Die Gründerjahre (1863–1881)
Die Offene Handelsgesellschaft „Friedr. Bayer et comp.“ wird am 01. August 1863 in Barmen - heute ein Stadtteil von Wuppertal - von dem Farbstoffhändler Friedrich Bayer (1825–1880) und dem Färbermeister Johann Friedrich Weskott (1821–1876) gegründet. Zweck des Unternehmens ist die Herstellung und der Verkauf von synthetischen Farbstoffen.
Die Gewinnung dieser Farbstoffe aus Steinkohlenteerderivaten ist erst einige Jahre zuvor erfunden worden und erschließt der noch jungen chemischen Industrie ein neues Arbeitsgebiet. Ihr Markt ist die Textilindustrie, die im Zuge der Industrialisierung rasch wächst. Die bis dahin verwendeten natürlichen Farbstoffe sind knapp und teuer. Neue Erfindungen wie die Synthese des roten Farbstoffs Alizarin und die große Nachfrage nach Teerfarbstoffen führen zu einem Gründerboom. In dieser Zeit entstehen zahlreiche Farbstofffabriken, doch nur innovative Unternehmen mit einer eigenen Forschung und der Fähigkeit, die Chancen auf dem internationalen Markt zu nutzen, setzen sich auf Dauer durch. Bayer gehört dazu.
Gründung der Aktiengesellschaft
Das finanzielle Fundament für die Expansion bildet 1881 die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft, die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co.. Das beachtliche Wachstum des Unternehmens in den Gründerjahren zeigt auch die Zahl der Mitarbeiter, die von drei im Jahr 1863 auf über 300 im Jahr 1881 ansteigt.