Bayer-Ansatz zur Besteuerung
Wir stehen für ein verantwortungsvolles Management der Steuerangelegenheiten von Bayer und werden dabei von allen unseren Stakeholdern als verantwortungsbewusster und verlässlicher Steuerzahler wahrgenommen.
Wir bei Bayer folgen dem Grundsatz, dass wir in jedem Land unsere dort geschuldeten Steuern entrichten. Grundlage dafür bilden die von den jeweiligen Regierungen vorgesehenen gesetzlichen Regelungen. Die Zahlung von Steuern in angemessener Höhe ist ein Kernelement unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen. Die gesamten Steuerzahlungen von Bayer stellen in den jeweiligen Ländern, in denen wir tätig sind, eine wichtige Einnahmequelle dar, um soziale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aufgaben erfüllen zu können. Dabei halten wir alle relevanten Steuervorschriften der betreffenden Länder ein – ebenso wie die Anforderungen, die bei der Einreichung, Dokumentation, Offenlegung und Prüfung unserer Steuern zu beachten sind.
Corporate Governance und Steuern
Die Ziele und Grundsätze des Steuermanagements bei Bayer sind in unserer internen Steuerrichtlinie festgelegt, die für alle Mitarbeiter verbindlich ist. Die wichtigsten Grundsätze sind:
- Wir dulden keine Regelverstöße und keinen Steuerbetrug
- Wir zahlen Steuern im Einklang mit der Wertschöpfung im jeweiligen Land
- Unsere steuerlichen Überlegungen stehen im Einklang mit den geschäftlichen Aktivitäten, Prozessen und Vorgaben
- Kooperative Zusammenarbeit mit den Steuerbehörden
Die oben genannten Grundsätze fließen in die Steuerstrategie ein, die mit der Unternehmens- und Geschäftsstrategie abgestimmt ist und vom Vorstand der Bayer AG genehmigt wird.
Unsere interne Richtlinie bestimmt die steuerlichen Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten bei Bayer. Die weltweite Verantwortung für alle Steuern und steuerlichen Auswirkungen im Zusammenhang mit den Aktivitäten von Bayer liegt beim globalen Leiter der Steuerabteilung. Dieser berichtet an den Leiter Konzernfinanzen, und beide informieren den Finanzvorstand von Bayer regelmäßig über alle wichtigen Steuerfragen. Darüber hinaus berichten der Leiter Konzernfinanzen und/oder der globale Leiter der Steuerabteilung regelmäßig sowohl an den Vorstand als auch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.
Wie wir mit Steuerrisiken umgehen
Die Besteuerung von internationalen Geschäften ist sehr komplex, und bei der Anwendung oder Auslegung von Steuergesetzen entstehen Unsicherheiten, die zu Steuerrisiken führen können. Bei Bayer verfolgen wir einen balancierten Ansatz in Bezug auf mögliche Steuerrisiken und berücksichtigen eine Reihe von Faktoren wie Reputation, soziale Aspekte, Shareholder Value sowie wirtschaftliche und operative Faktoren.
Unsere steuerlichen Prozesse spielen eine wesentliche Rolle bei der Handhabung unserer Steuerrisiken und dem effizienten Betrieb der Steuerabteilung. Strenge Richtlinien und konsequente Maßnahmen – wie systematische interne Kontrollen und Dokumentationspflichten – stellen bei uns sicher, dass wir unseren Steuerverpflichtungen in jedem Land, in dem wir tätig sind, nachkommen. Außerdem müssen alle Steuerexperten von Bayer über die erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen verfügen und werden laufend geschult, um die Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Steuerrisiken werden im Rahmen unserer internen Compliance-Prozesse ebenfalls routinemäßig berichtet und überwacht, um eine angemessene Bewertung und Steuerung zu ermöglichen. Zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses kann auch der Rat von externen Beratern eingeholt werden.
Steuerplanung, Transparenz und Beziehung zu den Steuerbehörden
Wir sind uns voll und ganz bewusst, dass Staaten ausreichende Finanzmittel benötigen, um günstige strukturelle und unternehmerische Rahmenbedingungen zu schaffen, die auch eine wichtige Grundlage für unsere lokalen Aktivitäten bilden. Deshalb – und in Übereinstimmung mit unseren LIFE-Werten – beteiligen wir uns nicht an künstlichen Gestaltungen ohne geschäftliche Substanz. Wir gehen bei der Steuerplanung davon aus, dass die Steueroptimierung den Geschäftsbedürfnissen folgt und die Besteuerung der Gewinne im Einklang mit der globalen Wertschöpfungskette ist. Dabei wenden wir das jeweils geltende Recht an und befolgen die von der OECD definierten und international anerkannten Gewinnverteilungsregeln. Als in Deutschland ansässiges Unternehmen befolgen wir auch die strengen Regeln des deutschen Außensteuergesetzes, das darauf ausgelegt ist, sogenannte Gewinnverlagerungsaktivitäten zu verhindern.
Sofern staatliche Anreize und Steuererleichterungen allen förderfähigen Steuerzahlern zur Verfügung stehen, werden diese bei Vorliegen der Voraussetzungen gegebenenfalls von uns genutzt, wie z.B. Zuschüsse für Forschung und Entwicklung.
Transparenz und ein wechselseitig kooperatives Verhältnis zwischen Bayer und allen relevanten Steuerbehörden sind von entscheidender Bedeutung für die Schaffung von Vertrauen, denn auf dieser Basis können Steuerrisiken verringert oder Steuerstreitigkeiten vermieden werden. Zur Erhöhung der Rechtssicherheit bemühen wir uns – sofern möglich und zielführend – um vorherige tatsächliche Verständigungen mit den Steuerbehörden und eine proaktive Dokumentation steuerrelevanter Sachverhalte, um bei Bedarf zeitnah die entsprechenden Nachweise für alle Steuerangelegenheiten vorlegen zu können.
Bayer bekennt sich zur Erfüllung der Compliance-Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf größere Transaktionen oder eine transparente Berichterstattung innerhalb des Geschäftsjahres. Die steuerlichen Vorgaben bei Bayer stellen sicher, dass alle Vorschriften und Anforderungen an Steuertransparenz zeitnah und vollständig eingehalten werden.