Biografien

Johann Friedrich Weskott

johann-friedrich-weskott.jpg Der 1821 geborene Sohn des Naturgarnfärbers Engelbert Weskott stammt aus einer der ältesten Familien von Wuppertal Barmen. Zusammen mit dem Kaufmann Friedrich Bayer gehört er zu den Gründungsvätern des Bayer-Konzerns.

Im Alter von 16 Jahren tritt er in die Fußstapfen des Vaters und erlernt das Färberhandwerk. Nur einige Jahre später, als Inhaber einer eigenen Färberei, wird die Qualität seiner Produkte ihm schnell zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit verhelfen.

 

Die Freundschaft mit Friedrich Bayer führt 1863 zur gemeinsamen Gründung einer Handelsgesellschaft, die unter dem Namen "Friedr. Bayer et comp." ins Handelsregister eingetragen wird. Zu dieser Zeit ist Weskott verwitwet und bereits zum zweiten Mal verheiratet. Die aus der ersten Ehe mit Karoline Lüttringhaus hervorgegangenen Kinder Laura und Fritz werden später ebenso wie die Kinder Bayers zur Weiterentwicklung des Familienunternehmens beitragen. Durch Friedrich Bayer lernt Weskott auch seine zweite Frau Lisette Kramer kennen, die er 1859 heiratet und mit der er zwei weitere Kinder hat.

 

In der schnell prosperierenden Compagnie - bereits 1867 zählt man 50 Arbeiter - übernimmt Weskott vor allem die technische Führung, während Bayer die kaufmännische Leitung inne hat. Bereits vor der eigentlichen Firmengründung waren beide Partner an der Herstellung und Erprobung der neuen synthetischen Farbstoffe beteiligt. Anilin, ein Grundstoff zur Farbstoffherstellung, und wenig später auch Fuchsin übertreffen die traditionellen Naturfarbstoffe, wie sie auf dem Weskottschen Gelände produziert wurden, an Effizienz und verdrängen diese bald vollständig. Mit den synthetischen Farbstoffen beginnt die Geschichte des wirtschaftlichen Erfolges des Bayer-Konzerns.

 

Weskott muss drei Jahre nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 erleben wie sich die Zeiten ändern. Die nach den Jahren florierender Produktion, betrieblicher Erweiterungen und stetiger Wachstumszahlen einsetzenden heftigen Konkurrenzkämpfe innerhalb der chemischen Industrie gehen nicht spurlos an seiner Gesundheit vorbei und verstärken sein inzwischen chronisches Lungenleiden. Im Oktober 1876 stirbt Friedrich Weskott nach einem abgebrochenen Kuraufenthalt im Alter von 55 Jahren.