kleine Tropfen für eine effiziente Wassernutzung in der Landwirtschaft

A man in a straw hat picking a coffee plant.

Um die Ernteerträge weiter zu optimieren, nutzen Farmer in Mexiko moderne Technik wie die Tröpfchenbewässerung.

 

Wasser – eine der wichtigsten Ressourcen der Landwirtschaft, besonders in Regionen mit häufigen Dürreperioden und Rationierungsmaßnahmen. Dort müssen Landwirte oft hohe Verluste hinnehmen. Moderne Tröpfchenbewässerungssysteme helfen, effizient mit dem lebenswichtigen Rohstoff umzugehen – und die Pflanzen gleichzeitig punktgenau zu schützen.

Daniel Cárdenas Cevallos Jr. aus Mexiko weiß noch genau, wie sich das anfühlt, quer über den Acker zu laufen, stolpernd, strauchelnd, vor ihm die frisch abgeernteten Felder, in der Luft der Duft der Pflanzenreste, hinter ihm die Verfolger, flirrende Gestalten in der Mittagshitze. Er hört sie johlen, er keucht, dreht sich um – und fällt über einen Erdklumpen. Seine Finger graben sich tief in die Erde, während sich die anderen lachend auf ihn stürzen.

 

„Wir waren eine richtige Horde: Geschwister, Cousins und Freunde – wo wir spielten, wuchs so schnell nichts mehr.“ Daniel Cárdenas Cevallos Jr. muss lächeln, wenn er an seine Kindheit zurückdenkt. Es war eine glückliche Zeit, sagt er, voller Zufriedenheit. Seit er denken kann, wohnt er in Culiacán, der Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa im Westen Mexikos, und als kleiner Junge spielte er Tag für Tag auf den Gemüsefeldern seiner Familie. Schon sein Großvater war Farmer in dieser von Landwirtschaft geprägten Region mit den schwülheißen Sommern und milden Wintern, wo die weißgetünchten Häuser mit ihren roten Ziegeldächern in der Sonne strahlen.

 

Schon damals wusste Daniel, dass er Agraringenieur werden wollte. „Mein Ziel war es immer, die Farm zu übernehmen.“ Und tatsächlich leitet er heute das Unternehmen Agrícola El Porvenir, das sein Großvater und sein Vater 1949 gründeten. Die Landwirtschaft ist nicht nur sein Beruf – sie ist seine Leidenschaft: „Ich bin ehrgeizig, klar, trotzdem ging es mir nie darum, irgendwann mal die größte Farm Mexikos zu haben“, erzählt er. „Aber ich wollte meinen Betrieb zum besten Agrarunternehmen des Landes machen.“

 

Doch die Anforderungen auf dem internationalen Markt sind hoch, die Ansprüche der Verbraucher ans Gemüse enorm: knackig und frisch soll es sein, ohne Dellen, Kitschen oder braune Stellen – und das zu jeder Zeit. „Gleichzeitig müssen wir gewährleisten, dass unsere Nahrungsmittel hygienisch unbedenklich sind und keine Bakterien oder Salmonellen übertragen“, erklärt Daniel. „Und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist stark reglementiert.“ Noch dazu sei die Konkurrenz im Gemüseanbau ausgesprochen stark.

 

Daniel möchte diesen Herausforderungen mit Innovationen begegnen. Um seine Ernteerträge weiter zu optimieren, nutzt er modernste Technik und schützt seine Pflanzen mit Beschattungsnetzen und Gewächshäusern vor Schädlingen.

 

Wenn er mit anderen Farmern über die Landwirtschaft fachsimpelt, geht es meistens um ein Thema: Wasser. Denn das ist kostbar in trockenen und heißen Ländern wie Mexiko. Daniel muss die Bewässerung seines Gemüses genau austarieren: So viel Wasser wie nötig, so wenig Wasser wie möglich – schließlich will er keinen Tropfen ungenutzt vergeuden. Der traditionelle Ansatz mit Wassergräben zwischen den Feldern hat er deshalb abgeschafft und nutzt ein Tröpfchenbewässerungssystem.

 

Dieses System bewahrte ihn während einer schweren Dürre vor hohen Einbußen – eine Erfahrung, die ihn in seinem Innovationsgeist bestärkt hat. Längst setzt er die Methode nahezu flächendeckend ein – und nicht nur das: Er will seinen Betrieb immer auf dem neuesten Stand der Technik halten. Dafür steht Daniel stets in engem Kontakt zu internationalen Wissenschaftlern und Spezialisten auf den Gebieten der Wasser- und Agrarwirtschaft. Dazu gehören auch die Forscher von Bayer. Denn sie entwickeln moderne Pflanzenschutzmittel, die sich optimal über das Tröpfchen-Bewässerungssystem einsetzen lassen.

 

Das Verfahren heißt Drip-by-Drip: Das Pflanzenschutzmittel wird dabei über die Tröpfchen-Bewässerungsanlagen auf den Feldern verteilt und gelangt so direkt an die Wurzeln des Gemüses. „Dieses System ermöglicht einen zielgerichteten und somit sparsamen Einsatz der Pflanzenschutzmittel“, erklärt Dr. José Refugio García Quintero. „Die Pflanzen können es unmittelbar aufnehmen - was viel effektiver ist als die Blätter der Pflanze zu besprühen.“ Der Agrarwissenschaftler an der autonomen Universität Sinaloa erforscht Pflanzenschutzmittel und berät auch Agrícola El Porvenir. Er ist überzeugt vom Drip-by-Drip-Verfahren: „Es schont sowohl Ressourcen als auch die Umwelt und schützt die Feldfrüchte zuverlässig vor Schädlings- wie Pilzbefall“, sagt er. „So können sie sich gut entwickeln und bringen hohe Erträge.“

Ein Mann in einem weißen Hemd lächelt vor einem Feld.
Man muss am Puls der Zeit bleiben, wenn es um Technologien der Wassernutzung geht.
Daniel Cárdenas Cevallos
,
Farmer aus Mexiko

Wenn Daniel Cárdenas Cevallos heute über seine abgeernteten Felder wandert, dann riecht er nach jeder Ernte noch immer den unnachahmlichen Duft frischer Pflanzenreste, der ihn von Kindesbeinen an begleitet hat. Er spürt die lockere Erde unter seinen Stiefeln und fühlt sich glücklich. Dieses Land ist sein Zuhause. Und das wird auch so bleiben, da ist er sicher. Daniel ist überzeugt, dass der technologische Fortschritt auch in Zukunft seine Erträge weiter steigern wird. „Alles, was es dafür braucht, sind clevere Ideen, die Arbeitskraft guter Mitarbeiter und die erfolgreiche Kooperation mit Unternehmen wie Bayer“, sagt er. „Man muss am Puls der Zeit bleiben, wenn es um Technologien der Wassernutzung geht.“ Unternehmen wie Bayer seien ernsthaft und engagiert bemüht, die Zukunft der Landwirtschaft zu sichern. „Mit solchen Partnern tue ich mich zusammen“, sagt er. „Denn nur gemeinsam können wir das schaffen.“

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