Manfred Schneider
Mit dem Namen Dr. Manfred Schneider ist eine der größten strukturellen Veränderungen in der Geschichte des Bayer-Konzerns verbunden. So trug der 1938 in Bremerhaven geborene Diplomkaufmann zwischen 1992 und 2002 als Vorstandsvorsitzender maßgeblich zur kontinuierlichen Bündelung der Kerngeschäftsbereiche und schließlich zur Neuorganisation des Unternehmens zur heutigen Holding bei. Dabei wurden unter dem Dach des Bayer-Konzerns die vier Unternehmensbereiche Gesundheit, Pflanzenschutz, Polymere und Chemie zu rechtlich eigenständigen Teilkonzernen mit einem an die veränderten Marktbedingungen angepassten Produktportfolio umgebildet. Gleichzeitig wurden die Agfa-Fotoaktivitäten veräußert.
Schneider trat nach seinen betriebswirtschaftlichen Studien in Freiburg, Hamburg und Köln zunächst eine Assistentenstelle am Lehrstuhl für Betriebswirtschaft der Technischen Hochschule Aachen an und promovierte dort zum Dr. rer. pol. Als er 1966 zu Bayer kam, übernahm er Verantwortung in den Abteilungen Organisation, Revision und Betriebsabrechnung. 1971 wechselte er zu der ehemaligen Bayer-Tochtergesellschaft Duisburger Kupferhütte, wo er zuletzt Vorsitzender des Vorstandes war. Ende 1981 kehrte er nach Leverkusen zurück und übernahm 1984 im Rahmen der Neuorganisation der Bayer AG in der Konzernverwaltung die Leitung des Ressorts Regionale Koordinierung, Konzernrevision und Controlling. 1987 wurde Manfred Schneider Mitglied des Vorstands. Mit der Wahl zum Vorstandsvorsitzenden im April 1992 leitete er auch den Vorstandsausschuss "Konzernkoordinierung“.
Während seiner zehnjährigen Amtszeit als Vorstandsvorsitzender gelang es Schneider, acht Jahre in Folge mit Rekordzahlen die globale Marktposition von Bayer weiter auszubauen. Der Unternehmenswert wuchs in dieser Zeit um rund 200 Prozent. Zu seinen Verdiensten gehörte u. a. der konsequente Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie die starke Positionierung des Unternehmens in den wichtigen Märkten Nordamerika und Asien. Ein weiterer wichtiger Meilenstein für den langfristigen Erfolg des Unternehmens war der Rückkauf der Bayer-Markenrechte in den USA im Jahr 1994.
2002 trat Schneider die Nachfolge Hermann Josef Strengers als Aufsichtsratsvorsitzender des Bayer-Konzerns an. Dem Gremium stand er bis zum 30. September 2012 vor. Von Oktober 1999 bis 2001 war er Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).