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In Zusammenarbeit mit The Challenge Initiative (TCI) sind wir stolz darauf, Geschichten zu veröffentlichen, die die positiven Auswirkungen der Familienplanung auf Frauen in Ländern mit niedrigem Einkommensniveau in aller Welt veranschaulichen. Die monatlich erscheinenden Artikel sollen die Perspektiven dieser Frauen und ihrer Gemeinden einfangen, die von den Bemühungen der Initiative und von den engagierten Personen profitieren, die sich dafür einsetzen, dass Frauen Zugang zur Familienplanung erhalten.
Neue Hoffnung für Familienplanung in Afrika
Wie The Challenge Initiative (TCI) und Religionsführer zusammenarbeiten, um über Fortpflanzungsgesundheit aufzuklären
In afrikanischen Dörfern mit begrenztem Zugang zu digitalen Kanälen und Kommunikationstechnologie ist die Mundpropaganda meist die größte Informationsquelle. Da sich die Bewohner untereinander über Neuigkeiten austauschen, können sich Informationen schnell in der gesamten Bevölkerung verbreiten.
Dieser direkte Austausch erhält auch die spirituelle Verbindung zwischen den afrikanischen Gemeinden aufrecht, in denen die Religion im Tagesablauf, im Verhalten und in den Überzeugungen der Menschen eine große Rolle spielt. 2018 zeigte sich in einer Studie des Pew Research Center, dass über 60 Prozent der Christen im Afrika südlich der Sahara jede Woche in die Kirche gehen. Außerdem sagt die Studie voraus, dass der Anteil der weltweiten muslimischen Bevölkerung, der in Subsahara-Afrika lebt, von 16 Prozent 2015 auf fast 27 Prozent bis 2060 steigen wird.
Damit kommt den Religionsvertretern aufgrund ihres großen Einflusses eine natürliche Rolle dabei zu, die Gemeinden über Familienplanung aufzuklären. Vor allem jungen Frauen drohen ungewollte Ehen und Kinder. Sie können von der Aufklärung und der Unterstützung durch Vorbilder, denen sie vertrauen, profitieren.
Allerdings sind sich viele Religionsführer unsicher, wie sie das Thema Fortpflanzungsgesundheit in ihren Gemeinden am besten ansprechen. Schließlich stehen gewisse Religionen der Familienplanung und Verhütung kritisch gegenüber. Daher ist es für die Oberhäupter häufig schwierig, über dieses Thema zu sprechen, da sie widersprüchlich erscheinen könnten oder mit Gegenwind rechnen müssen. Außerdem fühlen sich einige nicht so gut vorbereitet oder ausgebildet wie Vertreter der lokalen Gesundheitsbehörden und Kommunen, um solche Gespräche zu führen.
„Zu meiner Kindheit war Familienplanung ein Thema, das nicht auf den Tisch kam. Wir verließen uns darauf, was wir so hörten“, erklärt Nsubuga Bruhan, Imam und Ratsmitglied im Distrikt Buikwe (Kikoma) von Uganda. „Lange dachte ich, dass Gespräche rund um Familienplanung und Verhütung am besten privat in einer Klinik oder im Schlafzimmer hinter verschlossenen Türen geführt werden sollten.“
Für TCI und ihre Partner in der weltweiten Fortpflanzungsgesundheit ist die Mission, sich mit lokalen Religionsvertretern zusammenzutun, um Gespräche zur Familienplanung zu etwas ganz Normalem zu machen und zu vereinheitlichen, von großem Wert. Mit einer klareren Ausrichtung der vorsichtigen aber wirksamen Einbindung von Religionsgemeinschaften können TCI und ihre Partner einen wichtigen Weg finden, um die Annahmen, Einstellungen und Entscheidungen zur Fortpflanzungsgesundheit zu beeinflussen.
“Ich bin gerne in Kontakt mit Religionsführern, da wir mit ihnen an Bord unsere Zielgruppen bei der Aufklärung zur Familienplanung ganz anders als zuvor erreichen können“, betont Fatimata Sow, Communications & Programs Manager bei IntraHealth International (TCIs Partner im Gesundheitswesen für die französischsprachigen Länder Westafrikas). „Es war teilweise schwierig ihnen zu vermitteln, wie man sich in Gesprächen über Familienplanung nicht unwohl fühlt, aber wir sehen dies als wichtiges Programm zur Verbesserung der Lebensbedingungen junger Frauen und Mädchen in ganz Afrika.“
Die Botschaft mit dem Glauben vereinen
Sind Familienplanung und Religion miteinander vereinbar? Während einige Glaubensrichtungen und ihre Anhänger sehr strenge Glaubenssätze verfolgen, muss die Diskussion zur Familienplanung nicht schwarz-weiß sein.
TCI und ihre Partner betonen, dass Botschaften zur Fortpflanzung mit Glaubenssätzen in Einklang stehen können und nicht unbedingt im Gegensatz dazu verstanden werden müssen. Anstatt zu versuchen, die Gläubigen, deren Religion Verhütungsmittel verbietet, umzustimmen, wird versucht, die Gespräche in Richtung Familienplanung und angemessene Abstände zwischen den Schwangerschaften zu lenken.
„Es ist wichtig zu verstehen, dass wir die Familien nicht davon überzeugen wollen, weniger Kinder zu haben. Wir möchten sie vielmehr dazu anleiten, die Frage, wie und wann sie ihre Kinder bekommen, strategischer anzugehen“, fügt Fatimata hinzu. „Religionsführer können ihren Gemeindemitgliedern Zugang zu Ressourcen verschaffen, die diese Gespräche bereichern, ohne ihren Glauben in Frage zu stellen. Das führt zu einem offeneren und ehrlichen Informationsaustausch. In dem Maße, in dem sich die Gespräche über Sexual- und Fortpflanzungsgesundheit wandeln und voranschreiten, wächst auch das Vertrauen und die Offenheit in den Gemeinden.“
„Ich sage meinen Gläubigen, dass Gott uns Weisheit und Kraft gibt, Entscheidungen zu treffen, die für sie von Vorteil sind“, fügt Nsubuga hinzu. „Gott hat uns die Verantwortung gegeben, unser Urteilsvermögen zu nutzen und maßvoll Liebe zu geben. Ich sage ihnen, dass sie über ihre Familien nachdenken und erkennen sollen, dass es keine Sünde ist, weniger Kinder zur Welt zu bringen, als man versorgen kann.“
Die Gemeinde vereinen
Wie bei jedem ungewohnten Thema gibt es hier viele Religionsführer, die zögern, Veränderungen anzunehmen, und Sorge haben, die Gemeinde könne entzweit werden. Doch durch eine Kultur der Unterstützung baut TCI Brücken, um diese Glaubensvertreter in die Lage zu versetzen, einander zu unterstützten und denjenigen zu helfen, die ihnen vertrauen und sich an sie wenden.
TCI und die Partner in den Gemeinden führen beispielsweise jedes Jahr mehrere Coaching- und Trainingsprogramme für Glaubensvertreter in den französischsprachigen Ländern Westafrikas durch, die sowohl grundlegende Informationen zur Fortpflanzungsgesundheit vermitteln als auch dazu anleiten, die Konzepte in den jeweiligen Dörfern bekannt zu machen. Durch diese Workshops lernen die Teilnehmer nicht nur von den Referenten und voneinander, es entstehen auch Diskussionen darüber, wie man die Familienplanung mit religiösen Texten und Praktiken vereinen kann. TCI und ihre Partner gehen bei diesen Veranstaltungen sehr vorsichtig vor und schaffen eine Balance zwischen dem Bereitstellen von Informationen und der Befähigung zur Weitervermittlung. Es wird sichergestellt, dass die Religionsführer über die Ressourcen und die richtigen Einstellungen verfügen, um die Botschaften in kulturell und geistlich angemessener Weise zu vermitteln.
„Meine Tür ist stets offen für alle, die etwas über Familienplanung erfahren möchten“, betont Nsubuga. „Ich habe Broschüren und ich weiß, wie ich Fehlinformationen begegnen kann. Wir müssen unseren Gemeinden und ihren Mitgliedern beibringen, dass sie Verantwortung tragen, und dafür sorgen, dass sie sowohl die Vorteile der Familienplanung als auch die Risiken einer fehlenden Familienplanung kennen.“
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