Zielgerichtete Lösungen für Kleinbauern
Unsere verstärkte Ausrichtung auf Kleinbauern bedeutet, dass wir zunehmend Produkte anbieten, die auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Der Erfolgsdruck lastet unmittelbar auf den Schultern der Kleinbauern. Wenn eine Krankheit oder ein Schädling ein Feld mit Nutzpflanzen vernichtet, ist ihre Investition komplett verloren. Gesellschaftliche oder staatliche Unterstützung ist begrenzt, und da diese Bauernfamilien oftmals nicht versichert sind, haben sie die gesamte finanzielle Unsicherheit zu tragen. Doch der technische Fortschritt trägt dazu bei, dass die Betriebe produktiver und die Ernten verlässlicher werden. Erfahren Sie mehr über einige unserer Initiativen.
Reis ist für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ein Grundnahrungsmittel. Zur Deckung dieses Bedarfs werden 11% der weltweiten Anbauflächen und bis zu 43% des gesamten zu Bewässerungszwecken verwendeten Wassers für die Reisbewässerung eingesetzt1. Herkömmlicherweise werden Reisfelder geflutet, weil Reis unter Wasser gut gedeiht und das Wasser Unkraut unterdrückt. Diese konventionelle Form des Anbaus ist jedoch nicht nur wasser-, sondern auch arbeits-, kapital- und energieintensiv – und angesichts der immer knapper werdenden Ressourcen weniger rentabel.
Unsere Forscher setzen weiterhin moderne Zuchtmethoden ein, um an örtliche Verhältnisse angepasste Hybride zu entwickeln, die widerstandsfähiger gegenüber Überschwemmungen sind und eine größere Stresstoleranz haben. So ist beispielsweise unser hybrides Reissaatgut Arize™ AZ 7006 speziell dafür ausgelegt, auch extremen Hochwasserlagen zu widerstehen und auch unter ungünstigen Witterungsbedingungen beständige Erträge zu erzielen. Das hilft, die Ernährung und den Lebensunterhalt der Menschen in Ländern zu sichern, die von wetterbedingten Katastrophen betroffen sind, wie die Philippinen, Indien und Bangladesch.
Unsere Initiative „Rice Sustainability“ leistet einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Die Einführung neuer Verfahren wie Direktsaat-Reis (DSR) sowie alternative Benetzungs- und Trocknungsmethoden (Alternate Wetting & Drying, AWD) trägt dazu bei, die Menge der in die Atmosphäre freigesetzten Treibhausgase zu verringern und den Wasserverbrauch zu reduzieren. Gleichzeitig erhalten die Landwirte transparente Belohnungen für reduzierte Emissionen.
Lesen Sie mehr über das Nachhaltige Reisprojekt
1Sources: Chakraborty et al. (2017); Rice Knowledge Bank (revised 2020)
In Nigeria ist Mais ein Grundnahrungsmittel, das einen Großteil der Ernährung der lokalen Bevölkerung darstellt. Eine schwere Dürre in Kombination mit dem Befall durch den Herbst-Heerwurm und den Stängelbohrer haben die Maisanbaubedingungen jedoch immens erschwert. Dies hat den Kleinbauern in Nigeria erhebliche Ertrags- und Einkommenseinbußen beschert. Ohne dieses Grundnahrungsmittel ist es in weiten Teilen des Landes zu einer Nahrungsmittelkrise gekommen.
Seit Jahren arbeiten unsere erstklassigen Wissenschaftler zusammen mit externen Partnern intensiv an einer Lösung für dieses verheerende Problem. Das Ergebnis der jahrelangen Investitionen, Entwicklungsarbeit, Erprobung und Bearbeitung des Zulassungsverfahrens ist eine bahnbrechende Technologie namens TELA Maize. TELA Maize ist gentechnisch so verändert, dass er dürretolerant und resistent gegen den Heerwurm und den Stängelbohrer ist.
Vor kurzem hat die nigerianische Regierung die Zulassung für die Erprobung und den offenen Anbau erteilt. Damit ist die kommerzielle Verfügbarkeit für die nigerianischen Kleinbauern näher gerückt. Mit Blick auf eine mögliche Markteinführung in der Anbausaison 2024 wird TELA Maize auf maßgebliche Weise die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die nigerianischen kleinbäuerlichen Betriebe rentabel wirtschaften und mehr Menschen in Nigeria sicher mit Nahrungsmitteln versorgt werden können.
Lesen Sie mehr über das TELA Maize-Projekt.
Für Kleinbauern ist es schwierig, auf weniger als zwei Hektar Land zuverlässig hochwertiges Gemüse zu erzeugen, da ihre Ressourcen begrenzt sind und es keine durchgängige Infrastruktur gibt, um frische Produkte auf den Markt zu bringen. Wir setzen uns nachdrücklich für Lösungen zur Eindämmung der Risiken für Gemüse-Kleinbauern und zur Steigerung ihrer Produktivität und ihres Einkommens ein und helfen ihnen gleichzeitig, sich besser für den Klimawandel zu rüsten. Die Paprikasorte Huntington ist ein Beispiel, welche sowohl bei niedrigen (5 ⁰C) als auch bei hohen Temperaturen (40 ⁰C) gut gedeiht. Damit ist sie bestens für die Unterstützung von Kleinbauern in Indien geeignet.
Zudem setzen wir uns dafür ein, Kleinbauern Zugang zu innovativem Gemüsesaatgut zu verschaffen, das auf ihre konkreten Bedürfnisse zugeschnitten ist, verschiedenartige Ernährungssysteme unterstützt und wichtige Nährstoffe liefert. Das umfasst auch neue Zuchtprogramme für Nutzpflanzen, die in kleinbäuerlichen Gemeinschaften eine wichtige Rolle spielen, beispielsweise Okra und Bitterkürbis.
Neben dem Zugang zu Betriebsmitteln legen wir den Schwerpunkt auf den Zugang zu Know-how und haben die Knowledge Transfer Initiative (KTI) ins Leben gerufen - eine digitale Plattform, die Kleinbauern bei der Verbesserung ihrer landwirtschaftlichen Praktiken unterstützt, damit sie gesundes und nahrhaftes Gemüse für ihre Gemeinden anbauen können. Die KTI-Plattform enthält agronomische Managementinformationen zu allen Aspekten des Gemüseanbaus – von der Bodenvorbereitung über den saisonalen Anbau von Nutzpflanzen bis hin zu Best-Practices für die Ernte und Nachernte.
Lesen Sie mehr über Kleinbauern und Gemüsesaatgut.