Drohnen revolutionieren das Leben der Farmer
Lesen Sie hier, wie Drohnen die harte Landarbeit revolutionieren.
Können Sie sich vorstellen, wie schwer es ist, zwölf Stunden lang durch Reisfelder zu waten? Mit 60 Jahren mehr als zwölf Stunden lang durch den schlammigen Boden stapfen, erschöpft vom feucht-heißen Klima und mit insgesamt 400 kg Pflanzenschutzmitteln im Rückenspritzgerät, um 1 Hektar Reis zu schützen. Das ist die harte Realität eines durchschnittlichen Reisbauern in Asien.
Kein Wunder also, dass es immer schwieriger wird, geeignete Arbeitskräfte für diese Aufgabe zu finden. Da die junge Generation diese Art von Arbeit ablehnt, wird das Durchschnittsalter der Landwirt*innen immer höher. Dies führt wiederum dazu, dass die Ackerflächen nicht ausreichend vor Krankheiten und Insekten geschützt werden, sodass die Qualität des angebauten Reises abnimmt und erhebliche Ertragseinbußen entstehen.
Was wäre, wenn diese Arbeit innerhalb von 10-15 Minuten erledigt sein könnte?
Seit 2015 hat sich diese bedrückende Realität dank der Einführung moderner Technologien glücklicherweise immer mehr zum Besseren gewendet. So wurde beispielsweise für die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln auf den Feldern in China eine neue Art von akkubetriebenen Drohnen mit mehreren Rotoren eingeführt. Dieser unbemannte Flugkörper, der mit einem lediglich 5 bis 10 Liter fassenden Tank ausgestattet ist, braucht nur 10 bis maximal 15 Minuten, um bis zu 1 Hektar Reis mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln. Die Multirotor-Drohne kann selbstständig fliegen und landen, verfügt über einen auf die Größe des Ackers exakt abgestimmten Tank mit automatischer Befüllung sowie einen Höhensensor, mit dem das Gelände erfasst und die Höhe über dem Feld konstant gehalten werden kann. Neuere Modelle können während des Fluges auch Hindernisse erkennen und diesen gezielt ausweichen. Darüber hinaus können die Drohnen einzeln oder in koordinierten Gruppen fliegen und sind in der Lage, sowohl bei Tag als auch nachts zu fliegen.
Sind 8 bis 15 Liter Sprühlösung ausreichend für 1 Hektar Reis?
Es besteht zwar die Auffassung, dass große Sprühmengen notwendig sind, um eine ausreichende Flächendeckung zu gewährleisten, aber dies ist nicht zwangsläufig korrekt. Bei richtiger Dosierung können bestimmte Hilfsstoffe im angewendeten Sprühmittel dazu beitragen, dass selbst bei einem geringen Sprühvolumen eine gute Wirkstoffausbringung gewährleistet wird. Es ist also stets die Kombination aus dem Einsatz von Drohnen und einer entsprechenden Formulierungstechnologie, die für die Landwirt*innen einen erheblichen Fortschritt beim Besprühen von Reis bedeuten könnte.
Kann diese Technologie nur für Reis und nur in China angewendet werden?
In der Tat kann man die Auswirkungen der Drohnentechnologie bereits seit längerer Zeit beobachten. So waren beispielsweise 2016 bereits 9.000 Drohnen in China im Einsatz: 1,4 Millionen Hektar Land wurden damit behandelt. Schätzungen zufolge konnten in China bis 2020 mit 100.000 Drohneneinheiten bis zu 33 Millionen Hektar Ackerfläche versorgt werden. Derzeit gilt das Land ohne Zweifel als Spitzenreiter in diesem Bereich.
Die Gründe für die schnelle Verbreitung der Drohnentechnologie sind vielfältig. In Verbindung mit der dadurch deutlich gesteigerten Reisqualität und der unkomplizierten Handhabung ist die Ausbringung mithilfe von Multirotor-Drohnen im Vergleich zum manuellen Besprühen wesentlich schneller, gleichmäßiger und sicherer.
Zusätzlich konnte nachgewiesen werden, dass der durch die Rotoren erzeugte Abwärtsluftstrom die Pflanzendecke durchdringt und das Sprühmittel selbst die Stiele und Blätter in der Nähe des Bodens erreicht. Auf diese Weise kann der Nebelstrom alle Teile der Pflanze besser erreichen und die Wirksamkeit des Sprühmittels deutlich erhöht werden.
Erwartungsgemäß dürften sich auch andere Länder vom Erfolg dieser Technologie in China inspirieren lassen. Erste Nachahmer gibt es bereits in Japan und Korea, aber auch Südostasien und Lateinamerika zeigen großes Interesse.
Sobald die Landwirt*innen alle Vorteile dieser Technologie erkannt haben, wird der Einsatz von Drohnen erwartungsgemäß nicht nur bei Reis, sondern auch bei anderen Kulturen wie Mais, Zuckerrohr, Weizen, Gemüse, Bananen, Weintrauben oder Zitrusfrüchten Anwendung finden.
Die Zukunft der Landwirtschaft gestalten
Vor allem junge Unternehmer*innen erkennen in dieser Technologie neue Geschäftschancen und bieten den Sprühservice per Drohne zunehmend als Dienstleistung im Agrarbereich an. Wir freuen uns sehr, zu sehen, wie Technologie eine ganz neue Ära in der Landwirtschaft begründet, und hoffen auf eine Trendwende im Hinblick auf das durchschnittliche Alter der Landwirt*innen. Wir bei Bayer setzen bereits in vollem Umfang auf diese Technologie. Denn wir haben darin eine weitere Möglichkeit erkannt, die Zukunft der Landwirtschaft zu gestalten – zum Wohle der Branche und der Menschen, die daraus ihren Lebensunterhalt beziehen.
Den Luftraum neu erkunden
Drohnen sind der Schlüssel zur Nachhaltigkeit und ihr Potenzial wird immer größer. Die Erfolge des ersten Drohneneinsatzes für Reisfelder in China erregen die Aufmerksamkeit anderer Landwirt*innen weltweit und eröffnen Bayer neue Möglichkeiten, Landwirt*innen den Einsatz von Drohnen zur Verbesserung von landwirtschaftlichen Prozessen auf der ganzen Welt zu ermöglichen. In Japan, Korea und Lateinamerika sind weitere Pilotprojekte geplant, bei denen über weitere möglichen Anwendungen diskutiert wird.
Ende 2020 unternahm Bayer außerdem einen wichtigen Schritt, um diese bahnbrechende Drohnentechnologie Landwirt*innen in den USA zugänglich zu machen. Dazu ging das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit Rantizo ein, einem Software- und Anwendungsentwickler, dessen Plattform mit Drohnen zusammenarbeitet, um Probleme beim Pflanzenschutz zu erkennen und präzise Pflanzenschutzmittel auf dem Feld anzuwenden.
Je mehr Landwirt*innen diese Technologie verstehen und sich mit ihr vertraut machen, desto größer ist das Potenzial, mit dem Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft noch mehr zu erreichen. Nach den ersten Erfolgen auf den Reisfeldern beginnt Bayer nun mit Landwirt*innen zusammenzuarbeiten, um die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen bei der Ernte von Mais, Zuckerrohr, Weizen, Gemüse, Bananen, Trauben und Zitrusfrüchten zu erforschen.
Die Zukunft der Landwirtschaft gestalten
Die Innovatoren der Branche erkennen zunehmend die neuen Geschäftsmöglichkeiten, die sich den Landwirt*innen durch den Einsatz von Drohnen für eine nachhaltige Landwirtschaft bieten. Wir freuen uns sehr zu sehen, wie die Drohnentechnologie jüngere Generationen dazu inspiriert, eine Karriere in der Landwirtschaft anzustreben. Wir hoffen auf eine Trendwende im Hinblick auf das durchschnittliche Alter der Landwirt*innen. Bayer setzt sich dafür ein, diese Technologie kontinuierlich weiterzuentwickeln, um die Zukunft der Landwirtschaft so zu gestalten, dass Landwirt*innen, Verbraucher*innen und unser Planet davon profitieren.