Alarmierende Zahlen belegen, dass die COVID-19-Pandemie Frauen und Mädchen weltweit geschadet hat
Die COVID-19-Pandemie hat sich in mehrfacher Hinsicht negativ auf das Wohlergehen von Frauen ausgewirkt, u. a. in Bezug auf Verhütung, Familienplanung und geschlechtsspezifische Gewalt. Zu den Folgen gehören Millionen ungewollter Schwangerschaften1, 500.000 weitere Mädchen, die zur Ehe gezwungen werden2, und 31 Millionen zusätzliche Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt allein in den ersten sechs Monaten des Lockdowns3. Die Pandemie vertieft bestehende Ungleichheiten und legt Schwachstellen in den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Systemen offen, die vor allem negative Auswirkungen auf Frauen haben, wie untersuchte Fälle zeigen.
Diese Entwicklung zeigt deutlich auf, dass wir uns stärker für die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Frauen einsetzen müssen. Daher ist Bayer die Unterstützung von kontinuierlichen Aktivitäten wie dem Weltverhütungstag ein großes Anliegen. Er feiert inzwischen sein 15-jähriges Bestehen und legt den Schwerpunkt auf die Sensibilisierung junger Menschen, um ungeplante Schwangerschaften zu verhindern und sie so in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
„Der Ausbruch von COVID-19 gefährdet in erheblichem Maße die bisherigen Erfolge bei der Aufklärung über und dem Zugang zu Verhütungsmitteln sowie dem Schutz von Frauen vor Missbrauch und hat Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensbedingungen von Frauen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Unterstützung einer selbstbestimmten Familienplanung mit uneingeschränktem Zugang zu Verhütungsmitteln intensiv fortzusetzen und das Wissen über den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu verbessern. Dafür setzt sich Bayer das ganze Jahr über mit großem Engagement ein“, betont Dr. Gundula Finger, Business Unit Head Frauengesundheit bei Bayer Austria.
Die verheerenden Auswirkungen von COVID-19 auf das Leben von Frauen und Mädchen
Die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung machen institutionelle und soziale Ungleichheiten aufgrund von Geschlecht und Ethnie noch deutlicher sichtbar. Nach Berechnungen von McKinsey sind Frauenarbeitsplätze 1,8-mal stärker gefährdet als die Arbeitsplätze von Männern, und obwohl Frauen nur 39 % der weltweiten Beschäftigung ausmachen, kommen auf sie 54 % der Arbeitsplatzverluste.4
Darüber hinaus sind wegen der Pandemie etliche Kliniken und kommunale Dienste geschlossen. International Planned Parenthood bestätigt, dass bis April 2020 bereits 5.633 stationäre und mobile Kliniken sowie gemeindenahe Pflegedienste in 64 Ländern geschlossen worden sind.5 Dies bedeutet, dass die Frauen keine Gesundheitseinrichtungen aufsuchen können, um die benötigten Mittel und Informationen zu erhalten. Infolgedessen waren viele Familien gezwungen, entweder das Risiko einer ungeplanten Schwangerschaft einzugehen oder ihre Familienplanung aufzuschieben. Eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführte Untersuchung in 105 Ländern ergab, dass 68 % der Dienste zur Familienplanung und Verhütung ihre Arbeit eingestellt haben.6
Nicht nur Kliniken waren gezwungen, ihre Erreichbarkeit einzuschränken. Organisationen und Hilfszentren für Opfer häuslicher Gewalt mussten ihre Dienste einstellen. Schon vor der Pandemie erlebte eine von drei Frauen weltweit körperliche oder sexuelle Gewalt und Missbrauch. Aufgrund von Einschränkungen wie Ausgangssperren und der Aufforderung von Regierungen, zu Hause zu bleiben, sowie zusätzlichem wirtschaftlichen Druck und häuslichen Spannungen hat die geschlechtsspezifische Gewalt weiter zugenommen. Lockdowns und Ausgangsverbote sind zwar wichtige Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, haben aber verheerende Auswirkungen auf Frauen. Da sie oft zusammen mit den Tätern in einer Wohnung leben, hat die Krise den Zugang zu grundlegenden lebensrettenden Diensten zusätzlich erschwert. Der UNFPA erklärte, dass ein Lockdown von nur 6 Monaten zu 31 Millionen weiteren Fällen geschlechtsspezifischer Gewalt führen könnte.7
Auswirkungen von COVID-19 auf die Verhütung
Auch wenn das Hauptaugenmerk auf der ausreichenden medizinischen Versorgung der Infizierten und der Suche nach einem Heilmittel oder einem Impfstoff lag, müssen wir uns bewusst sein, dass eine große Zahl von Menschen täglich mit medizinischen Standardproblemen konfrontiert ist, die während der Pandemie nicht kleiner werden. Das Hauptproblem besteht darin, dass COVID-19 und die darauffolgenden Einschränkungen die Bereitstellung von Verhütungsmethoden und entsprechenden Informationen außerordentlich erschwert haben. Schon vor COVID waren viele junge Menschen, vor allem in den ärmeren Ländern, nicht ausreichend über Verhütungsmittel aufgeklärt. Seit der Krise haben sie noch weniger Zugang und Möglichkeiten, sich an Institutionen zu wenden, um Hilfe zu erhalten. Durch den Verlust des Arbeitsplatzes verfügen die Menschen über weniger Geld, um Verhütungsmittel zu erwerben, und sind zusätzlich mit der Reduzierung notwendiger Ausstattungen in Arztpraxen und Krankenhäusern konfrontiert.
Ein erschwerter Zugang zu Verhütungsmitteln führt ebenfalls zu einer Zunahme von unsicheren Abtreibungen, HIV-Übertragungen, Schwangerschaftskomplikationen sowie zu mehr posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen und anderen psychischen Problemen.
Obwohl die Pandemie auf tragische Weise viele Menschenleben auf der ganzen Welt gekostet hat, bietet sie uns auch die Möglichkeit, die derzeitigen Regelungen und Praktiken zu überdenken. Wir müssen sicherstellen, dass alle Frauen und Mädchen angemessen und adäquat versorgt werden. Die Bereitstellung praktikabler Verhütungsmittel auf der ganzen Welt wird eine bessere und gesündere Zukunft für uns alle bedeuten.
Über „Your Life“
Die weltweite Kampagne „Your Life“ richtet sich an junge Menschen und verfolgt die Vision einer Welt, in der jede Schwangerschaft gewünscht ist. Der jährliche Höhepunkt der laufenden Aktivitäten ist der Weltverhütungstag am 26. September. Zur Unterstützung der Kampagne und ihrer Ziele haben 16 internationale Partner die Weltverhütungstagkoalition (World Contraception Day Coalition) gegründet, die von Bayer finanziell gefördert wird.
Die Partner der World Contraception Day Coalition sind:
- Federación Latinoamericana de Sociedades de Obstetricia y Ginecología (Flasog)
- Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
- EngenderHealth (EH)
- European Society of Contraception and Reproductive Health (ESC)
- Every Women Every Child
- Family Planning 2030 (FP2030)
- International Federation of Pediatric and Adolescent Gynecology (FIGIJ)
- International Planned Parenthood Federation (IPPF)
- John Hopkins University (JHU) / Gates Institute
- Marie Stopes International (MSI)
- Pathfinder International
- Population Services International (PSI)
- The Population Council
- The United States Agency for International Development (USAID)
- United Nations Populations Fund (UNFPA)
- Women Deliver (WD)
„Your Life“ unterstützt:
- „120 Under 40“, eine Initiative des Bill & Melinda Gates Institute for Population and Reproductive Health der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health
- „Every Woman Every Child“ (EWEC), eine Bewegung, die sich in der globalen UN-Strategie zur Gesundheit von Frauen, Kinder und Jugendlichen (Global Strategy for Women’s, Children’s, and Adolescents’ Health) engagiert
COR-MIR-AT-0001-1 - 09/2021
Über Bayer
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2020 erzielte der Konzern mit rund 100.000 Beschäftigten einen Umsatz von 41,4 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich bereinigt um Sondereinflüsse auf 4,9 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind zu finden unter www.bayer.de.
Über Bayer Austria
Bayer Austria ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Bayer-Konzerns mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das Life-Science Unternehmen beschäftigt in Österreich rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, steuert die Ländergruppe Südosteuropa und ist verantwortlich für Marketing, Vertrieb, klinische Studien sowie technische und medizinische Beratung für Bayer-Produkte. Weitere Informationen finden Sie unter www.bayer.at.
Ansprechpartnerin:
Mag. Stephanie Suchentrunk
E-Mail: stephanie.suchentrunk@bayer.com
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presse-Information kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Quellen:
1) FRHS India „Impact of COVID 19 on India's Family Planning Program.“ https://pratigyacampaign.org/wp-content/uploads/2020/05/impact-of-covid-19-on-indias-family-planning-program-policy-brief.pdf
2) Save the Children „COVID-19 places half a million more girls at risk of child marriage in 2020.“ https://www.savethechildren.net/news/covid-19-places-half-million-more-girls-risk-child-marriage-2020
3) United Nations Population Fund „Putting the brakes on COVID-19: Safeguarding the health and rights of women and girls.“ https://www.unfpa.org/news/putting-brakes-covid-19-safeguarding-health-and-rights-women-and-girls
4) McKinsey „COVID and gender equality: Countering the regressive effects.“ https://www.mckinsey.com/featured-insights/future-of-work/covid-19-and-gender-equality-countering-the-regressive-effects
5) International Planned Parenthood Federation „COVID-19 pandemic cuts access to sexual and reproductive healthcare for women around the world.“ https://www.ippf.org/news/covid-19-pandemic-cuts-access-sexual-and-reproductive-healthcare-women-around-world
6) Reproductive Health Supplies Coalition „Building Resilient Sexual and Reproductive Health Supply Chains During COVID-19 and Beyond.“ https://www.rhsupplies.org/uploads/tx_rhscpublications/BUILDING_RESILIENT_Sexual_and_Reproductive_Health_SUPPLY_CHAINS_DURING_COVID-19_AND_BEYOND.pdf
7) United Nations Population Fund „Putting the brakes on COVID-19: Safeguarding the health and rights of women and girls.“ https://www.unfpa.org/news/putting-brakes-covid-19-safeguarding-health-and-rights-women-and-girls