Meine Gesundheit hat mir das Leben gerettet
Bayer-Mitarbeiterin Stacy Quinn zeigt, wie wichtig es sein kann, sich aktiv um seine Gesundheit zu kümmern.
Ich war immer gesund. Und da war ich auch stolz drauf. Doch ich hätte nie gedacht, dass mein Leben davon abhängen könnte. Vor einigen Jahren stand es plötzlich auf dem Spiel, und ich habe nur gewonnen, weil ich mich auf jede erdenkliche Weise gut um meinen Körper kümmere: Ich achte auf meine Ernährung, mache fast jeden Tag Sport, rauche nicht, und auch mein Blutdruck sowie der Cholesterinspiegel sind völlig in Ordnung.
Es kommt mir vor wie gestern. Ich war auf dem Weg zu Arbeit, es war kurz nach Weihnachten. Plötzlich bekam ich wahnsinnige Kopfschmerzen und es fühlte sich an, als ob jemand sich mit einem Presslufthammer an meinem Schädel zu schaffen machte. Ich warf ein paar Schmerztabletten ein und setzte auf Koffein. Vor mir lag ein anstrengender Tag und ich wollte nicht zulassen, dass ein bisschen Kopfweh mich davon abhalten würde, meine To-Do-Liste abzuarbeiten – noch nicht ahnend, dass dieses Pochen zu den schlimmsten Kopfschmerzen meines Leben werden würde. Ich nahm mir vor, im Plan zu bleiben, doch es wurde zunehmend schwieriger. Mein Kopf pochte. Mein Magen spielte verrückt. Dann begann ich, alles etwas verschwommen zu sehen – doch ich machte weiter.
In einem Gespräch mit meinem Chef verschlug es mir dann plötzlich die Sprache. Ich hörte mich selbst, hielt inne, atmete tief ein und versuchte, wieder zu sprechen. Doch zum ersten Mal, seit ich ein kleines Kind war, konnte ich keinen vernünftigen Satz herausbringen. Ich machte noch eine Pause, schloss die Augen und atmete noch einmal tief ein und aus. Ein paar Sekunden später konnte ich wieder normal sprechen. Die Erfahrung war unwirklich gewesen, und ich war völlig verstört.
Kopfschmerzen wurden immer stärker
Ich versuchte mir jedoch den Vorfall als Nebenwirkung meiner Kopfschmerzen und als Stressreaktion zu erklären. Ich nahm die Sache nicht richtig ernst, arbeitete weiter und kämpfte mich weiter durch den Tag.
Es war aber kein Stress. Nicht einmal annähernd. Zehn Tage später – die Kopfschmerzen hielten an und im Büro meines Chefs war meine Aussprache wieder undeutlich geworden – ging ich endlich zum Arzt. Ein Neurologe in New York ordnete ein MRT an. Darauf war zu sehen, dass eine der Hauptarterien zwischen Herz und Gehirn innen gerissen war (Carotisdissektion) und den Blutfluss zu 90 Prozent blockierte. Die mangelnde Durchblutung hatte eine Transitorische Ischämische Attacke (TIA) ausgelöst, also praktisch die Vorstufe zu einem Schlaganfall.
Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren könnte. In meinem Fall gab es dafür keine Risikofaktoren. Ich war einfach die eine Person von 100.000, die einen solchen Anfall ohne erkennbare Ursache erleidet.
Wäre ich nicht so fit und gesund gewesen, wäre daraus vermutlich ein richtiger Schlagfanfall geworden, der langfristige Schäden nach sich gezogen hätte. Ich bin mir sicher, dass meine gute Gesundheit mich vor dem Operationssaal bewahrt hat. Die Durchblutungsstörung in meiner Arterie ging rasch von 90 auf 40 Prozent zurück, und ich konnte relativ schnell wieder in meinen Alltag zurückkehren.
Ich kann diese Geschichte heute hier nur erzählen, weil ich mich in allen Bereichen, die man selbst beeinflussen kann, immer gut um mich gekümmert habe. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht darüber nachdenke, was in den letzten Jahren passiert ist. Das alles ist ein Teil von mir geworden, und deswegen setze ich mich auch als Botschafterin der American Heart Association für die Initiative „Go Red“ ein. Das ist eine Kampagne, die Frauen dazu anregen soll, sich stärker um ihre Herzgesundheit zu kümmern. Ich sehe es als meine persönliche Aufgabe an, bei anderen das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig es ist, sich um sich selbst zu kümmern und über die Symptome eine Schlaganfalls – insbesondere bei Frauen – Bescheid zu wissen.
Jedem von uns kann jederzeit etwas passieren. Aber ich hatte Glück. Meine Gesundheit stand mir bei.