Felix Hoffmann
Felix Hoffmann wird 1868 als Sohn eines Unternehmers in Ludwigsburg geboren. Nach seiner Schulzeit schlägt er zunächst die Apothekerlaufbahn ein. Die Beschäftigung mit der Pharmazie fasziniert ihn, und er entschließt sich, seine pharmazeutischen Kenntnisse durch ein Studium der Chemie zu vertiefen. 1891 schließt er sein Studium mit "magna cum laude“ an der Münchner Universität ab. Zwei Jahre später erfolgt die Promotion "Über einige Derivate des Dihydroanthracens“, auch sie erhält die Auszeichnung „magna cum laude“.
Auf Empfehlung des späteren Nobelpreisträgers Professor Adolf von Baeyer, bei dem Hoffmann studiert hatte, tritt er 1894 in die "Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co." ein und arbeitet im chemisch-wissenschaftlichen Labor als Chemiker.
Am 10. August 1897 gelingt ihm dort eher zufällig eine historische Entdeckung: Durch die Acetylierung der Salicylsäure mit Acetanhydrid gewinnt er Acetylsalicylsäure (ASS) in chemisch reiner und stabiler Form. Der für die Prüfung zuständige Pharmakologe ist zunächst skeptisch, doch nach einigen breit angelegten Untersuchungen hinsichtlich Wirkung und Verträglichkeit wird das pharmazeutische Wunder deutlich: Hoffmann hat einen schmerzstillenden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Wirkstoff entdeckt. Mit Hochdruck wird ein kostengünstiges Herstellungsverfahren entwickelt, um den so vielversprechenden Wirkstoff als Medikament zu produzieren. Unter dem Namen Aspirin wird es 1899 zunächst als Pulver - abgefüllt in Glasflaschen - angeboten.
Aspirin hat wie kein anderes Medikament den Namen Bayer rund um den Globus bekannt gemacht.
Kurz nach seiner Synthese wird Hoffmann die Leitung der kaufmännisch-pharmazeutischen Abteilung übertragen. Zwei Jahre später wird Hoffmann Prokurist. Als er 1928 in den Ruhestand geht, ist seine Entdeckung bereits ein weltweiter Erfolg. Sein „Erfinder" allerdings bleibt der internationalen Öffentlichkeit unbekannt. Zurückgezogen lebt er bis zu seinem Tod 1946 in der Schweiz. Felix Hoffmann war nie verheiratet und hinterließ keine Nachkommen.