Steigende Nachfrage nach Gesundheitsversorgung bewältigen

Eine steigende Nachfrage nach gesundheitlicher Versorgung und neue Technologien verändern die Pharmaindustrie grundlegend

A close up of a colorful liquid.

COVID-19 hat die globale Pharmaindustrie und die Arbeit an einem Durchbruch im Kampf gegen die Pandemie in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. 

Doch während wir alle den Blick auf die Pandemie richten und unseren Beitrag leisten, gab es bereits vor COVID-19 Herausforderungen für den globalen Pharma-Markt – und sie werden die Pandemie überdauern. Wie werden wir diese Herausforderungen bewältigen?

300 Millionen Menschen

Bis 2025 werden voraussichtlich 300 Millionen Menschen der Altersgruppe 65+ angehören. (2)

Die Weltbevölkerung wird immer älter

In den kommenden drei Jahrzehnten wird sich die Zahl der älteren Menschen im Alter von 65 Jahren und älter weltweit voraussichtlich verdoppeln und im Jahr 2050 bei über 1,5 Milliarden liegen. Infolgedessen nimmt die Zahl der chronischen Erkrankungen zu und Patienten leiden oft an mehr als einer Beschwerde.1

 

Diese Entwicklung wird angesichts der wachsenden Mittelschicht und eines zunehmend bewegungsarmen Lebensstils in den Schwellenländern verschärft. Die Folgen sind Fettleibigkeit, Diabetes und andere kostenintensive Erkrankungen. In China – dem weltweit zweitgrößten Pharma-Markt – wird der Anteil der Bevölkerung im Alter von 60 Jahren oder älter bis 2040 auf 28 % steigen (von 12,4 % im Jahr 2010).3 Das Vorkommen chronischer, nichtübertragbarer Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs soll bis 2030 um mindestens 40 % zunehmen und Ursache für fast 80 % aller Todesfälle bei Menschen über 60 Jahren sein.3

A graph showing the number of people living in different parts of the world.
Anteil der Gesamtbevölkerung in der Altersgruppe 65 und älter nach Regionen im Zeitraum von 1990 bis 2050 (1)

Jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 3-6 Prozent

Der Markt für Pharmazeutika bleibt mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 3-6 Prozent bis 2025 attraktiv. (4)

Mit dem Anstieg chronischer Erkrankungen nimmt auch die Nachfrage nach adäquater Gesundheitsversorgung und innovativen Lösungen weltweit zu.

Gleichzeitig beschleunigen Digitalisierung, Big Data und künstliche Intelligenz die Transformation der Pharmaindustrie. Der technologische Fortschritt ermöglicht es Unternehmen, die Medikamentenentwicklung und die Patientenversorgung über die reine Behandlung von Krankheiten hinaus zu verbessern und somit neue Einnahmequellen zu erschließen. Digitale Lösungen ermöglichen integrierte Behandlungsansätze in der Versorgung von Patienten: von Prävention über Vorsorge, Diagnostik, Behandlung und Nachsorge – und somit nicht nur mit einem Fokus auf die Beschwerden. 

 

Darüber hinaus haben der technologische Fortschritt und neue therapeutische Ansätze das Potenzial, Krankheiten nicht nur zu behandeln, sondern letztlich zu heilen – oder Risikofaktoren zu erkennen und zu behandeln, bevor eine Krankheit entsteht. Teil dieser Entwicklung sind personalisierte Therapien – ein vielversprechender Ansatz, der die medizinische Behandlung auf die individuellen Eigenschaften jedes Patienten zuschneidet. Die Forschung entdeckt regelmäßig neue Zusammenhänge zwischen dem menschlichen Mikrobiom, Gesundheit und Krankheit, die zu neuen Ansätzen in der Diagnostik und Therapie und damit zu Fortschritten in der personalisierten Medizin führen. 

An image of a pink circle with a number on it.
Der Umsatz mit Krebstherapeutika soll bis 2024 250 Milliarden US$ betragen (5)

Andere medizinische Innovationen wie Präzisionsmedizin, Zell- und Gentherapie und Immunonkologie eröffnen zudem neue Wege der Prävention und Erkennung und haben das Potenzial, die Behandlung vieler Krankheiten zu revolutionieren. Die Onkologie beispielsweise ist nach wie vor weltweit der größte Bereich für pharmazeutische Therapien mit einem breiten, ungedeckten Versorgungsbedarf. Dieses Krankheitsfeld wird sehr wahrscheinlich von diesen neuen Therapien und Innovationen profitieren. Die Möglichkeiten gehen jedoch weit über den Bereich Onkologie hinaus und erstrecken sich auch auf andere Therapiebereiche wie Herz-Kreislauf, zentrales Nervensystem, Immunologie und seltene Krankheiten.

A man and a woman walking on a rocky path with a heart in the background.

Innovation für die Zukunft des Gesundheitswesens

Als ein führendes Life-Science-Unternehmen ist Bayer auf die langfristigen Markttrends in den Bereichen Gesundheit und Ernährung ausgerichtet und bietet innovative und nachhaltige Lösungen an, um einige der wichtigsten Herausforderungen für die Menschheit zu bewältigen. In der Gesundheit hat Bayer führende Positionen in den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Frauengesundheit, Augenheilkunde und Radiologie und investiert in erheblichem Umfang in Onkologie, Zell- und Gentherapie-Plattformen sowie in den Bereich Digitale Gesundheit. Bayer will bei der Bekämpfung einiger der häufigsten Krankheiten unserer Zeit mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf eine Vorreiterrolle einnehmen, um der weltweit wachsenden Nachfrage nach innovativen Lösungen im Bereich Gesundheit zu begegnen. 

Stefan Oelrich, Virtual Capital Markets Day 2021

Stefan Oelrich, Virtual Capital Markets Day 2021

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Wussten Sie, dass Bayers Pipeline im Spätstadium der Entwicklung Krankheiten mit hohem, ungedecktem medizinischem Bedarf adressiert?

Unsere Pipeline besteht aus vielversprechenden Kandidaten, die das Potenzial haben, neue Blockbuster in den Bereichen Herz-Kreislauf, Onkologie und Frauengesundheit zu werden und Herzinsuffizienz, chronische Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes-Patienten, Prostatakrebs und vasomotorische Symptome in den Wechseljahren behandeln zu können – um nur einige Beispiele zu nennen. Bayer treibt derzeit rund 50 Projekte in klinischen Entwicklungsphasen voran – vor allem in Bereichen mit hohem, ungedecktem medizinischem Bedarf.

Eine vielversprechende Pipeline

Kommerzialisierung und Umsatzpotenzial sind von mehreren Faktoren abhängig, darunter der erfolgreiche Abschluss der regulatorischen Prozesse.

 

Wussten Sie, dass Bayer ein Vorreiter ist, Patienten auf der ganzen Welt bahnbrechende Innovationen im Bereich Zell- und Gentherapien zur Verfügung zu stellen?

Bayer hat kürzlich signifikant in Zell- und Gentherapien investiert und bis zu 5 Milliarden Euro für neue Akquisitionen und Partnerschaften ausgegeben. Heute sind wir einer der Spitzenreiter bei der Erforschung neuer therapeutischer Methoden in diesem aufstrebenden Wachstumsmarkt. Zell- und Gentherapien haben das Potenzial, die moderne Therapeutik zu revolutionieren. Denn mit ihnen kann die Ursache einer Krankheit bekämpft werden. Bei der Zelltherapie werden funktionale Zellen in den Körper eines Patienten eingebracht, um einer bestimmten Krankheit vorzubeugen, sie zu behandeln oder sie zu heilen – oder gar um geschädigte Zellen zu reparieren und zu regenerieren. Die Gentherapie zielt darauf ab, eine Krankheit zu behandeln oder zu heilen, indem genetisches Material in die Zellen eines Patienten eingebracht wird. Auf diese Weise erhalten nicht richtig funktionierende Zellen die genetische Information, mit deren Hilfe sie ihre Funktion wieder herstellen können.

 

Two scientists

 

Bayer ist fest entschlossen, auf dem Gebiet der Zell- und Gentherapien führend zu sein. Dazu stärken wir unsere internen Ressourcen und verfolgen externe strategische Kooperationen, Technologieakquisitionen und Lizenzvereinbarungen über verschiedene Therapiegebiete hinweg. Unsere neu gegründete Plattform für Zell- und Gentherapie (C&GT) steuert unsere strategischen Aktivitäten in diesem Bereich. Sie bringt dabei das Beste aus Biotechnologie und Pharma zusammen: Die Unternehmen agieren autonom und sind für die Entwicklung und den Fortschritt ihres Portfolios und ihrer Technologie selbst verantwortlich. Gleichzeitig stellt Bayer ihnen die notwendige Erfahrung und das Know-how über mehrere Stufen der Wertschöpfungskette zur Verfügung. Dies gilt zum Beispiel für Zulassungsprozesse und die Vermarktung: Damit Forschung ein Produkt für Patienten wird. Unser C&GT-Entwicklungsportfolio umfasst acht fortgeschrittene Projekte in verschiedenen Phasen der Entwicklung und über 15 präklinische Projekte.7

 

Zum Portfolio der Plattform für Zell- und Gentherapie gehören die Bayer-Akquisitionen BlueRock Therapeutics und Asklepios BioPharmaceutica (AskBio) – beides sind Unternehmen mit vielversprechenden Ansätzen zur Behandlung und potenziellen Heilung von Krankheiten mit hohem ungedecktem Bedarf.

 

BlueRock Therapeutics LogoBlueRock Therapeutics ist ein führendes Unternehmen im Bereich der Zelltherapie, das an der Entwicklung regenerativer Medikamente für unheilbare Krankheiten arbeitet. Die Technologie von BlueRock zielt darauf ab, die Gewebefunktion bei Krankheiten mit erheblichem Zellverlust und geringem Potenzial zur Selbstreparatur wiederherzustellen. Dabei liegt der Schwerpunkt zunächst auf neurologischen und kardiovaskulären Erkrankungen. 

 

BlueRock hat zuletzt bekanntgegeben, dass die U.S. Food and Drug Administration (FDA) ihren Antrag genehmigt hat, mit einer Phase-I-Studie bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit fortzufahren – ein großer Schritt nach vorn für den Bereich der Stammzellentherapie.

 

 

 

Askbio LogoAskBio ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Gentherapien in verschiedenen therapeutischen Bereichen spezialisiert hat. AskBio ist der jüngste Neuzugang zu Bayers C&GT-Plattform. Mit einer bahnbrechenden Technik, die vom Gründer Dr. Richard Jude Samulski selbst entwickelt wurde, nutzt AskBio ein nicht-pathogenes Virus als Vehikel, um funktionale Gene in Zellen einzuschleusen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Krankheiten auf molekularer Ebene zu behandeln und dadurch die zugrunde liegende Ursache der Krankheit zu heilen – was zu potenziell lebensverändernden Therapeutika für Patienten führt. 

 

 

Wussten Sie, dass Bayer ein ganzheitliches digitales Gesundheitsgeschäft aufbaut?

Digitale Technologien und der Einsatz von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Big Data in Pharma haben das Potenzial, die Wertschöpfungskette – von der Entdeckung von Wirkstoffen bis hin zur klinischen Entscheidungsfindung und der kontinuierlichen Patientenversorgung – zu verändern und konventionelle Ansätze im Gesundheitswesen weiterzuentwickeln. 

 

Schon heute ist Bayer bestens aufgestellt, um das Potenzial dieser Technologien zu nutzen. Gemeinsam mit Blackford Analysis arbeitet Bayer an einer KI-Plattform für die medizinische Bildgebung, auf der digitale Anwendungen zur Unterstützung von Radiologen zur Verfügung gestellt werden sollen. Eine solche KI-gestützte Anwendung entwickelt Bayer derzeit gemeinsam mit Merck & Co. Mithilfe von bestimmten Mustern, die auf Deep-Learning-Methoden basieren, hilft der Algorithmus bei der Erkennung von chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) in der CT-Bildgebung. Die Software zielt darauf ab, eine frühere Diagnose und Behandlung zu ermöglichen und die Folgen für Patienten, die an dieser schweren Krankheit leiden, zu verbessern. 

 

 

Die Vorteile für die Patienten gehen über die Diagnostik hinaus. Die Kombination von konventionellen Ansätzen der Gesundheitsversorgung mit digitalen Technologien kann einen echten Unterschied machen – insbesondere im Rahmen der integrierten Gesundheitsversorgung (Integrated Care), dem allgemeinen Konzept eines ganzheitlichen Ansatzes für die Behandlung von Krankheiten. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und großen Datenmengen zielt Integrated Care darauf ab, Menschen zu helfen, die Kontrolle über ihre Gesundheit zurück zu erlangen. Und zwar über Daten, die über digitale Anwendungen bereitgestellt werden und vorausschauende, proaktive und personalisierte Erkenntnisse liefern. 

 

Integrated Care ist ein Schlüsselelement der digitalen Unternehmensstrategie der Pharma-Division von Bayer. Zusammen mit unserem Partner, dem Digital-Health-Unternehmen Informed Data Systems, Inc ("One Drop"), schaffen wir gemeinsam neue digitale Gesundheitsangebote, die Patienten in den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Frauengesundheit und Onkologie helfen. Experten beider Unternehmen arbeiten gemeinsam an den ersten beiden Modulen, die innerhalb eines Jahres verfügbar sein sollen. Dabei bauen OneDrop und Bayer auf der bestehenden Diabetes-Management-Plattform von One Drop auf, die seit 2016 mehr als drei Millionen Mal heruntergeladen wurde. 


Quellen

1 United Nations (2020), World Population Ageing 2019
2 United Nations (2020), World Population Prospects 2019
3 World Health Organization (2015), China country assessment report on aging and health
4 IQVIA (2021)
5 McKinsey (2020), 2020 Oncology Market Outlook
6 Overall for heme, metastatic for solid. Patient size calculated as annual incidence for heme, and larger of mortality and metastatic incidence for solid.
McKinsey (2020), 2020 Oncology Market Outlook
7 As of March 1st, 2021

 

 

 

Zukunftsgerichtete Aussagen 

Diese Inhalte können bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.