Wien, 30. März 2022 – Bayer verfolgt mit seinem 2021 gestarteten, globalen Dekarbonisierungsprogramm (Carbon Initiative) das Ziel, den Ausstoß von CO2 in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette dauerhaft zu reduzieren und zu kompensieren. „Die Landwirtschaft ist auch ein Teil des Problems. Sie trägt zu ca.13 % aller EU-Emissionen bei und muss daher auch Teil der Lösung sein“, verdeutlicht Karl Neubauer , Leiter der Crop Science Division bei Bayer Austria.
In Österreich wurden bereits erste Schritt des Programms umgesetzt. Bayer Austria hat etwa das Marktforschungsunternehmen keyQuest mit einer Studie beauftragt, um mehr über das aktuelle Wissen und Bewusstsein der heimischen Landwirtinnen und Landwirte zu CO2 in der Landwirtschaft zu erfahren. Die Ergebnisse sollen helfen, den Status quo zu erheben und die Akzeptanz von Maßnahmen einzuordnen.
Studie: 31 % Klima-Vorbilder, 25 % Klima-Verweigerer
Österreichs Landwirtinnen und Landwirte sind keine Klimaleugner. 96 % sehen den Klimawandel als gegeben und 88 % stimmen der Aussage zu, dass er vom Menschen gemacht ist. Die eisten (90 %) empfinden sich als Leidtragende dieser Entwicklung. 60 % setzen bereits bewusst Maßnahmen zur Reduktion von CO2 um. Jedoch betreffen diese oft nicht das Kerngeschäft „Landwirtschaft“, sondern etwa Photovoltaik-Anlagen oder Heizung mit Biomasse. Eine Maßnahme, die dem landwirtschaftlichen Kerngeschäft zuzuordnen ist, die pfluglose Bodenbearbeitung, folgt erst auf Platz 3.
Die heimischen Landwirtinnen und Landwirte lassen sich grob in vier Kategorien einteilen:
Die Klima-Vorbilder liegen mit 31 % an der Spitze, 29 % sind Klima-Pragmatiker, 15 % Klima-Nachzügler und immerhin 25 % können als Klima-Verweigerer angesehen werden. Das ist jene Gruppe, die noch keine Maßnahmen umgesetzt hat und auch nicht plant, dies zu tun.
„Die österreichischen Landwirtinnen und Landwirte zeigen sich in hohem Maße bereit, konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen“, sagt Studienautor Johannes Mayr von keyQuest. So können sich 91 % vorstellen, „sicher“ oder „wahrscheinlich“ einen gezielten Humusaufbau mittels Fruchtfolge zu betreiben. 88 % wollen die Bodenbearbeitung reduzieren oder minimieren und ein gleich hoher Anteil würde Zwischenfrüchte anbauen. Mineraldünger gezielt bzw. reduziert einzusetzen, können sich ähnlich hohe 87 % „sicher“ oder „wahrscheinlich“ vorstellen. Interessanterweise hält sich die Motivation, zukünftig Maßnahmen zur CO2-Reduktion zu setzen, mit nur 46 % in Grenzen, wenn man die Frage ungestützt stellt. „Das ist ein Hinweis darauf, dass das Detailwissen um klimaschonende Maßnahmen im Ackerbau bei den österreichischen Landwirten noch ausbaufähig ist. Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie bereits Maßnahmen zum Klimaschutz umsetzen“, analysiert Mayr. Information und Weiterbildung scheint daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor zu sein.
Die Bereitschaft, in klimaschützende Maßnahmen zu investierten, ist unterschiedlich ausgeprägt. Generell gilt: Je jünger, je größer der Betrieb und je höher die Bildung ist, desto mehr Maßnahmen werden gesetzt. Welche Maßnahmen wären besonders akzeptiert? 90 % antworten, dass sie finanzielle Förderungen als „sehr sinnvoll“ oder „eher sinnvoll“ erachten. Und 86 % wollen mehr Informationen über die Auswirkungen einer klimaschonenden Bewirtschaftung auf Kosten und Ertrag.
Information und Datenlage verbessern
Die Studie zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht, und gibt Hinweise, welche Lösungsansätze sinnvoll sein könnten und auch angenommen würden. Bayer setzt sich dafür ein, dass Landwirtinnen und Landwirten finanzielle Anreize für die Umsetzung CO2-sparender Maßnahmen geboten werden. Das Unternehmen leistet im Rahmen der Carbon Initiative selbst einen Beitrag auf mehreren Ebenen: Einerseits engagiert sich Bayer intensiv in der Information und Weiterbildung von Landwirtinnen und Landwirten, sei es über Vorträge, Berater-Tage, Info-Videos, Fachbeiträge oder Newsletter. In diesen Formaten wird das Thema Klimaschutz in Zukunft noch stärker aufgegriffen werden.
Andererseits fehlt es aber ebenso an fundierten Daten, welche Maßnahmen sich wie genau auf die CO2-Reduktion auswirken und wie diese gemessen und letztendlich auch honoriert werden kann. Dazu entwickelt Bayer auf internationaler Ebene ein digitales System, mit dem landwirtschaftliche Betriebe ihre Vergütungsansprüche anhand exakter und verifizierter Daten künftig geltend machen könnten. Diese neue Überwachungs-, Berichts- und Verifizierungslösung (MRV) wird datenschutzkonform, zuverlässig und benutzerfreundlich sein.
Carbon-Farming-Feldversuch
Für die Verbesserung der Datenlage hat Bayer Austria mit einem Landwirt aus Niederösterreich einen Carbon-Farming-Feldversuch gestartet. Ähnliche Projekte laufen auf 27 weiteren Farmen in Europa. In der ersten Phase des Projekts wurden Referenzmessungen vorgenommen, um festzustellen, wie viel CO2-Äquivalente noch vor Implementierung diverser Maßnahmen freigesetzt werden. Nach nicht ganz einem Jahr ist diese Phase nun abgeschlossen. „Wir haben schon jetzt sehr wertvolle Erkenntnisse gewonnen, etwa, dass auf den Versuchsfeldern der Einsatz von Düngemitteln für 43 % der Emissionen verantwortlich und damit der weitaus größte Verursacher von CO2 im Ackerbau ist. In Phase 2 werden wir nun entsprechende Maßnahmen , wie z.B. teilflächenspezifische Düngung oder den Anbau von Zwischenfrüchten umsetzen und deren Auswirkungen beobachten“, analysiert Karl Neubauer.
Innovative Technologien für den Klimaschutz
Die Palette an CO2-schonenden Maßnahmen ist breit. Mit Hilfe innovativer Technologien kann der CO2-intensive Einsatz von Dünge- oder Pflanzenschutzmittel optimiert werden. Dazu testet Bayer in Österreich gerade eine sogenannte MagicTrap. Derartige Gelbfangschalen erfassen etwa auf Rapsfeldern Schädlinge vollautomatisch mit einer hochauflösenden Kamera und analysieren, wann und wo am Feld Schädlinge in welcher Stärke auftreten. Das System ermöglicht es in der Folge, spezifische Pflanzenschutzmittel zum optimalen Zeitpunkt gezielt nur dort auszubringen, wo die Schädlinge auftreten.
Über Bayer
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Konzern mit rund 100.000 Beschäftigten einen Umsatz von 44,1 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich bereinigt um Sondereinflüsse auf 5,3 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de.
Über Bayer Austria
Bayer Austria ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Bayer - Konzerns mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das Life-Science Unternehmen beschäftigt in Österreich über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, steuert die Ländergruppe Südosteuropa und ist verantwortlich für Marketing, Vertrieb, klinische Studien sowie technische und medizinische Beratung für Bayer -Produkte. Weitere Informationen finden Sie unter www.bayer.at.
Ansprechpartnerin:
Mag. Gudrun Zimmerl
Communications & Public Affairs
Tel.: +43/1/71146-2229
E-Mail: gudrun.zimmerl@bayer.com
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presse-Information kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.